Miles & More

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Miles & More ist das Vielfliegerprogramm der Lufthansa, das am 1. Januar 1993 gestartet wurde. Ihm gehören auch die Austrian Airlines Group (2000), LOT (2003) und Adria Airways (2005), Croatia Airlines (2005), Swiss (2006), Air Dolomiti (2008) und Luxair (2009), Brussels Airlines (2009) sowie Germanwings (2010) an.

Im Februar 2011 hatte das Miles-&-More-Programm 20 Millionen Teilnehmer.[1]

Inhaltsverzeichnis

Meilen

Die Rechnungseinheit des Programms sind „Meilen“.

Meilen sammeln

erste Version der Lufthansa „Miles & More“-Karte (Ausgabejahr 1993)
aktuelle Version der Lufthansa „Miles & More“-Karte (Ausgabejahr 2006)

Es wird zwischen Status- und Prämienmeilen unterschieden. Statusmeilen dienen der Festlegung des Vielfliegerstatus und sind nur im aktuellen Kalenderjahr gültig. Prämienmeilen können für Flug- und Sachprämien verwendet werden. Sie verfallen nach drei Jahren zum Ende des Quartals (Ausnahmen: Statuskunden (Frequent Traveller, Senator, HON) und Besitzer einer Lufthansa-Miles-&-More-Kreditkarte). Allerdings gibt es Statusmeilen nur für gekaufte Flugtickets (bei Lufthansa, Swiss, Austrian und anderen Star-Alliance-Partnern), während Prämienmeilen auch z. B. bei Hotels, Mietwagenunternehmen, Travel Value und Duty Free Shops oder dem Lufthansa eigenen WorldShop gesammelt werden können. Bei der Gutschrift von Statusmeilen werden aber grundsätzlich auch die entsprechenden Prämienmeilen gutgeschrieben. Seit Juli 2008 können weltweit bei über 200 Kooperationspartnern Meilen gesammelt und eingelöst werden.

Als Kreditkarte wird die Karte als Miles & More-MasterCard ausgegeben. In Deutschland ist seit dem 1. Januar 2008 die Deutsche Kreditbank für die Ausgabe und Verwaltung der Karten das zuständige Bankinstitut, in Österreich ist die card complete Service Bank AG verantwortlich. Mitglieder mit einem Lufthansa-Senator- oder HON-Circle-Status erhalten die Karte ohne Verrechnung der in den anderen Fällen zu bezahlenden Jahresgebühr. Jeder mit dieser Kreditkarte umgesetzte Euro wird mit einer Prämienmeile auf dem Miles-&-More-Konto vergütet.

Inzwischen können auch bei Unternehmen, die nicht in der Reisebranche tätig sind, Prämienmeilen gesammelt werden: z. B. bei Bekleidungshäusern, Banken, Internetshops und Telekommunikationsunternehmen. Auch mit dem Bonusprogramm Payback besteht eine Partnerschaft. Außerdem ist es möglich, Prämienmeilen käuflich zu erwerben und zu verschenken.

Die Gutschrift von Meilen hängt sehr stark von der Buchungsklasse ab. So werden in der Business Class grundsätzlich mehr Meilen gutgeschrieben als bei Economy, und hier kann es noch zwischen den einzelnen Tarifen variieren. Bei Flügen mit Partner-Airlines werden bisweilen - je nach Buchungsklasse - auch gar keine Meilen gutgeschrieben.[2]

Eine besondere Art der Statusmeilen sind „HON-Circle“-Meilen. Hierfür sind die Sammelmöglichkeiten restriktiver als für normale Statusmeilen. Diese bieten allerdings den Vorteil, dass bei 600.000 gesammelten HON-Meilen in zwei Jahren dem Vielflieger der HON-Status verliehen wird, der den höchsten Status bei Lufthansa darstellt.

Die Berechnung erfolgt in nautischen Meilen, als direkte Entfernung zwischen den beflogenen Flughäfen.

Zurzeit erhält man bei Lufthansa-Flügen folgende Meilen (Prämien-, Status- und HON-Meilen):

Europäische Flüge
Service-Klasse Buchungsklasse National International
Economy Class E, K, L 125 125
Economy Class E, G, H, P, M, Q, S, T, U, V, W 500 750
Economy Class B, M, P, Y 1000 1250
Business Class C, D, J, Z 1500 2000
Interkontinentalflüge
Service-Klasse Buchungsklasse Entfernungsmeilen Minimum
Economy Class E, K, L, T × 0,5 500
Economy Class G, H, M, Q, S, U, V, W × 1 500
Economy Class B, Y × 1,5 750
Business Class C, D, J, Z × 2 1000
First Class A, F × 3 1500

Kooperation mit der Deutschen Bahn

Anfang 2000 liefen Gespräche zwischen Deutscher Bahn und Lufthansa, Bahnfahrten sammelfähig zu machen.[3] Ab 1. März 2001 konnten im Rahmen eines Pilotprojekts auch für ausgewählte Züge der Deutschen Bahn (ICE Sprinter, Metropolitan, AIRail-Züge) Bonusmeilen gesammelt werden.[4]

Meilen einlösen

Mit den Prämienmeilen konnten ursprünglich nur Sitzklassen-Upgrades (Economy → Business → First Class) und Flugprämien gebucht werden. Ein Upgrade ist jedoch immer nur um eine Klasse möglich. In einigen „günstigen“ Buchungsklassen ist ein Upgrade zudem ausgeschlossen.

Auf Europaflügen sind das folgende Buchungsklassen bei:

  • SWISS (LX): E K L
  • Lufthansa (LH): E K L
  • Austrian Airlines (OS): E K L

Auf Interkontinentalflügen sind das folgende Buchungsklassen bei:

  • SWISS (LX): E K L S T W
  • Austrian Airlines (OS): E K L S T W
  • Lufthansa (LH): E K L S T W

Flugprämien sind keine echten Freiflüge, da neben den entsprechenden Prämienmeilen auch noch die normalen Steuern und Gebühren zu zahlen sind. Lediglich die Buchungsgebühr entfällt. Beispielsweise kostet eine Flugprämie Frankfurt–London (Direktflug inklusive Rückflug) 15.000 Prämienmeilen im Tarif Fly Smart, sowie Steuern und Gebühren in Höhe von rund 127 Euro (Stand: Februar 2011). Internationale Flüge haben Steuern und Gebühren von bis zu 400 Euro.

Mit dem wachsenden Angebot an „Meilen-Einnahmequellen“ wuchsen auch sukzessive die Verwendungsmöglichkeiten. So kann man heute, genügend Meilen vorausgesetzt, auch ganze Reisen bezahlen, Wagen anmieten, im Lufthansa-Worldshop oder in den Travel Value und Duty Free Shops von Gebr. Heinemann an vielen Flughäfen einkaufen. Darüber hinaus kann man Meilen auch an Hilfsorganisationen spenden, allerdings sind diese Spenden auf 10.000, 20.000 oder 50.000 Meilen festgelegt.[5]

Seit Mai 2008 ist das Einlösen auch für Flughafensteuern und -gebühren bei innereuropäischen Flügen möglich, was zum erneuten Gewinn des goldenen „Freddie“[6] bei den Freddie Awards für Vielfliegerprogramme beitrug.

Vielfliegerstatus

Miles & More kennt verschiedene Kategorien für Vielflieger:

  • Vorläufige Mitglieder bekommen bei der Anmeldung per Papierformular eine blaue „Miles & More“-Papierkarte.
  • Basismitglieder, ab der ersten Meile (blaue Karte – siehe Bild oben)
  • Frequent Traveller, ab 35.000 Statusmeilen mindestens jedes zweite Kalenderjahr (silberne Karte). Vorteile sind beispielsweise: Zutritt zu den Business Lounges von Lufthansa, der Austrian Airlines Group, LOT Polish Airlines und SWISS, gesammelte Prämienmeilen bleiben während der Statuslaufzeit unbegrenzt gültig, Check-in am Business Class Counter (gilt nicht für alle Partner-Airlines), Wartelistenpriorität, 25 % Aufschlag auf alle Entfernungsmeilen bzw. festen Meilenwert (Executive Bonus), Frequent Traveller Hotline und Freigepäckmenge von 40 kg bei Gewichtskonzept auf allen von Lufthansa, Lufthansa Regional, Adria Airways, der Austrian Airlines Group, Croatia Airlines, LOT Polish Airlines und SWISS durchgeführten Flügen.
  • Senator, ab 130.000 Statusmeilen (100.000 Statusmeilen bei Wohnsitz außerhalb Deutschlands) mindestens jedes zweite Kalenderjahr (goldene Karte). Zusätzlich zu den Privilegien des Frequent Travellers gelten folgende Vorteile: Zutritt zu den Lufthansa Senator Lounges sowie zu den Star Alliance Gold Lounges, First Class Check-in, hohe Wartelistenpriorität, Buchungsgarantie bis zu 48 Stunden vor Abflug in der Business Class, erhöhte Flugprämienverfügbarkeit, Senator Hotline, bevorzugte Gepäckbeförderung, 25 % Aufschlag auf alle Entfernungsmeilen bzw. festen Meilenwert (Executive Bonus), zusätzliche Freigepäckgrenze auf allen von der Star Alliance durchgeführten Flügen, zwei elektronische Upgrade Voucher bei Ernennung zum Senator und Verlängerung des Status.
    Abgeordnete des Deutschen Bundestags erhalten den Status kostenlos.[7]
  • HON Circle Member, ab 600.000 HON-Circle-Meilen in zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren (schwarze Karte). HON Circle Member erhalten weitere Privilegien: Zugang zum Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt inklusive Limousinen-Service von und zum Flugzeug, Zugang zu den First Class Lounges in Frankfurt und München, sechs elektronische Upgrade Voucher bei Ernennung zum HON Circle Member und Verlängerung des Status, 25 % Aufschlag auf alle Entfernungsmeilen bzw. festen Meilenwert (Executive Bonus), Senatorkarte für den Ehe- oder Lebenspartner, höchste Flugprämienverfügbarkeit, Buchungsgarantie bis 24 Stunden vor Abflug in der Business Class, höchste Wartelistenpriorität, Lufthansa HON Circle Credit Card ohne Jahresgebühr und andere Vorteile bei ausgewählten Partnern.

Seit 2010 bietet Miles & More eine weitere Möglichkeit, den Frequent Traveller-Status zu erreichen. Dazu werden die Strecken, die man mit Adria Airways, Air Dolomiti, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Croatia Airlines, LOT, Lufthansa, Luxair, Spanair und SWISS geflogen ist, gezählt. Sobald dem Miles-&-More-Konto 30 Segmente (sog. Flugsegemente bzw. statusrelevante Flüge) mit diesen Partnern gutgeschrieben wurden, wird der Vielfliegerstatus ebenfalls verlängert.

Vorteile eines höheren Status können z. B. Lounge-Zugang (auch zu den DB-Lounges Köln und Stuttgart), erhöhte Freigepäckgrenzen, Priorität beim Check-in oder auch Wartelistenpriorität sein. Falls man seinen Senator-Status verliert, gibt es auch die Möglichkeit, diesen für ein Jahr zu verlängern – gegen eine Gebühr von 2.000 Euro.

Star Alliance

Der Miles-&-More-Status ist nicht nur auf die Fluglinien, die an Miles & More angeschlossen sind, begrenzt. So zählt der Frequent-Traveller-Status in der Star Alliance als Star-Alliance-Silver-Status (*S) und bietet damit Vorteile wie Priorität auf der Warteliste und Priorität beim Flughafen-Standby. Der Senator- und HON-Circle-Status wird allianzweit als Star-Alliance Gold-Status (*G) anerkannt und bietet im Vergleich zum Silber-Status zusätzlich erhöhte Freigepäckmengen, bevorzugten Check-in, Gepäckpriorität, Einsteigepriorität sowie Lounge-Zugang.

Auf fast allen Flügen der Star Alliance können Miles-&-More-Mitglieder Meilen sammeln; einige wenige Buchungsklassen mancher Fluglinien sind allerdings ausgeschlossen. Das Einlösen von Meilen für Prämienflüge ist bei allen Star Alliance-Mitgliedern möglich − nicht jedoch bei allen Partner-Airlines. Bei etlichen Mitgliedern ist es auch möglich, Miles-&-More-Meilen für Upgrades der Reiseklasse zu verwenden.

Siehe auch

Literatur

  • Rüdiger Sterzenbach, Roland Conrady, Frank Fichert: Luftverkehr – Betriebswirtschaftliches Lehr- und Handbuch. 4. Auflage. Oldenbourg Verlag, München 2009, ISBN 978-3-486-58537-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rekord bei Miles and More: 20 Millionen Teilnehmer. In: Lufthansa Pressemeldung. 11. Februar 2011, abgerufen am 13. Februar 2011.
  2. So sammeln Sie Meilen bei Singapore Airlines. Abgerufen am 18. September 2011.
  3. Der Bahn-Chef sagt: Kein Zug weniger wird in Mannheim fahren? In: Mannheimer Morgen. Nr. 71, 25. März 2000, S. 10.
  4. Meldung „Miles & More“ auf der Schiene. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 2/2001, ISSN 1421-2811, S. 52.
  5. Miles to Help. Abgerufen am 21. August 2009.
  6. 20th Annual Freddie Awards. Abgerufen am 21. August 2009.
  7. Air Berlin schenkt Politikern Bonnuskarte. In: Handelsblatt. Nr. 197, 12. Oktober 2011, ISSN 0017-7296, S. 33.

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