- Lötzbeuren
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Wappen Deutschlandkarte 49.9380555555567.2205555555556430Koordinaten: 49° 56′ N, 7° 13′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Bernkastel-Wittlich Verbandsgemeinde: Traben-Trarbach Höhe: 430 m ü. NN Fläche: 10,2 km² Einwohner: 479 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km² Postleitzahl: 56843 Vorwahl: 06543 Kfz-Kennzeichen: WIL Gemeindeschlüssel: 07 2 31 206 Adresse der Verbandsverwaltung: Am Markt 3
56841 Traben-TrarbachWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Klaus Reitz (SPD) Lage der Ortsgemeinde Lötzbeuren im Landkreis Bernkastel-Wittlich Lötzbeuren im Hunsrück ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach an. In der Nähe von Lötzbeuren liegt der Flughafen Frankfurt-Hahn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Über die Geschichte Lötzbeurens im Mittelalter ist nur wenig gesichertes bekannt. Zwischen den pfälzischen und badischen Gemeinsherren der Grafschaft Sponheim war es bis ins 18. Jahrhundert umstritten, ob der Ort zur Hinteren oder zur Vorderen Grafschaft zu rechnen sei. 1332 war Lötzbeuren im Besitz der Vorderen Grafschaft, scheint aber 1417 an die Hintere Grafschaft übergegangen zu sein, allerdings versuchten die Landesherren der Vorderen Grafschaft immer wieder Rechte geltend zu machen, insbesondere Baden, das Lötzbeuren für die Vordere Grafschaft in Anspruch nahm und seit 1707 als badisches Eigentum betrachtete,[2] ohne damit jedoch nachhaltigen Erfolg zu haben. 1776 verzichtete Baden endgültig zugunsten von Pfalz-Zweibrücken auf den Ort.[3] Zugleich gab es aber auch mit Kurtrier Streit um die Landesherrschaft. Da die kurtrierischen Leibeigenen die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stellten, rechnete Trier das Dorf zu seinem Besitz. Daneben gab es noch weitere Besitzansprüche durch andere Herren, so dass die Lage recht verwickelt blieb. Aus dem Jahr 1637 etwa ist bekannt, dass Lötzbeuren 36 Bürger zählte, davon waren 16 trierisch, 7 sponheimisch, 4 pfalz-simmerisch, 4 rheingräflich, 4 obersteinisch und 1 schmidtburgisch. Bemerkenswerterweise waren aber nur zwei nicht lutherisch: Ein sponheimischer Bürger war katholisch, ein pfalz-simmerischer reformiert. Daraus ist zu ersehen, dass Pfalz-Birkenfeld, der einflussreichere der beiden hintersponheimischen Gemeinsherren, sich letztlich wenigstens in kirchlicher Hinsicht hatte durchsetzen können. Zwar ist nicht genau zu sagen, wann und wie die Reformation in Lötzbeuren eingeführt wurde, es wird aber wohl nicht lange nach 1557 gewesen sein, in welchem Jahr die Hintere Grafschaft Sponheim die Reformation empfing. Bis zum heutigen Tag ist Lötzbeuren so evangelisch geprägt.
Wegen der verwickelten Verhältnisse haben die Einwohner Lötzbeuren wohl als „freies Dorf“ verstanden, in dem kein Herr Rechte habe als die, welche er an seinen Leibeigenen ausüben könne. So wurde wohl auch kein Hochgerichtsherr anerkannt. Bei Vergehen hat man sich an die jeweilig zuständigen Gerichtsherren des betreffenden Leibeigenen wenden müssen. Von daher erst werden die Verse verständlich, mit denen Pfarrer Caspar Streccius, welcher 1632/33 im Streit aus Lötzbeuren fortging, um die Irmenacher Pfarrstelle anzutreten, die Gemeinde bedachte:
Hierauf nahm ich mir in den Sinn,
Zu Lützbeurn forth zu bleiben imm',
Denn sehr ein ruchlos Volk es ist,
Lässt sich regir'n zu keiner Frist.
Sind vielerley Herrschaft unterthon,
Von keinem sich wollen regiren lohn.[4]Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1718. In ihrem Innern befinden sich zahlreiche Gemälde, die zum Teil erst in den 1950er Jahren wiederentdeckt wurden. Außerdem beherbergt die Kirche eine einmanualige Stumm-Orgel aus dem Jahr 1745.
Als die Hintere Grafschaft Sponheim 1776 geteilt wurde, kam auch Lötzbeuren mit dem gesamten Oberamt Trarbach an Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld. In den Nachfolgekriegen der Französischen Revolution endete die Geschichte der Grafschaft. Das Gebiet kam in preußischen Besitz und Lötzbeuren wurde der Bürgermeisterei Sohren im neuen Landkreis Zell zugeordnet. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. 1969 gehörte Lötzbeuren dann kurz zum Rhein-Hunsrück-Kreis, bis es 1970 auf eigenen Wunsch der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach im Landkreis Bernkastel-Wittlich eingegliedert wurde.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Lötzbeuren besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[5]
Wappen
Wappen: Geteilt, oben in goldenem Feld ein blauer Pflug, unten in rotem Feld ein silberner Rost. Wappenbegründung: Der Pflug weist hin auf die alte Tätigkeit der Dorfbewohner in der Landwirtschaft. Der Rost ist das Attribut des hl. Laurentius, des Kirchenpatrons der Pfarrgemeinde. Die Farben rot/silber nehmen Bezug auf die Hintere Grafschaft Sponheim, die Jahrhunderte mit dem Ort verbunden war. Entwurf: A. Friderichs, Zell/Mosel
Siehe auch
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Heinrich Rodewald: Irmenach zur Zeit der Zerstörung der Grevenburg und der badischen Religionswirren. 1697-1734, in: Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte 7 (1913), S. 129–187. Hier: S. 164
- ↑ Johannes Mötsch: Die Grafschaften Sponheim, Geschichtlicher Atlas der Rheinlandes, Beiheft V/4, Rheinland-Verlag, Köln 1992, S. 69.
- ↑ Heinrich Rodewald: Caspar Streccius. Ein sponheimisches Pfarrerleben aus der Zeit des großen Krieges., in : Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte 9 (1915), S. 129–160. Zitat: S. 137.
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
Literatur
- Friedrich Back, Heinrich Rodewald: Die Pfarrei Lötzbeuren, in: Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte 19 (1925), S. 69–78.
Weblinks
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