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Lubawa Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Iława Fläche: 16,8 km² Geographische Lage: 53° 30′ N, 19° 45′ O53.519.75Koordinaten: 53° 30′ 0″ N, 19° 45′ 0″ O Einwohner: 9661
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 14-260 Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NIL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Bydgoszcz Gemeinde Gemeindeart: Stadtgemeinde Fläche: 16,8 km² Einwohner: 9661
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 574 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 2807021 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Edmund Standara Adresse: ul. Rzepnikowskiego 9 A
14-260 LubawaWebpräsenz: www.lubawa.pl Lubawa [luˈbava] (deutsch Löbau in Westpreußen) ist eine Stadt im nördlichen Polen mit etwa 9.500 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt liegt im Powiat Iławski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren, im ehemaligen Westpreußen. Dort befindet sie sich unmittelbar südwestlich der Kernsdorfer Höhe am Flüsschen Sandela, nicht jedoch an der Wel, von der sie weiträumig umflossen wird.
Geschichte
Erstmals Erwähnung findet die terra Lubavia 1216 im Zusammenhang mit einer Preußenburg. Für die Stadt datiert der erste schriftliche Nachweis von 1260. Über die Bedeutung des Namens sind sich die Linguisten nicht einig. Er dürfte jedoch eine Landschaftsbeschreibung darstellen (prußisch "loba":Tal, Vertiefung; vgl. dazu lettisch "lubene": Wiese). Stadt und Burg wurden 1269 durch die Sudauer zerstört. Die Bischöfe von Kulm ließen Stadt und Feste wieder aufbauen und residierten im Schloss, bis sie 1781 ihren Sitz nach Kulmsee verlegten.
Von 1466 bis 1772 gehörte Löbau zu Polnisch-Preußen. Das Land Löbau, Lateinisch: Lobovia, wurde geteilt (siehe Karte unten). 1724 zerstörte ein Stadtbrand große Teile der Stadt. Davon erholte sich Löbau nur schwer, 50 Jahre später hatte es nur 624 Einwohner und über 100 Grundstücke lagen noch wüst. Es gab kaum massive Häuser, vorherrschend waren Fach- und Schurzwerkbauten.
Durch die Erste Polnische Teilung kam Löbau 1772 an das Königreich Preußen, war aber von 1807 bis 1815 unter Napoleon vorübergehend Teil des Herzogtum Warschau. 1813 brannte auch noch das Schloss nach einem Blitzeinschlag aus und wurde abgebrochen. Die Einwohnerzahl stieg bis 1819 auf 1300 an. 1884 bekam Löbau Anschluss an die Eisenbahn. In der Stadt war kaum Industrie ansässig, es dominierten das kleine Handwerk und die Krämerei. Von 1818 bis 1920 gab Löbau dem Landkreis Löbau seinen Namen, Gemeindesitz war aber das benachbarte Neumark. Löbau und sein Landkreis gehörten zum Regierungsbezirk Marienwerder in der Provinz Westpreußen.
Während der gesamten Zugehörigkeit zu Preußen bzw. ab 1871 dem Deutschen Reich stieg der deutschsprachige Bevölkerungsanteil von Stadt und Umland nie über 36 %, eine Mehrheit der Einwohner war polnisch- bzw. masurischsprachig und überwiegend katholischer Konfession.[3]
1920 kam die Stadt an das wiederentstandene Polen. Während des Zweiten Weltkrieges war sie von den Deutschen besetzt und annektiert und gehörte zum Reichsgau Danzig-Westpreußen. Die Nationalsozialisten zerstörten unter anderem die städtische Synagoge. 1943 lebten 5657 Einwohner in der Stadt. 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee erobert und in polnische Verwaltung übergeben, die deutsche Minderheit wurde vertrieben.
Söhne und Töchter der Stadt
- Erwin Liek (1878-1935), deutscher Arzt und Schriftsteller
- Walter Ziesemer (1882-1951), Germanist
Landgemeinde
Die Landgemeinde Lobovia (polnisch:Lubawa), zu welcher die Stadt selbst nicht zählt, umfasst ein Territorium von 237 km² mit 10.436 Einwohnern (31. Dezember 2010). Dazu zählen die folgenden kleineren Ortschaften:
polnischer Name deutscher Name
(bis 1920 und 1939-45)polnischer Name deutscher Name
(bis 1920 und 1939-45)polnischer Name deutscher Name
(bis 1920 und 1939-45)Byszwałd Bischwalde Lubstyn Lubstein
1911-45 Groß LobensteinRożental Rosenthal
1942-45 RosentalCzerlin Czerlin
1942-45 Klein NappernLubstynek Klein Lobenstein Rumienica Rommen Fijewo Fiewo
1942-45 FienauLudwichowo Ludwigsthal
1942-45 LudwigstalSampława Samplawa
1908-45 SamplauGierłoż Preußisch Görlitz
1914-45 GörlitzMortęgi Mortung Szczepankowo Szepankowo
1866-1945 StephansdorfGierłoż Polska Groß Görlitz Napromek Gut Nappern Targowisko Targowisko
1904-45 TergewischGrabowo Grabau Omule Omulle
1942-45 MoleTuszewo Tuszewo
1903-42 Tuschau
1942-45 TinnwaldeGutowo Guttowo
1942-45 GutauPomierki Pomierken
1942-45 PommerkenWałdyki Waldiki
1865-1939 Waldek
1939-45 WaldeckKazanice Kazanitz
1942-45 KasenitzPrątnica Prontnitza
1866-1945 PronikauZielkowo Zielkau
1942-45 SchilkendorfŁążyn Londzyn
1942-45 LansenRaczek Raczek
1942-45 RasenZłotowo Zlottowo
1942-45 GüldenbachLosy Lossen Rakowice Rakowitz
1942-45 RakelVerweise
Weblinks
Commons: Lubawa – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWikisource: Lobau in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Offizielle Homepage der Stadt Lubawa
- Karte von Preußen 1600s mit Lobau (Löbau) und abgeteiltem Land Lobovia (Löbau) (unten rechts klicken zum Vergrößern)
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Landkreis Löbau
Kategorien:- Gmina in der Woiwodschaft Ermland-Masuren
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