- Ludwig Delius
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Ernst Wilhelm Friedrich Heinrich Ludwig (Louis) Delius (* 27. Dezember 1807 in Minden, Westfalen; † 1. Juli 1888 in Mayen, Eifel) war ein preußischer Beamter und liberaler Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war Sohn von Daniel Heinrich Delius, besuchte das Gymnasium in Trier und das Pädagogium der Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale. Zwischen 1827 und 1830 studierte er Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin. Als Gerichtsreferendar trat er 1830 in den preußischen Justizdienst beim Oberlandesgericht Münster ein. Noch im selben Jahr absolvierte er als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst. Später war Delius Landwehroffizier, ab 16. Oktober 1852 im Rang eines Hauptmannes.
Im Jahr 1834 wurde er zum Referendar am Oberlandesgericht Münster ernannt und wechselte noch im gleichen Jahr als Regierungsreferendar in Koblenz in den preußischen Verwaltungsdienst. Im Jahr 1841 wurde Delius zum Regierungsassessor ernannt.
1835 heiratete er die Witwe Clara Theissing, geb. Noelken (1799–1855) und 1857 Elisabeth Hachez (1824–1882); er hatte zehn Kinder. Die Familie bewohnte – zusammen mit den Familien seiner Geschwister Eduard und Clara – bis 1863 das von seinem Vater erworbene, säkularisierte Kloster Laach (heute Maria Laach) in der Eifel. Danach baute er sich ein Haus in Mayen. Die genannten drei Familien sind auch die Bauherren des zweiten Laacher Stollens, der den Wasserspiegel des Laacher Sees absenkte, um Weideland zu gewinnen.
Landrat in Mayen
Im Jahre 1835 wurde er zunächst kommissarisch mit dem Amt des Landrates des Kreises Mayen betraut. Zwischen 1844 und 1852 amtierte er als regulärer Landrat. Im Jahr 1851 wurde er aus politischen Gründen – weil er sich als Mitglied der zweiten Kammer „zu oppositionell aufführte“[1] – in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Nach dem Beginn der Neuen Ära konnte er wieder in den Staatsdienst eintreten und war von 1859 bis 1886 erneut Landrat in Mayen. Im Range eines Geheimen Regierungsrates trat er am 1. Oktober 1886 auf eigenen Wunsch in den Ruhestand.
Historisch interessant ist auch ein Bericht über die Folgen der Flutschäden im Jahre 1859 in seinem Landkreis.[2]
Politik
Zwischen 1849 und 1862 war er Mitglied in der zweiten Kammer des preußischen Landtages beziehungsweise des preußischen Abgeordnetenhauses für verschiedene Wahlkreise. Zunächst gehörte er dabei der Linken an, später war er Mitglied der altliberalen Fraktion von Georg von Vincke, der Fraktion Grabow und am Schluss der Nationalliberalen Partei. Nach einer Unterbrechung war er von 1867 bis 1885 erneut Mitglied des Abgeordnetenhauses der Nationalliberalen Partei. Er war langjähriger Schriftführer des Hauses, sowie Referent und Vorsitzender verschiedener Parlamentskommissionen.
Außerdem war er 1867 Mitglied des Norddeutschen Reichstages.[3] Delius war auch Mitglied im Provinziallandtag der Rheinprovinz.
Literatur
- Bärbel Holtz (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 4/II. (1848-1858). Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11825-4, (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge.) S. 560 Digitalisat
- Deutsches Geschlechterbuch, Westfalen 7, Band 193 Delius (1987), Starke Verlag, Limburg a. d. Lahn
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Band 4/I, S. 223
- ↑ Bericht über die Folgen der Flutschäden im Jahre 1859
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 161
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