Luwin

Luwin
Livigno
Livigno (Italien)
DMS
Livigno
Staat: Italien
Region: Lombardei
Provinz: Sondrio (SO)
Koordinaten: 46° 32′ N, 10° 8′ O46.53333333333310.1333333333331816Koordinaten: 46° 32′ 0″ N, 10° 8′ 0″ O
Höhe: 1.816 m s.l.m.
Fläche: 211 km²
Einwohner: 5.739 (2008)
Bevölkerungsdichte: 24 Einw./km²
Postleitzahl: 23030
Vorwahl: 0342
ISTAT-Nummer: 014037
Demonym: Livignaschi
Schutzpatron: Santa Maria
Website: Livigno

Livigno (deutsch Luwin) ist eine Gemeinde der italienischen Provinz Sondrio in der Lombardei und zählt 5739 Einwohner[1].

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Livigno liegt auf einer Höhe von 1.816 m s.l.m. in den Livigno-Alpen und ist zollfreie Zone und ein beliebter Wintersportort. Es liegt am Fluss Spöl (früher Aqua Granda), der in den an der Südspitze angrenzenden Lago di Livigno fließt und später im Engadin in den Inn und damit in die Donau mündet. Das Tal liegt also nördlich der Wasserscheide der Alpen. Livigno hat für Italien eine geostrategisch wichtige Lage.

Trepalle, ein Ortsteil Livignos, ist nach eigenen Angaben der höchste dauerhaft bewohnte Ort Europas auf einer Seehöhe von 1907 bis 2250 Metern, am Passo d’Eira. Der Ort liegt somit noch höher als Juf in der Schweiz. Hier findet sich auch die höchstgelegene Kirche Europas (2.079 m s.l.m.).

Geschichte

Seit 1000 n. Chr. ist das Tal von Livigno bewohnt, anfangs aus militär-strategischen Gründen. Im 17. Jahrhundert wurde Livigno die rechtliche und wirtschaftliche Autonomie durch die Graubündener Herrscher des Veltlins verliehen. 1805 wurde Livigno wegen seiner exponierten und früher im Winter kaum erreichbaren Lage von Napoleon zur zollfreien Zone erklärt, damit es trotzdem ganzjährig bewohnt wird. Österreich-Ungarn erkannte diese Vorteile 1818 an. 1910 wurde Livignos Status von Italien und schließlich 1960 auch von der Europäischen Gemeinschaft bestätigt. Livigno gehört gemäß Art. 3 Abs. 1 ZK nicht zum Zollgebiet der Gemeinschaft. Naturgemäß spielte der Schmuggel stets eine große Rolle, wovon heute noch Namen von Lokalen und Bezeichnungen von Wanderwegen zeugen.

Da Livigno bis 1951 sechs Monate im Jahr von der Außenwelt abgeschnitten war, kann es als unechte Exklave bezeichnet werden und erhielt den Übernamen Piccolo Tibet („Klein-Tibet“). Seither wird der Passo di Foscagno auch im Winter freigeräumt, und von kurzen Unterbrechungen abgesehen ist Livigno von der italienischen Seite ganzjährig erreichbar. Zugänglich ist das Tal außerdem von der schweizerischen Straße Nr. 28 zwischen Zernez und dem Ofenpass durch den in den 1960er Jahren erbauten mautpflichtigen und nur tagsüber geöffneten Munt-la-Schera-Tunnel sowie während der Sommermonate tagsüber vom Berninapass über die Forcola di Livigno über die von Mussolini 1937 erbaute Passstraße.

Ein Teil des Ortes wurde in den 1960er Jahren beim Bau des Lago di Livigno zerstört.

Tourismus

Das Zentrum von Livigno

Die entscheidende Rolle im Tourismus in Livigno spielt der Wintersport, auch wenn versucht wird, durch attraktive Mountainbike- und Wandermöglichkeiten auch im Sommer Touristen zu gewinnen.

Im Winter stehen 33 Liftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 46.460 Personen/Stunde zur Verfügung, die 115 km Piste erschließen. Dazu kommen noch 40 km Langlaufloipe. Weil Arrangements von Samstag bis Samstag üblich sind, bilden sich in der Wintersaison an diesen Tagen jeweils lange Staus zwischen dem Ort und der Einfahrt zum einspurigen Munt-la-Schera-Tunnel.

Das Zentrum von Livigno ist Fußgängerzone, die aber von Autos zur An- und Abreise zu dort gelegenen Hotels befahren werden kann. Vier kostenlose Buslinien verkehren ganzjährig im Ort. Hinzu kommen insbesondere während der Sommer- und Winterferien sowie an Samstagen zahlreiche Einkaufstouristen, die von tiefen Preisen auf zollfreie Artikel profitieren, v.a. auf alkoholische Getränke, Tabakwaren, Parfums und Kraftstoffe. Ähnlich wie Samnaun erhebt auch die Gemeinde Livigno geringfügige eigene Abgaben auf die ansonsten zollfreien Produkte, aber im Gegensatz zur schweizerischen „Konkurrenz“ wird in Livigno keine Mehrwertsteuer erhoben.

Sport

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ISTAT, Stand am 30. Juni 2008

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