Marco Huck

Marco Huck
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Marco Huck
Daten
Geburtsname Muamer Hukić
Gewichtsklasse Cruisergewicht
Nationalität Deutsch
Geburtstag 11. November 1984
Geburtsort Sjenica
Stil Linksauslage
Größe 1,87 m
Kampfstatistik
Kämpfe 35
Siege 34
K.-o.-Siege 25
Niederlagen 1

Marco Huck (* 11. November 1984 als Muamer Hukić in Ugao, Gemeinde Sjenica, Jugoslawien, heute Serbien ) ist ein deutscher Profiboxer und amtierender WBO-Weltmeister im Cruisergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Marco Huck stammt aus einer bosniakischen Familie. Im Jahr 1993 zog diese von einem Dorf im Süden Serbiens nach Deutschland, wo sie sich zunächst in Bielefeld-Brackwede ansiedelte. Huck hat zwei jüngere Geschwister und eine ältere Schwester. Mittlerweile lebt Huck in Berlin und hat seit August 2009 die deutsche Staatsbürgerschaft.

Kickboxer/Amateurboxer

Huck war vor seiner Boxkarriere Kickboxer und trainierte bei Ulf Schmidt im Sportpalast Bielefeld. Im Alter von 16 Jahren wurde er dann Europameister im Kickboxen, und mit 18 wurde er der jüngste Kickbox-Weltmeister einer deutschen Mannschaft aller Zeiten. Anschließend wechselte er zum Boxsport, wo er beim BC Vorwärts Bielefeld trainierte und jeden seiner 15 Amateurkämpfe gewinnen konnte.

Profiboxer seit 2004

Im Jahr 2004 entschloss sich Huck, Profi zu werden, und besuchte das Training des Sauerland-Teams, wo er sich im Sparring gegen Cengiz Koç unter Beweis stellte. 2004 wurde er im Boxstall von Wilfried Sauerland unter Trainer Ulli Wegner Profi im Cruisergewicht. Sein Profidebüt feierte er am 7. November 2004 durch einen technischen K.o.-Sieg in der ersten Runde gegen Pavel Cirok. Rüdiger May und den US-amerikanischen, früheren Amateurweltmeister Michael Simms besiegte er nach Punkten.

EU-Meister 2006–2007

Am 16. Dezember 2006 boxte er gegen den italienischen Rechtsausleger Pietro Aurino um den vakanten Meistertitel der Europäischen Union (EU). Der von Beginn an von beiden Seiten temperamentvoll und sehr unsauber geführte Kampf endete in der zweiten Runde kontrovers: Es kam zu einer Rangelei, die der Ringrichter vergeblich zu unterbinden versuchte. Nach zwei absichtlichen Kopfstößen Aurinos revanchierte sich Huck mit einem Knietritt, der den Italiener nicht voll traf. Nach Trennung der Boxer bekam Aurino vom Ringrichter zwei Punkte abgezogen und fühlte sich daraufhin benachteiligt, da Huck für seinen Knietritt nicht bestraft wurde. Aurino verließ verärgert kurzzeitig den Ring und disqualifizierte sich somit nach Regeln der EBU selber (später wurde der Kampf als TKO gewertet). Als nächstes traf er am 20. Januar 2007 auf Ismail Abdoul, Huck konnte den Titel in Basel erfolgreich nach Punkten gegen den Belgier verteidigen.

Kampf um die IBF-Weltmeisterschaft und kurzzeitige Trennung von Trainer Wegner

Am 26. Mai 2007 traf Huck in einem IBF-Ausscheidungskampf auf den unbesiegten Russen Wadim Tokarew und schlug ihn nach Punkten. Dadurch war er berechtigt, den aktuellen IBF-Weltmeister Steve Cunningham herauszufordern. Diesen Kampf verlor er aber am 29. Dezember 2007 in seiner Heimatstadt Bielefeld durch technischen K.o. in der zwölften Runde, nachdem sein Trainer das Handtuch warf. Huck war nur in den ersten zwei Runden der aktivere Mann, den Rest des Kampfes dominierte der Weltmeister. Damit musste Huck in seinem 20. Profikampf die erste Niederlage hinnehmen. Im Februar 2008 trennte sich Marco Huck schließlich von Ulli Wegner, um sich fortan von Manfred Wolke trainieren zu lassen. Im April kehrte Huck allerdings wieder zu Wegner zurück, da es, wie er selbst sagt, „… nichts bringt, die Schuld für Misserfolge bei anderen zu suchen.“

Europameister 2008–2009

Am 17. Mai 2008 kämpfte Huck in seinem 21. Kampf in der Oberfrankenhalle in Bayreuth gegen Frantisek Kasanic aus der Slowakei und gewann den Kampf in der neunten Runde durch TKO nach Abbruch durch den Ringrichter. In diesem Kampf arbeitete Huck wesentlich besonnener und konzentrierter als bisher. Huck boxte in diesem Kampf nach einer rechten Geraden seines Gegners ab der dritten Runde mit gebrochenem Kiefer. Trotz dieser Verletzung stieg Huck bereits am 20. September 2008 wieder in den Ring und besiegte den amtierenden Europameister Jean-Marc Monrose in der zwölften Runde durch TKO (Kampfabbruch durch den Ringrichter), wodurch er neuer Europameister der EBU wurde. Am 25. Oktober 2008 traf er in Oldenburg auf Fabio Tuiach und gewann durch K.o. in Runde 2.

WBO-Boxweltmeister seit 2009

Für den 24. Januar 2009 war eine Titelverteidigung gegen den Russen Waleri Brudow in Riesa geplant, der aber vierzehn Tage vorher den Kampf absagen musste. Als Ersatz wurde dann der bis dahin unbesiegte Belgier Geoffrey Battelo verpflichtet, gegen den Huck durch K.o. Sekunden vor Ende der dritten Runde gewann. Am 9. Mai 2009 trat Marco Huck als EBU-Titelverteidiger in Bamberg gegen den bis dahin unbesiegten Ukrainer Witalij Rusal an. Er konnte seinen Gegner in der fünften Runde durch TKO besiegen. Am 29. August 2009 gewann Huck in Halle gegen den Argentinier und amtierenden Weltmeister Victor Emilio Ramírez die WBO-Weltmeisterschaft nach Punkten. Am 5. Dezember 2009 verteidigte er in Ludwigsburg das erste Mal erfolgreich seinen Titel gegen den Briten Ola Afolabi nach Punkten. Darauf folgte am 13. März 2010 in Berlin eine freiwillige Titelverteidigung gegen den US-Amerikaner Adam Richards. Huck siegte durch eine Schlagserie, nachdem Richards am Hinterkopf einen Cut erlitten hatte. Der Ringrichter brach den Kampf in der dritten Runde ab. Am 1. Mai 2010 verteidigte er seinen Titel gegen Brian Minto (USA) durch Aufgabe nach der 10. Runde, am 21. August 2010 gegen Matt Godfrey durch TKO/Abbruch in der 5. Runde. Am 18. Dezember 2010 stieg er in den Ring gegen den Russen Denis Lebedev. Der Kampf ging über die vollen Runden und am Ende gewann Huck, für einige umstritten, nach einer geteilten Punktwertung (Split Decision) und behielt somit seinen WM-Gürtel. Die nächste Titelverteidigung bestand Huck deutlicher mit 3:0 Richterentscheid am 2. April 2011 gegen den bis dahin ungeschlagenen Ran Nakash aus Israel. Am 16. Juli 2011 verteidigte er seinen Titel nach anfänglichen Schwierigkeiten durch K.o. in Runde 10 gegen den Argentinier und ehemaligen WBA-Weltmeister im Halbschwergewicht, Hugo Hernan Garay. Am 23. Oktober 2011 verteidigte Huck seinen Titel (WBO) in Ludwigsburg gegen den argentinischen Herausforderer Rogelio Rossi durch K.o. in der 6. Runde.

Hucks Boxstil

Hucks Boxstil ist sehr offensiv, explosiv und aggressiv, hieraus resultieren immer wieder Situationen, in denen er völlig offen für Gegenangriffe ist. Huck lässt sich oft leicht reizen und verfällt dann in überstürzte, unsaubere Aktionen. Aber auch die psychologische Komponente spielt nicht zuletzt bei Huck eine große Rolle. Huck zerstört seine Gegner förmlich und hinterlässt durch seine aggressive Art zu boxen Eindruck bei seinen Kontrahenten (siehe z. B. Huck gegen Matt Godfrey). Als sportliches Vorbild nennt er Muhammad Ali und Mike Tyson.

Erfolge

  • Amateurbilanz: 15 Siege - 0 Niederlagen
  • Profibilanz: 34 Siege - 1 Niederlage
  • 20. September 2008: Europameister der EBU im Cruisergewicht (3 Titelverteidigungen)
  • 29. August 2009: Weltmeister der WBO im Cruisergewicht (bisher 8 Titelverteidigungen)

Ranglistenplatzierungen

Laut BoxRec-Datenbank (23. Oktober 2011)

Liste der Boxkämpfe

Jahr Tag Gegner/Kampfziel Ort Ergebnis Typ Runden
2004 7. November TschechienTschechien Pavel Cirok Rockfabrik, Nürnberg Sieg TKO 1/4
20. November TschechienTschechien Pavel Zima BigBOX Allgäu, Kempten Sieg TKO 1/4
4. Dezember PolenPolen Wlodek Kopec Estrel Convention Center, Berlin Sieg TKO 1/4
18. Dezember TschechienTschechien Tomas Mrazek Oberfrankenhalle, Bayreuth Sieg TKO 3/6
2005 15. Januar TschechienTschechien Ervin Slonka Boxtempel Berlin, Berlin Sieg TKO 4/6
12. März LettlandLettland Aleksandrs Borhovs Stadthalle, Zwickau Sieg TKO 4/6
23. April DeutschlandDeutschland Muhammed Ali Durmaz Westfalenhalle, Dortmund Sieg TKO 4/6
21. Mai SlowakeiSlowakei Stefan Kusnier Zdzieszowice, Polen Sieg KO 1/6
11. Juni Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tipton Walker BigBOX Allgäu, Kempten Sieg TKO 2/8
2. Juli GeorgienGeorgien Leri Okhanashvili Karl Eckel Halle, Hattersheim am Main Sieg TKO 2/8
3. September DeutschlandDeutschland Rüdiger May Internationales Congress Centrum Berlin, Berlin Sieg Punktsieg (Einstimmige Entscheidung) 10/10
17. Dezember Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Michael Simms Max-Schmeling-Halle, Berlin Sieg Punktsieg (Einstimmige Entscheidung) 8/8
2006 28. Januar RumänienRumänien Claudio Rasco Tempodrom, Berlin Sieg KO 7/8
4. März Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lee Swaby EWE-Arena, Oldenburg Sieg TKO (RTD) 6/8
3. Juni AlbanienAlbanien Nuri Seferi TUI Arena, Hannover Sieg Punktsieg (Einstimmige Entscheidung) 10/10
23. September FrankreichFrankreich Rachid El Hadak Rittal Arena Wetzlar, Wetzlar Sieg KO 8/8
16. Dezember ItalienItalien Pietro Aurino
vakante EBU-EU Europameisterschaft
BigBOX Allgäu, Kempten Sieg TKO 2/12
2007 20. Januar BelgienBelgien Ismail Abdoul
EBU-EU Titelverteidigung
St. Jakob-Arena, Basel, Schweiz Sieg Punktsieg (Einstimmige Entscheidung) 12/12
26. Mai RusslandRussland Vadim Tokarev
IBF Weltmeisterschaft Eliminator
Jako-Arena, Bamberg Sieg Punktsieg (Mehrheitsentscheidung) 12/12
29. Dezember Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Steve Cunningham
IBF Weltmeisterschaft
Seidensticker Halle, Bielefeld Niederlage TKO 12/12
2008 12. April SambiaSambia Leon Nzama-Nawezhi Jahnsportforum, Neubrandenburg Sieg TKO 5/8
17. Mai SlowakeiSlowakei Frantisek Kasanic
vakante IBF Inter-Continental Meisterschaft
Oberfrankenhalle, Bayreuth Sieg TKO 9/12
20. September FrankreichFrankreich Jean Marc Monrose
EBU Europameisterschaft
Seidensticker Halle, Bielefeld Sieg TKO 12/12
25. Oktober ItalienItalien Fabio Tuiach
EBU Titelverteidigung
Weser-Ems-Halle, Oldenburg Sieg TKO 2/12
2009 24. Januar BelgienBelgien Geoffrey Battelo
EBU Titelverteidigung
Erdgasarena, Riesa Sieg TKO 3/12
9. Mai UkraineUkraine Vitaliy Rusal
EBU Titelverteidigung
Jako-Arena, Bamberg Sieg TKO 5/12
29. August ArgentinienArgentinien Victor Emilio Ramirez
WBO Weltmeisterschaft
Gerry-Weber-Stadion, Halle (Westfalen) Sieg Punktsieg (Einstimmige Entscheidung) 12/12
5. Dezember Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Ola Afolabi
WBO Titelverteidigung
Arena Ludwigsburg, Ludwigsburg Sieg Punktsieg (Einstimmige Entscheidung) 12/12
2010 13. März Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Adam Richards
WBO Titelverteidigung
Max-Schmeling-Halle, Berlin Sieg KO 3/12
1. Mai Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Brian Minto
WBO Titelverteidigung
Weser-Ems-Halle, Oldenburg Sieg TKO (RTD) 10/12
21. August Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Matt Godfrey
WBO Titelverteidigung
Erfurter Messehalle, Erfurt Sieg TKO 5/12
18. Dezember RusslandRussland Denis Lebedev
WBO Titelverteidigung
Max Schmeling Halle, Berlin Sieg Punktsieg (Geteilte Entscheidung) 12/12
2011 2. April IsraelIsrael Ran Nakash
WBO Titelverteidigung
Gerry Webber Stadium, Halle Sieg Punktsieg (Einstimmige Entscheidung) 12/12
16. Juli ArgentinienArgentinien Hugo Hernan Garay
WBO Titelverteidigung
Olympia-Eissportzentrum, München Sieg KO 10/12
23. Oktober 2011 ArgentinienArgentinien Gogelio Rossi
WBO Titelverteidigung
Arena, Ludwigsburg Sieg KO 6/12
(Quelle: BoxRec-Datenbank)

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