Luxair

Luxair
LUXAIR
Société Luxembourgeoise de Navigation Aérienne
Das Logo der Luxair
Eine Embraer 145 der Luxair
IATA-Code: LG
ICAO-Code: LGL
Rufzeichen: LUXAIR
Gründung: 1948
Sitz: Sandweiler, LuxemburgLuxemburg Luxemburg
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Luxemburg
Leitung: Adrien Ney (CEO)
Fluggastaufkommen: 1,11 Mio. (2003)
Vielfliegerprogramm: Miles & More
Flottenstärke: 16 (+ 6 Bestellungen)
Ziele: Kontinental

Luxair ist die nationale Fluggesellschaft Luxemburgs mit Sitz in Sandweiler und Basis auf dem Flughafen Luxemburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung und erste Jahre

Eine ehemalige Boeing 747SP der Luxair

Ende der 1950er Jahre wurde Luxemburg, einer der Gründerstaaten der Europäischen Gemeinschaft, als Sitz mehrerer wichtiger europäischer Einrichtungen benannt. Diese Umstände bewirkten eine immer größere Nachfrage nach effizienten Flugverbindungen zwischen Luxemburg und anderen europäischen Hauptstädten. Folglich wurde die 1948 gegründete Luxembourg Airlines Company 1961 umstrukturiert, um dem Andrang gerecht zu werden. Sie wurde in Luxair - Société Luxembourgeoise de Navigation Aérienne umbenannt. 1962 nahm Luxair mit der Einführung der Flugstrecke Luxemburg-Paris und mit einer Fokker F-27 den Flugbetrieb auf.[1]

Ein Jahr später kaufte Luxair das erste eigene Flugzeug, die Fokker F-27. Der zunehmende Luftverkehr zwischen Luxemburg und den großen europäischen Städten machte bald den Kauf von zusätzlichen Flugzeugen unumgänglich. 1967 bestand die Luftflotte von Luxair aus drei Fokker Friendship und einer Vickers Viscount. Die Viscount wurde 1970 durch das erste Düsenverkehrsflugzeug der Fluggesellschaft, eine Caravelle von Sud Aviation, ersetzt. Die erste Boeing B737-200 wurde 1977 bestellt. 1987 leaste man eine Boeing 747-SP der South African Airways. Im Laufe der Jahre ersetzte Luxair nach und nach seine Flotte durch moderne Jets des Typs Boeing 737-400 und 737-500 sowie die Turboprop-Maschinen Fokker 50 und Embraer EMB 120.[1]

Entwicklung seit den 1990ern

Ehemaliges Logo der Luxair
Eine ehemalige Boeing 737-500 der Luxair in alter Lackierung

Im Oktober 1997 kaufte Luxair zwei neue Regionaljets des Typs ERJ 145, welche bei ihr den Beinamen EUROJET tragen Im September 1998 bestellte Luxair fünf weitere ERJ 145. 2004 kaufte Luxair zwei neue Boeing 737-700. Ein weiteres Flugzeug dieses Typs wurde im Januar 2005 geliefert. Außerdem wurden zwei Regionaljets des Typs Embraer ERJ 135 erworben, die Ende Januar und Ende Februar 2005 ausgeliefert wurden. Im März 2005 verkaufte die Luxair die 3 noch verbliebenen Fokker 50 und stellte damit den Betrieb von Turboprops vorerst ein. Das damalige Konzept sah eine reine Jet-Flotte vor.

Im Jahr 2005 wurde jedoch entgegen dem damaligen Branchentrend ein Verlust von 12 Millionen Euro eingeflogen[2], so dass Luxair Anfang April 2006 eine Restrukturierung seiner Aktivitäten ankündigte („Building A New Airline“). Das neue Konzept sieht einen Abbau der Beschäftigtenzahl, sowie eine mittelfristige Rückkehr zu Turboprop-Maschinen vor. Im Juni 2006 wurde bekannt, dass Luxair drei Bombardier Dash 8Q-400 bestellt und Optionen für weitere drei Flugzeuge vereinbart hat. Die erste Maschine wurde am 31. Mai 2007 in neuer Bemalung ausgeliefert.[3]

Luxair ist seit 29. März 2009 vollintegrierter Partner im Vielfliegerprogramm Miles & More der Lufthansa.[4] Am 24. November 2009 traf die geleaste Boeing 737-800 in Luxemburg ein. Sie ersetzte ab März 2010 die letzte Boeing 737-500 die sich in der Flotte der Luxair befand. Am 5. Februar 2011 traf die fünfte und vorerst letzte bestellte Bombardier Dash 8Q-400 mit der Kennung LX-LGF um 16:05 in Luxemburg-Findel ein.[5]

Aufgrund hoher Verluste ist Luxair gezwungen, die Zahl ihrer Flugzeuge und Destinationen zu reduzieren.[6] Beispielsweise werden die Embraer ERJ 135 ausgemustert und die Verbindungen nach Prag und Dublin gestrichen.[7]

Besitzverhältnisse

Anteilseigner der Luxair sind mit Stand August 2009 der Staat Luxemburg (26,85 %), Spuerkeess - Banque et Caisse d’Epargne de l’Etat S.A.(21,81 %), Dexia - Banque Internationale à Luxembourg S.A. (13,14 %), Luxair Group u.a. (13,11 %), die Deutsche Lufthansa AG (13 %) und Panalpina World Transport (Holding) Ltd (12,09 %). Luxair ist darüber hinaus mit 52,05%[8] an der Frachtflug-Gesellschaft Cargolux Airlines International S.A. beteiligt.

Ziele

Luxair führt Linienflüge hauptsächlich auf Kurz- und Mittelstrecken innerhalb Europas und dem Mittelmeer aus. 2010 kamen die mit bis zu 7 Stunden 40 Minuten Flugzeit am weitesten entfernten Reiseziele, die Kapverdischen Inseln Sal und Boa Vista, hinzu. Die wichtigsten Verbindungen für Geschäftsreisende sind London, Genf, Frankfurt am Main, Madrid, Mailand, München und Turin.[9]

Zum Winterflugplan 2011/2012 werden die Flüge nach Prag und Dublin eingestellt während die Verbindung nach Genf aufgestockt wurde, welche mit 30.000 Passagieren und 10 Prozent des Umsatzes eine der wichtigsten Strecken von Luxair ist.[10]

Flotte

Eine Boeing 737-700 der Luxair

Die Flotte der Luxair besteht mit Stand November 2011 aus 16 Maschinen[11] mit einem Durchschnittsalter von 7,8 Jahren[12]:

Bestellungen
  • 2 Boeing 737-800 (Auslieferung voraussichtlich 2012 und 2015)
  • 4 Bombardier Dash 8Q-400 (+ 4 Optionen[13])

Zwischenfälle

  • Am 6. November 2002 stürzte die Fokker 50 mit der Registrierung LX-LGB mit der Flugnummer LG9642 bzw. LH2420 beim Anflug auf die Landebahn 24 kurz vor dem Flughafen Luxemburg auf ein Feld nahe Niederanven ab. Die Maschine kam vom Flughafen Tempelhof in Berlin und zu dieser Zeit herrschte auf dem Flughafen Luxemburg dichter Nebel (CATII-Bedingungen). Bei diesem Unglück kamen 20 Menschen (unter ihnen der luxemburgische Maler Michel Majerus) ums Leben. Lediglich der Kapitän und ein Passagier überlebten schwerverletzt den Absturz. Die amtliche Untersuchung hat ausreichend Hinweise erbracht, um eine Reihe Verantwortlicher aus dem damaligen Mitarbeiterstab des Unternehmens vor Gericht zu stellen.[14] [15] 2011 wurde bekannt, dass die zum Absturz führende Fehlfunktion, die durch ein defektes oder fehlerhaftes Bauteil am Flugzeug verursacht worden war, der Luxair seit Jahren bekannt war und dass Luxair trotz Aufforderung durch den Hersteller Fokker nichts dagegen unternommen hatte. [16]
  • Am 24. September 2003 kam eine aus Wien kommende Embraer ERJ-145 mit der Flugnummer LG8852 mit dem Kennzeichen LX-LGZ am Morgen während der Landung auf der Piste 06 auf dem Flughafen Luxemburg von der Piste ab. Das Flugzeug brach nach rechts aus Richtung Birelergronn und blieb in einem Zaun hängen. Bei dem Zwischenfall wurde niemand verletzt. [17]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b luxairgroup.lu - HISTORY (englisch) abgerufen am 29. August 2011
  2. SR-Online: Klimaschutz aus Kostengründen 28. März 2007
  3. Foto auf flugzeugbilder.de
  4. Bekanntgabe auf miles & more
  5. wort.lu - Luxair hat fünfte Q400 erhalten 8. Februar 2011
  6. wort.lu - Luxair plant strategische Anpassungen 2. Juli 2011
  7. a b wort.lu - Luxair: Fluggeschäft bereitet Sorgen 6. Juli 2011
  8. luxairgroup.lu Jahresbilanz 2009, S.49 (fr) archiviert
  9. Focus sur Genève et Porto. (fr) Evolution der Flotte (wort.lu)
  10. wort.lu: Mehr Genf und Porto, weder Dublin noch Prag
  11. ch-aviation.ch - Flotte der Luxair (englisch) abgerufen am 11. November 2011
  12. airfleets.net - Flottenalter der Luxair (englisch) abgerufen am 11. November 2011
  13. airliners.de - Luxair bestellt Bombardier Q400 29. September 2011
  14. Affaire Luxair: communiqué de presse. Pressemitteilung des Tribunal d'arrondissement, 8. Juli 2010.
  15. Chefetage aus der Schusslinie. Aussagen des leitenden Ermittlers entlasten Generaldirektion und belasten technische Abteilung
  16. http://www.wort.lu/wort/web/letzebuerg/artikel/2011/11/167873/ein-defekt-muss-ersetzt-werden.php
  17. http://www.mt.public.lu/ministere/services/coordination_generale/AET/aviation/pdf_EN_embraer.pdf

Weblinks

 Commons: Luxair – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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