Manoel Island

Manoel Island
Lage von Gżira in Malta

Gżira (oder il-Gżira) ist eine Stadt im nordöstlichen Malta, zwischen Msida und Sliema gelegen und an Ta' Xbiex angrenzend, mit einem bekannten Jachthafen und verschiedenen ausländischen Botschaften. Sie hat 7086 Einwohner (Stand: November 2005). Das maltesische Wort Gżira bedeutet im Deutschen "Insel". Die Stadt wurde nach der Insel Manoel (Manoel Island) benannt, die an die Stadt angrenzend, im Marsamxett Harbour liegt. Die Seepromenade von Gżira ist bekannt für den atemberaubenden Blick auf die Stadtmauern von Valletta, die - nachts beleuchtet - einen pittoresken Hintergrund für Manoel-Island, den Jachthafen und den Park an der Seepromenade bilden.

Inhaltsverzeichnis

Manoel Island

Manoel Island war ursprünglich als l' Isola del Vescovo oder il-Gżira tal-Isqof (dt.: Bischofsinsel) bekannt. 1643 baute Juan de Lascaris-Castellar, Großmeister des Malteserordens, ein Quarantänekrankenhaus (lazzaretto) auf der Insel, um die regelmäßige Einschleppung der Seuchen Pest und Cholera von ausländischen Schiffen zu verhindern.

Die Insel wurde nach Antonio Manoel de Vilhena, einem portugiesische Großmeister des Malteserordens, umbenannt, unter dessen Führung 1726 das Fort Manoel gebaut wurde. Dieses Fort Manoel gilt als Perle der militärischen Baukunst des 18. Jahrhunderts. Die originalen Pläne des Forts werden Louis d'Augbigne Tigné zugeschrieben und man sagt, dass sie von seinem Freund und Mitstreiter Charles F. Mondion, der in der Krypta unter Fort Manoel begraben liegt, verändert wurden. Einstmals planten die Ritter eine mit Stadtmauern bewehrte Stadt auf Manoel Island, aber statt dessen ließen sie es bei einem Fort bewenden, das für die Aufnahme von 500 Soldaten gebaut war. Das Fort hat einen quadratischen Grundriss, Paradeplatz und Arkaden, und einst gab es dort eine barocke Kapelle, die dem hl. Antonius von Padua geweiht war.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden Manoel Island und sein Fort von der Royal Navy als Marinebasis genutzt und wurde oft als HMS Talbot oder MS Phœnicia angesprochen. Die Antoniuskapelle wurde bei einem Bombenangriff der Deutschen Luftwaffe im März 1942 zerstört.

Einige Jahre lang gab es auf Manoel Island ein Reservat für Enten und andere Wasservögel, das von einem Einwohner angelegt und gepflegt und ausschließlich durch private Spenden unterhalten wurde.

Seit November 2006 werden am historischen Fort umfangreiche Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt und eine neue Siedlung entsteht auf Manoel Island. Das "Manoel Island Redevelopment Project" wird heftig kritisiert, weil es Privathäuser in unmittelbarer Nähe zu den wichtigsten historischen Bauwerken der Insel vorsieht.

Ein kurzer Abriss der Geschichte von Gżira

Mitte des 19. Jahrhunderts begann Chevalier Jacob Tagliaferro mit dem Bau der ersten Häuser in Gżira. Gżira wurde als Stadt für die Arbeiterklasse bekannt und litt unter dem Einfluss der Prostitution entlang seiner Hauptstraßen. In den letzten zehn Jahren wurde ein Großteil der alten Häuser abgerissen und neue, luxuriöse Eigentumswohnungen wurden erstellt. So verlor Gżira viel vom Charme der und Charakter der Häuser an der Seepromenade; in den engen der Straßen der Altstadt kann man aber auch heute noch Beispiele für traditionelle maltesische Häuserfassaden mit ihren geschlossenen, hölzernen Balkonen (Gallerija) und den schmiedeeisenen, nach vorne gewölbten Balkongittern finden. Der Bau von Luxuswohnungen in Gżira führte zu einer Inflation der Wohnungspreise, da sich sowohl maltesische als auch ausländische Kaufinteressenten zunehmend für die Stadt interessierten. Der Hauptgrund hierfür ist in ihrer Lage nicht weit entfernt von der Universität und von der Hauptstadt Valletta zu suchen. Dienstleistungsunternehmen, hauptsächlich Kfz-Werkstätten, Supermärkte und Privatschulen, sind die wichtigsten Arbeitgeber der Stadt, auch wenn Gżira heute noch als Überleitung zu ihrer Nachbarstadt Sliema gesehen wird. Gżira beherbergt auch das Stella Maris College, eine Privatschule für Jungen, die vom De-la-Salle-Orden betrieben wird.

Das soziale Stigma der Prostitution beginnt zu verschwinden, aber es gibt immer noch eine kleinen Rotlichtbezirk an der Strandpromenade von Gżira. Trotzdem ist die Kriminalitätsrate sehr niedrig und die Stadt ist im Allgemeinen so sicher wie der Rest von Malta.

Gżira wurde 1921 eine eigene Pfarrgemeinde in der Erzdiözese Malta; Dun Anton Manché wurde ihr erster Priester (Kapillan). Die Pfarrkirche von Gżira ist Our Lady of Mount Carmel (Maria) geweiht und das jährliche Kirchenfest wird im Juli gefeiert.

Die europäischen Partnerstädte von Gżira sind Glyfada in Griechenland und Wałbrzych in Polen.

Sehenswürdigkeiten in Gżira

  • Die Einkaufsstraße "The Strand"
  • Jachthafen mit den angrenzenden Parks
  • Denkmal des Council of Europe
  • Fort Manoel
  • Pfarrkirche Our Lady of Mount Carmel
  • Stella Maris College, eine Privatschule für Jungen
  • Empire-Stadion (nicht mehr in Benutzung)

Religion

Römisch-katholische Kirche

Protestantische Kirchen

"Merk"würdiges

Die Pfarrkirche von Gżira wird von den Einwohnern auch als "tal-Ġebla" (dt.: aus Stein) bezeichnet, was auf eine alte Legende zurückzuführen ist: Am 10. Juli 1902 warfen zwei betrunkene Seeleute Steine auf das Bildnis von Our Lady of Mount Carmel, das an einer Kneipe eines gewissen Carmel Brincat befestigt war. Die Kneipe war geschlossen und die Seeleute wollten um jeden Preis hinein. Als Mr Brincat sich weigerte, zu öffnen, fngen sie an, Steine auf das Haus zu werfen. Einer der Steine traf auch das Marienbild. Das Glas des Rahmens zerbrach, aber der Stein berührte das Bild selbst nicht und es blieb unbeschädigt. Trotz des heftigen Windes blieb der Stein im Glas stecken. Er wurde abgenommen und in die Pfarrkirche Stella Maris in Sliema gebracht. Gottesdienste und Gebete wurden als Buße geleistet. Den Rahmen, das zerbrochene Glas und den Stein, der auf das Marienbildnis geworfen wurde, kann man heute in der Pfarrkirche von Gżira sehen.

Der zweite Pfarrer in der Geschichte der Gemeinde Gżira war der spätere Dun Karlu Manché, ein Mann, der von vielen Einwohnern als Heiliger angesehen wird.

Weblinks


35.904914.49387Koordinaten: 35° 54′ 17,64″ N, 14° 29′ 37,68″ O


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