M47 Dragon

M47 Dragon
M47 Dragon
Dragon 04.jpg
Hersteller McDonnell Douglas
Gesamtlänge 1,154 mm
Reichweite 65 bis 1500 m
Steuerung drahtgesteuert
Kaliber 125 mm
Munition Hohlladung
Mündungsgeschwindigkeit 200 m/s
Zielgerät
Gewicht 3.1 kg
Gewicht mit Nachtsichtzusatz 9,82 kg
Munition
M222 HEAT Länge 744 mm
M222 HEAT Gewicht 14,6 kg
Mk 1 Länge 846 mm
Mk 1 Gewicht 16,2 kg

Die M47 Dragon ist eine amerikanische Panzerabwehrlenkwaffe (PAL). Sie ist das Vorgängermodell der FGM-148 Javelin und wird noch heute von zahlreichen Streitkräften verwendet.

Die Entwicklung der Dragon wurde vom U.S. Army Ordnance Missile Command (AOMC) im September 1959 in Auftrag gegeben. Ziel war es, eine schwere und doch tragbare Version einer PAL zu entwickeln. Im August 1964 wurde ein Vertrag mit McDonnell Douglas unterschrieben, welcher eine 12-monatige Testentwicklung für eine PAL mit einer Reichweite von 1000 m beinhaltete.

Die Dragon wurde 1975 erstmals von der U. S. Army, dem U. S. Marine Corps, im Feld eingesetzt. Zu Beginn betrug die Reichweite des als FGM-77A bezeichneten Flugkörpers maximal 1000 m, die Fluggeschwindigkeit 100 m/s. 1985 wurde die Dragon aufgerüstet zur Dragon II, welche eine größere Durchschlagskraft aufwies. Das aktuelle Modell heißt Super-Dragon und wurde 1990 vorgestellt. Die Super-Dragon kann eine bis zu 450 mm dicke Panzerung durchschlagen und besitzt eine verbesserte Reichweite von 1500 m.

Das Zielgerät besteht aus einem glatten, glasfaserverstärkten Kunststoffrohr, Zielsucher sowie Trageschleife; ein Nachtsichtgerät ist bei Bedarf nachrüstbar. Im Einsatz weilt der Schütze in stehender, sitzender oder kniender Stellung und lenkt das Geschoss ins Ziel, nachträgliche Korrekturen sind über einen Draht möglich, an welchem das Geschoss mit dem Zielgerät verbunden ist. Größter Nachteil dabei ist, dass der Schütze nach Abschuss seine Deckung verliert und für den Feind ein leichtes Ziel bietet.

Da die Geschosse der Dragon verhältnismäßig teuer sind, wird für die Ausbildung und das Training an der Waffe im Normalfall eine mobile, batteriebetriebene Simulationseinheit eingesetzt. Dabei wird nicht die normale Waffe verwendet, welche ein Geschoss abfeuert, sondern eine optisch und in der Haptik sehr ähnliche Simulationwaffe. Beim Abschuss wird eine größere Masse durch eine vorgespannte Feder schlagartig verschoben, wodurch der Rückstoß nachgeahmt wird. Außerdem zündet beim Abfeuern eine Knallpetarde mit starker Rauchentwicklung. Nach dem Abschuss kann auf einem über Kabel angeschlossenen Simulator die fiktive Abweichung des vom Schützen angepeilten und dem effektiven Ziel graphisch dargestellt, protokolliert und bewertet werden. Das Ziel besteht aus einem Tripelspiegel, der über Retroreflexion das von der Simulationswaffe ausgesendete Infrarotsignal wieder an einen Empfänger auf dem Zielgerät zurücksendet. Der Spiegel ist handlich und leicht an stationären oder beweglichen Zielen zu befestigen.

Die Streitkräfte der Vereinigten Staaten stellten die Dragon offiziell Ende der 1990er Jahre außer Dienst, jedoch befinden sich in den Arsenalen noch Bestände der Dragon.

Inhaltsverzeichnis

Schweiz

Die Dragon wurde 1977 in der Schweiz unter dem Namen PAL BB77 eingeführt. Der Palzug bezieht zur Bekämpfung von gepanzerten Fahrzeugen in der Regel vorbereitete Schützenstellungen, von denen aus er auf die Ziele wirkt. Die Schützengruppen haben jeweils ein Zielgerät dabei, welches sie abwechselnd nutzen bzw. auf ihren Abschussbehälter montieren. Die neuste Generation der kampfwertgesteigerten Dragon vermag auch Reaktivpanzerung zu durchdringen.

Die PAL Dragon wurde am 1. Januar 2008 aufgrund unverhältnismässig hoher Unterhaltskosten außer Dienst gestellt und liquidiert.[1]

Abbildungen

Fußnoten

  1. Pressemitteilung des VBS vom 23. Oktober 2007

Weblinks

 Commons: M47 Dragon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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