- Marbach (Herbertingen)
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Marbach Gemeinde HerbertingenKoordinaten: 48° 4′ N, 9° 29′ O48.0638888888899.475Koordinaten: 48° 3′ 50″ N, 9° 28′ 30″ O Fläche: 7,37 Einwohner: 559 Eingemeindung: 1. Jan. 1975 Postleitzahl: 88518 Vorwahl: 07586 Marbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Herbertingen im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Marbach ist ein Haufendorf und liegt in einer seitlichen Mulde des Schwarzachtals. In der Nähe der Ortschaft befindet sich das Erholungs- und Freizeitzentrum Schwarzachtalseen, ein Zweckverband der Gemeinden Herbertingen und Ertingen.
Ortsteile
Zu Marbach gehören die Öle, eine alte Mühle an der Schwarzach, und der Weiler Stettberg.
Geschichte
Frühes Zeugnis von Besiedlung auf Marbacher Gemarkung sind zwei Grabhügel. Einer befindet sich im „Buchauer Hau“ zwei Kilometer nordöstlich und einer 1,8 Kilometer südsüdöstlich von Marbach und östlich von Stettberg.[1] Im „Marbacher Hügel“ wurde ein bronzezeitlicher Gabelspiess gefunden.[2] Auf ihm stand wohl auch im Mittelalter eine kleine Burg[3] der Edlen von Beuren.[4]
Erstmals erwähnt wurde Marbach (Marchach[5]) in einer Schenkungsurkunde, die auf den 15. September 1228 datiert. Über die Grafschaft Friedberg kam im Jahr 1282 Marbach an Habsburg. Eberhard Truchsess von Waldburg kaufte 1452 die Grafschaft zurück. Die Brüder Bernhard und Peter von Beuren verkauften bereits 1485 den Burgstall Marbach nebst den Höfen und 1/3 des Gerichts an Graf Andreas von Sonnenberg.[6] Aus der Zeit um 1420/30 stammt ein 1954 zufällig gemachten Fund von 14 Münzen und jüngerer Drehscheibenware.[7]
Später kam die Grafschaft Friedberg-Scheer an Vorderösterreich und am 27. August 1786 an den Fürsten Karl Anselm von Thurn und Taxis. Dieser wurde Standes-, Grund- und auch Patronatsherr von Marbach mit dem Stettberghof. Sie lagen im Amtsbezirk Buchau. Zum Ende der Französischen Revolution befand sich im November 1799 ein russisches Hilfsheer, das in Richtung Schweiz unterwegs war, in Marbach. Der Zweite Weltkrieg endete in Marbach am 5. Mai 1945 mit dem Einmaschieren von etwa 200 französischen Soldaten.
Marbach war bis zur Kreisreform des Jahres 1973 in Baden-Württemberg eine selbständige Gemeinde des Landkreis Saulgau; zum 1. Januar 1975 wurde der Ort nach Herbertingen eingemeindet und dem neugebildeten Landkreis Sigmaringen zugeordnet.
Einwohnerentwicklung
In Marbach leben 559 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die katholische Kirche St. Nikolaus wurde 1795 erbaut und liegt über dem Dorf auf dem Hochflächenrand. Hier stand schon ein früher Vorgängerbau.
Persönlichkeiten
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Matthias Erzberger (1875–1921), war vor seiner Tätigkeit als Schriftsteller und Politiker Dorfschullehrer in Marbach
Literatur
- Josef Burth: Marbacher Dorfchronik von 1914 bis 1999. Gemeinde Herbertingen, 1999
- Franz Haug: Marbacher Dorfbuch. 1943
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Oscar Paret: Württemberg in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Reihe B, Bd. 17). Kohlhammer, Stuttgart 1961. S. 269
- ↑ Vgl. Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, Band 12. Verlag F. Lintz, 1893. S. 376.
- ↑ Das Königreich Württemberg: eine Beschreibung von Land, Volk und Staat, Band 1. Verlag W. Kohlhammer, 1883. S. 124
- ↑ Statistisches Landesamt Württemberg (Hrsg.): Das Königreich Württemberg: eine Beschreibung von Land, Volk und Staat. Verlag W. Nitzschke, 1863. S. 944
- ↑ Robert Kretzschmar: Fürstlich Thurn und Taxissches Archiv Obermarchtal, Grafschaft Friedberg-Scheer: Urkundenregesten 1304-1802. Verlag W. Kohlhammer, 1993. S. 128. ISBN 317011199X
- ↑ Marbach mit Stettberghof. In: Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Königreichs Württemberg, Band 4: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Verlag J.G. Cotta, 1827. S. 204f.
- ↑ Uwe Lobbedey: Untersuchungen mittelalterlicher Keramik vornehmlich aus Südwestdeutschland (Arbeiten zur Frühmittelalterforschung / Schriftenreihe des Instituts für Frühmittelalterforschung der Universität Münster, Band 3), Walter de Gruyter, 2002. S. 115. ISBN 978-3-11-000374-1
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