Ludwig Plagge

Ludwig Plagge

Ludwig Plagge (* 13. Januar 1910 in Landesbergen; † 24. Januar 1948 in Krakau) war deutscher SS-Oberscharführer im KZ Auschwitz.

Leben

Plagge, von Beruf Landwirt, trat 1931 der NSDAP und 1934 der SS (Mitgliedsnr.: 270.620) bei. Nach Tätigkeiten im KZ Esterwegen absolvierte er im KZ Sachsenhausen von November 1939 bis Ende Juni 1940 zunächst einen „qualifizierenden“ Lehrgang für die Tätigkeit in Konzentrationslagern. Im Juli 1940 wurde er als einer der ersten SS-Männer in das KZ Auschwitz I (Stammlager) versetzt und fungierte dort zunächst als Blockführer und später auch als Kommandoführer. Zudem war er auch zeitweise Mitarbeiter der Politischen Abteilung (Lagergestapo). Ab 1942 war Plagge in Auschwitz-Birkenau eingesetzt, wo er 1943 unter anderem im „Zigeunerlager“ Rapportführer war. Nach Oktober 1943 wurde Plagge, inzwischen SS-Oberscharführer, im KZ Majdanek eingesetzt und im Verlauf des Jahres 1944 im KZ Flossenbürg, wo er im Außenlager Colosseum in Regensburg gegen Kriegsende tätig war. Plagge wurde am 10. Mai 1945 festgenommen und Anfang März 1947 an Polen ausgeliefert. Im Krakauer Auschwitzprozess wurde Plagge am 22. Dezember 1947 zum Tode durch den Strang verurteilt. Plagge wurde am 24. Januar 1948 hingerichtet. Plagge war verheiratet und hatte eine Tochter, * 1943.

Literatur

  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-596-16048-0
  • Walter Winter: Winter Time: Memoirs of a German Sinto who Survived Auschwitz, University of Hertfortshire, 2004, ISBN 1902806387
  • Tadeusz Sobolewicz: Aus der Hölle zurück. Von der Willkür des Überlebens im Konzentrationslager, Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 978-3-596-14179-1
  • Anja Tuckermann (Hg.): "Denk nicht, wir bleiben hier!" Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo Höllenreiner., Hanser-Verlag, München 2005. ISBN 3-446-20648-5

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