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Óscar Andrés Kardinal Rodríguez Maradiaga SDB (* 29. Dezember 1942 in Tegucigalpa, Honduras) ist Erzbischof von Tegucigalpa, Honduras. Er ist seit 2007 internationaler Caritas-Präsident.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga trat nach seiner Schulzeit in die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ein und studierte anschließend Katholische Theologie, Klavier (er spielt auch Saxophon) und Komposition, Physik, Mathematik, Chemie, Philosophie und Psychologie in Tegucigalpa, Rom und Innsbruck. Er wurde am Institut Don Rua in El Salvador zum Doktor der Philosophie und an der Päpstlichen Lateranuniversität in Rom zum Doktor der Theologie promoviert. Anschließend erlangte er an der Klinik für Psychiatrie der Universität Innsbruck ein Diplom in Klinischer Psychologie. Er ist Psychotherapeut und Mitglied in der Europäischen Gesellschaft für Verhaltenstherapie. Zudem spricht er sechs Sprachen fließend und beherrscht Latein und Altgriechisch.
1970 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und arbeitete anschließend als Lehrer für Chemie, Physik und Musik an verschiedenen Schulen seines Ordens in El Salvador, Honduras und Guatemala. Als Professor lehrte er am Theologischen Institut der Salesianer Guatemalas die Fächer Ekklesiologie und Moraltheologie und leitete als Rektor das Philosophische Institut seines Ordens.
1978 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Pudentiana und bestellte ihn zum Weihbischof im Erzbistum Tegucigalpa. Die Bischofsweihe spendete ihm am 8. Dezember 1978 Erzbischof Girolamo Prigione. 1993 wurde er zum Erzbischof des Erzbistums Tegucigalpa ernannt. Johannes Paul II. nahm ihn am 21. Februar 2001 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Maria della Speranza in das Kardinalskollegium auf. Beim Konklave 2005 galt er als papabile.
Weltweit bekannt geworden ist er als Schirmherr der Entschuldungskampagne anlässlich des Jahres 2000. Zuvor hatte er bereits als Präsident des Lateinamerikanischen Bischofsrates (CELAM) von 1995 bis 1999 immer wieder auf die Schuldenlast der Länder des „Südens“ aufmerksam gemacht. Er ist Präsident der Bischofskonferenz seines Landes und Mitglied im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden, im Päpstlichen Rat für die sozialen Kommunikationsmittel, der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika sowie der Kongregation für den Klerus.
Er wurde auf der 18. Generalversammlung von Caritas Internationalis im Juni 2007 zum neuen internationalen Caritas-Präsident gewählt. Er trat die Nachfolge von Denis Viénot an. [1]
Auszeichnungen und Ehrungen
- 2003 Ehrenmitglied der Katholischen Deutschen Studentenverbindung Alemannia zu Greifswald und Münster im CV.
- 2005 Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 2006 „Preis Soziale Marktwirtschaft“ der Fasel-Stiftung in Duisburg, für seinen Einsatz für die Armen in der Globalisierungsdiskussion
- 2007 Ehrenpreis des Viktor-Frankl-Fonds der Stadt Wien für das Lebenswerk [2]
Werke
- Solidarisch Leben in einer globalisierten Welt: Impulse aus Lateinamerika von Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga, Christina Tangerding (Herausgabe), 2005, ISBN 3-7698-1467-3
Einzelnachweise
- ↑ „Kardinal Oscar Andrés Rodríguez Maradiaga, neuer internationaler Caritas-Präsident“, zenit.org, 6. Juni 2007
- ↑ Preisträger 2007 des Viktor-Frankl-Fonds
Weblinks
- Literatur von und über Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie (Vatikan)
- Eintrag über Óscar Andrés Rodríguez Maradiaga auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Vorgänger
Héctor Enrique Santos Hernández
Erzbischof von Tegucigalpa
seit 1993Nachfolger
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Personendaten NAME Rodríguez Maradiaga, Oscar Andrés KURZBESCHREIBUNG Erzbischof von Tegucigalpa und Kardinal GEBURTSDATUM 29. Dezember 1942 GEBURTSORT Tegucigalpa, Honduras
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