- Apollo-11
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Missionsemblem Missionsdaten Mission: Apollo 11 NSSDC ID: 1969-059A Kommandomodul: CM-107 Servicemodul: SM-107 Mondlandefähre: LM-5 Trägerrakete: Saturn V, Seriennummer AS-506 Rufzeichen: CM: Columbia
LM: EagleBesatzung: 3 Start: 16. Juli 1969, 13:32:00 UTC
JD: 2454956.5955903Startplatz: Kennedy Space Center, LC-39A Mondlandung: 20. Juli 1969, 20:17:39 UTC Landeplatz Mond: Mare Tranquillitatis Länge der Mond-EVAs: 2h 31m 40s Zeit auf dem Mond: 21h 36m Start vom Mond: 21. Juli 1969, 17:54:00 UTC Mondumkreisungen: 30 Landung: 24. Juli 1969, 16:50:35 UTC Landeplatz: Pazifik
13° 18′ N, 169° 9′ W13.3-169.15Flugdauer: 8d 3h 18m 35s Bergungsschiff: USS Hornet Mannschaftsfoto
v.l.n.r. Neil Armstrong, Michael Collins, Edwin AldrinNavigation Vorherige
Mission:
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Mission:
Apollo 12Apollo 11 war eine Raumfahrtmission im Rahmen des Apollo-Programms der US-amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA und der erste bemannte Flug zum Erdmond, der eine Landung zum Ziel hatte.
Die drei Astronauten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Michael Collins starteten am 16. Juli 1969 mit einer Saturn-V-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida und erreichten am 19. Juli eine Mondumlaufbahn. Am darauffolgenden Tag landeten Armstrong und Aldrin in der Mondfähre Eagle, während Collins im Mondorbit zurückblieb. Wenige Stunden später betrat Armstrong, gefolgt von Aldrin, als erster Mensch den Mond. Nach einem knapp 22-stündigen Aufenthalt verließen die Astronauten die Oberfläche des Mondes wieder und kehrten zusammen mit Collins zur Erde zurück, wo sie am 24. Juli im Pazifik wasserten.
Die erfolgreiche Durchführung des Flugs wurde weltweit von rund 500 Millionen Menschen im Fernsehen verfolgt. Apollo 11 erfüllte die Ankündigung des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy aus dem Jahre 1961, noch vor dem Ende des Jahrzehnts einen Menschen zum Mond und wieder sicher zurück zur Erde zu bringen.
Inhaltsverzeichnis
Besatzung
Kommandant der Apollo-11-Mission war Neil Armstrong. Er war zunächst ein Kampfflugzeugpilot der US Navy, bevor er bei der NASA als Testpilot zahlreicher Hochgeschwindigkeits-Flugzeuge wie der X-15 tätig war. Als er 1962 in die 2. NASA-Astronautengruppe aufgenommen wurde, war er somit einer der ersten zivilen US-Astronauten. Seinen ersten Weltraumflug machte Armstrong mit Gemini 8 im Jahr 1966, bei dem die erste Kopplung zwischen zwei Raumfahrzeugen durchgeführt wurde.
Pilot der Mondlandefähre war Buzz Aldrin, ein Oberst der US Air Force. Er wurde 1963 ein Mitglied der 3. NASA-Astronautengruppe, nachdem er zuvor mit der Air Force am Koreakrieg teilgenommen und einen Doktortitel in Raumfahrttechnik erhalten hatte. Im November 1966 war Aldrin mit Gemini 12 erstmals zu einem Raumflug gestartet, in dessen Verlauf er dreimal einen Raumausstieg absolvierte.
Pilot des Kommandomoduls war Michael Collins, ein Oberstleutnant und früherer Kampfjetpilot der US Air Force. Wie Aldrin gehörte er der 3. NASA-Astronautengruppe von 1963 an. Erste Weltraumerfahrung sammelte Collins im Juli 1966, als er mit Gemini 10 im All war. Während dieser Mission verließ er das Raumschiff für zwei Außenbordeinsätze.[1][2]
Ersatz- und Unterstützungsmannschaft
Für die Ersatzmannschaft, die ein ausgefallenes Mitglied der Hauptbesatzung im Bedarfsfall ersetzt hätte, waren Jim Lovell als Kommandant, William Anders als Pilot des Kommandomoduls und Fred Haise als Pilot der Mondfähre eingeteilt.[3]
Die Unterstützungsmannschaft (Support Crew), die der eigentlichen Besatzung bei Training assistierte, bestand aus Ken Mattingly, Ron Evans, Bill Pogue und Jack Swigert.[4]
Die Mitglieder der Ersatzmannschaft sowie Mattingly und Evans aus der Unterstützungscrew waren außerdem zusammen mit Charles Duke, Bruce McCandless, Don Lind, Owen Garriott und Harrison Schmitt als Verbindungssprecher (CAPCOM) tätig. In dieser Funktion waren sie normalerweise die Einzigen, die mit den Astronauten im Weltraum sprachen.[5]
Flugleiter
Flugleiter (Flight Director) im Kontrollzentrum in Houston waren Cliff Charlesworth (während des Starts und dem Mondspaziergang), Gene Kranz (bei der Mondlandung), Glynn Lunney (für den Rückstart zur Erde) und Gerald Griffin. Sie trafen die für den Erfolg der Mission relevanten Entscheidungen und waren für die Sicherheit der Besatzung verantwortlich.[6]
Missionsemblem und Rufzeichen der Raumschiffe
Das Abzeichen von Apollo 11 zeigt das Wappentier der Vereinigten Staaten, den Weißkopfseeadler, kurz vor der Landung auf dem Mond. In seinen Krallen trägt er einen Olivenzweig, der die friedvollen Absichten der ersten Mondlandung unterstreichen soll. Die Erde – Start- und Endpunkt der Mission – ist vor einem schwarzen Hintergrund, der das Unbekannte des Weltraums symbolisieren soll, zu erkennen.[7] Auf die Aufnahme der Namen der Astronauten wurde bewusst verzichtet, um den Beitrag jedes Einzelnen, der für das Apollo-Programm gearbeitet hat, hervorzuheben. Stattdessen trägt das Abzeichen den Schriftzug "APOLLO 11" an der Spitze.
Bei Auswahl der Rufnamen der Raumschiffe wurde der Besatzung vom NASA-Managemant wegen der historischen Bedeutung der Mission dazu geraten, ehrwürdige Bezeichnungen zu verwenden – beim vorangegangenen Flug Apollo 10 hießen die beiden Raumfahrzeuge nach Figuren aus der Comicserie Die Peanuts Charlie Brown und Snoopy. Die Apollo-11-Astronauten entschieden sich schließlich dazu, die Mondlandefähre – vom im Abzeichen verwendeten Motiv herrührend – Eagle (Adler) zu nennen, während die Kommandokapsel das Rufzeichen Columbia erhielt. Die Wahl von Columbia wurde mit der großen Bedeutung des Wortes in der US-amerikanischen Geschichte begründet. Außerdem hatte Jules Verne die Kanone, die in seinem Roman Von der Erde zum Mond ein Projektil zum Mond schießt, als Columbiade bezeichnet.
Planungen
Missionsprofil
Apollo 11 war in der Flugsequenz des Apollo-Programms die so genannte G-Mission, deren Ziel die erste bemannte Landung auf dem Mond war. Die Planungsphase für Apollo 11 begann im Jahr 1965, nachdem die Entwicklung der beiden Raumfahrzeuge abgeschlossen war, und stand unter der Leitung von Christopher Kraft, dem Flugbetriebsleiter am Manned Spacecraft Center in Houston. Seinem Team oblag die Ausarbeitung der Checklisten für die Besatzung sowie des Flugplans, dessen endgültige Version zwei Wochen vor dem Start am 1. Juli 1969 erschien. Für den Fall einer Verschiebung der Mission erarbeitete Krafts Abteilung darüber hinaus Flugszenarien für Startfenster im August und September 1969.
Die Pläne für den Mondausstieg wurden im Lauf der Vorbereitungen mehrfach überarbeitet. Das ursprüngliche Konzept aus dem Jahr 1964 sah vor, dass nur der Pilot der Landefähre für zwei Stunden die Mondoberfläche betritt, während der Kommandant der Mission zur Überwachung der Systeme in der Mondfähre bleibt. Eine Studie der Grumman Aerospace Corporation aus demselben Jahr deutete jedoch daraufhin, dass die Teilnahme beider Astronauten am Mondspaziergang technisch möglich ist. Anfang Januar 1967 schlug Flugbetriebsleiter Christopher Kraft vor, die Zeit nach der Landung auf der Mondoberfläche für zwei Ausstiege zu verwenden. Der erste Mondspaziergang sollte demnach nur zur Eingewöhnung der Astronauten an die Umgebung dienen, während der zweite Aufstieg zum Aufstellen von wissenschaftlichen Experimenten und der Entnahme von Mondgestein-Proben genutzt werden sollte.
Im September 1968 entschied sich die NASA jedoch, dass Apollo 11 nur eine 2,5 stündige Mondexkursion der beiden Raumfahrer beinhalten und die wissenschaftlichen Instrumente wegen des hohen Gewichts nicht zum Mond mitgeführt werden sollten. Wilmot N. Hess, der Leiter der wissenschaftlichen Abteilung der NASA in Houston, drängte indessen darauf, dennoch ein kleines Paket von wissenschaftlichen Messgeräten zum Mond mitzuführen. Der Planungsstab bewilligte daraufhin am 9. Oktober 1968 die Entwicklung von drei vergleichsweise leichten Experimenten für Apollo 11, dem Early Apollo Surface Experiments Package (EASEP). Das dadurch gesparte Gewicht erlaubte die Mitnahme von zusätzlichem Treibstoff für die Mondlandefähre.
Auswahl der Mannschaft
Für die Zusammenstellung der Besatzungsmitglieder für Apollo 11 war Deke Slayton, der Chef des NASA-Astronautenbüros, verantwortlich. Bei der Auswahl der einzelnen Crews ging er nach dem Rotationsprinzip vor, wonach eine Ersatzmannschaft zwei Flüge aussetzt, bevor sie selbst für einen Flug nominiert wird. Demnach sollte der Reservemannschaft für Apollo 8, die aus den Astronauten Neil Armstrong, Buzz Aldrin und Fred Haise bestand, die Besatzung für Apollo 11 bilden. Armstrong setzte sich allerdings dafür ein, dass Michael Collins, der wegen einer Operation seinen Platz in der Crew von Apollo 8 verloren hatte, in seine Mannschaft aufrückt, um den Platz von Haise einzunehmen. Das obere NASA-Management hatte keine Einwände gegen diese Besetzung, so dass Armstrong, Aldrin und Collins der Öffentlichkeit am 10. Januar 1969 als Besatzung für Apollo 11 vorgestellt wurden. Zum Zeitpunkt ihrer Auswahl war die Mannschaft noch nicht davon überzeugt, die erste bemannte Mondlandung zu absolvierten, da die Mondlandefähre bis dato noch nicht bemannt im Weltraum getestet worden war.
Auswahl der Landestelle
Bei der Auswahl des Landeplatzes für die Mondlandefähre war die Sicherheit der Astronauten der Hauptgesichtspunkt. Die Mondlandung musste beispielsweise bei direkter Sonneneinstrahlung und optimalen Sichtverhältnissen durchgeführt werden; der Rückstart zur Erde musste ebenfalls bei Tageslicht erfolgen. Diese Richtlinien begrenzten den Landeplatz für Apollo 11 somit auf ein Gebiet am Äquator des Mondes. Eine ebenso wichtige Rolle bei der Auswahl spielte die Beschaffenheit der Mondoberfläche. So bestimmten die Kriterien etwa, dass das Gewicht der Landefähre ausreichend getragen werden müsse und die Zahl der Krater und Felsbrocken so klein wie möglich sein sollte.
Zur Bereitstellung von Bildern und anderen Daten von möglichen Landestellen schickte die NASA im Laufe der 1960er Jahre mehrere Raumsonden aus den Ranger- und Surveyor-Programmen zum Mond. Während Ranger zur Übermittlung von hochauflösenden Bildern diente, absolvierten die Surveyor-Sonden eine weiche Landung auf der Mondoberfläche, um wissenschaftliche Daten und Fernsehbilder zur Erde zu senden. Die Qualität der Aufnahmen reichte allerdings für eine detaillierte Analyse der denkbaren Landeplätze nicht aus, weshalb die NASA mit Lunar Orbiter eine weitere Reihe von Raumsonden entwickelte. Diese mit zwei Kameras ausgestatteten Mondsatelliten dokumentierte 99 Prozent der Mondoberfläche und übermittelte Bilder von 20 potenziellen Landestellen für das Apollo-Programm.
Mitte 1965 gründete die NASA das Apollo Site Selection Board, dessen Aufgabe es war, nach der Abwägung von wissenschaftlichen und flugbetrieblichen Aspekten Vorschläge für mögliche Landeplätze zu machen. Alle Kandidaten befanden sich in Äquatornähe und erschienen auf den Bildern der Mondsonden relativ eben. Darüber hinaus achteten die Missionsplaner bei der Wahl der Landestelle darauf, dass das umliegende Terrain keine Hänge und sonstige Unregelmäßigkeiten aufwies, da sonst das Radar der Mondlandefähre beim Anflug gestört werden könnte. Am 15. Dezember 1968 einigte sich das Auswahlgremium auf eine Liste von fünf denkbaren Landeplätzen, den Apollo Landing Sites (ALS).
Für den Flug mit Apollo 11 wählte die NASA mit ALS-1 schließlich die östlichste Landestelle im Meer der Ruhe. Die Länge der elliptischen Landezone entsprach mit 18,5 Kilometern ungefähr der Insel von Manhattan. Zwei andere, weiter westlich liegende Landeplätze dienten im Fall einer Startverschiebung als Ausweichstandorte, um eine bestmögliche Beleuchtung beim Endanflug der Landefähre zu gewährleisten.
Vorbereitungen
Die Startvorbereitungen für Apollo 11 begannen Anfang Januar 1969 mit der Ankunft der Mondlandefähre (Lunar Module, LM) im Kennedy Space Center (KSC) in Florida. Das Apollo-Raumschiff, in den sich die Besatzung für den Großteil des Flugs aufhielt, traf am 23. Januar an Bord eines Super-Guppy-Transportflugzeugs im Raumfahrtzentrum ein. Beide Raumfahrzeuge wurde in das Manned Spacecraft Operations Building gebracht, wo die einzelnen Komponenten der Raumschiffe integriert und umfangreichen Funktionstests unterzogen wurden. Darüber hinaus absolvierten sowohl die Mondlandefähre als auch das Apollo-Raumschiff mehrere Probeläufe in einer Höhenkammer, um die Belastungen der Systeme im Vakuum des Weltalls zu simulieren. Nach dem Ende der Abschlusskontrollen wurde die Mondlandefähre schließlich von einem 8,5 Meter hohen Kegelstumpf umgeben, der zum Schutz während der Startphase diente. Das Apollo-Raumschiff wurde auf die Spitze dieser Verschalung gesetzt.
Parallel zu den Arbeiten an den beiden Raumfahrzeugen erfolgte im 7 Kilometer entferntem Vehicle Assembly Building (VAB) die Montage der Trägerrakete Saturn V. Nach der Anlieferung aus den Herstellerwerken wurden die drei Stufen der Rakete auf der 5.715 Tonnen schweren Startplattform miteinander verbunden.[8] Die eingekapselte Mondlandefähre und das Apollo-Raumschiff wurden am 14. April hinzugefügt, womit der Aufbau der 110 Meter hohen Trägerrakete abgeschlossen war. Am 14. Mai durchlief die als space vehicle bezeichnete Startkonfiguration der Rakete einen simulierten Countdown, der die Kompatibilität der einzelnen Systeme testete.
Am 20. Mai 1969 brachte der so genannte Crawler, ein von zwei Dieselmotoren angetriebenes Raupenfahrzeug, die 2940 Tonnen schwere Saturn V zur Startrampe 39A, die zum fünften Mal für einen bemannten Start benutzt wurde. Die 5,5 Kilometer lange Fahrt auf einer speziell präparierten Piste dauerte sechs Stunden. Nach dem Erreichen der Rampe wurde unter der Startplattform ein Flammenlenkblech in Stellung gebracht, das die beim Abheben der Rakete entstehenden Triebwerksgase ableiten sollte. Des Weiteren wurde eine Wartungsplattform vor der Saturn V platziert, um die Arbeiten an der Rakete zu erleichtern. Der Flugbereitschaftstest der Trägerrakete, bei dem auch die Besatzung von Apollo 11 teilnahm, wurde am 6. Juni abgeschlossen.
Am 27. Juni begann mit dem Countdown Demonstration Test die letzte wichtige Erprobung der Trägerrakete. Während des mehrtägigen Tests wurden die Tanks der Saturn V mit Treibstoff befüllt und der Countdown bis zum Start der Zündungssequenz simuliert. In einer anschließenden zweiten Phase entleerte man die Brennstofftanks wieder und der Versuchscountdown wurde mit der Besatzung an Bord wiederholt.
Flug
Apollo 11 startete am 16. Juli 1969 um 13:32:00 Koordinierter Weltzeit (UTC) von Cape Canaveral, Florida. Nach zwölf Minuten wurde planmäßig die Erdumlaufbahn erreicht. Nach anderthalb Erdumkreisungen wurde die dritte Raketenstufe erneut gezündet. Sie brannte etwa sechs Minuten lang und brachte das Apollo-Raumschiff auf Mondkurs. Der gesamte Hinflug verlief ohne besondere Vorkommnisse.
Im Mondorbit stiegen Aldrin und Amstrong in die Mondlandefähre um, trennten sie vom Mutterschiff, in dem Collins verblieb und leiteten die Abstiegssequenz ein. Heikel war dann der Anflug auf das Zielgebiet im Mare Tranquillitatis. Durch geringe unbeabsichtigte Bahnänderungen beim Abkoppeln zielte der Bordcomputer auf eine Stelle etwa 4,5 Kilometer hinter dem geplanten Landegebiet. Während des Anfluges wurde die Aufmerksamkeit der Besatzung außerdem mehrfach durch Alarmmeldungen des Navigationscomputers in Anspruch genommen, so dass Armstrong nicht in dem Maße auf charakteristische Merkmale der Mondlandschaft achten konnte, wie es vom Flugplan vorgesehen war. Die Fehlermeldungen 1201 und 1202, die immer im Wechsel aufliefen, wurden durch das Rendezvousradar verursacht. Es war versehentlich eingeschaltet und überfrachtete den Computer mit unnötigen Daten, da das Radar eigentlich nur beim Rückflug zur Annäherung an das Apollo-Raumschiff benutzt wurde. Beim Endanflug führte der Autopilot die Fähre in einen Krater [9], dessen Boden mit großen Felsen bedeckt war. Armstrong übernahm daraufhin die Handsteuerung der Eagle, überflog den Krater und landete auf einer ebenen Stelle 60 m weiter westlich. Das Kontaktlicht signalisierte den unmittelbar bevorstehenden Bodenkontakt (bei circa 75 cm Höhe) am 20. Juli um 20:17:39 UTC. Der Mondlandepilot Aldrin meldete dies („Contact light“) um 20:17:40 UTC. Unmittelbar darauf erfolgte der finale Kontakt aller vier Landefüße mit dem Mondboden. Circa drei bis vier Sekunden nach den oben genannten Kontaktsignalen schaltete Armstrong das Triebwerk ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Fähre „Eagle“ bereits sehr sanft (mit etwa 0,52 m/s) auf dem Mond aufgesetzt. Das knapp kalkulierte Treibstoffbudget (Reservetreibstoff für ungefähr 60 Sekunden) der Landefähre wurde durch die zusätzlichen Manöver so strapaziert, dass noch Treibstoff für schätzungsweise 20 Sekunden Flugzeit in den Tanks verblieb. Die nächsten 15 Sekunden auf dem Mond verbrachten Armstrong und Aldrin damit, wichtige Maßnahmen für einen eventuell sofort notwendigen Rückstart zur Mutterfähre zu treffen. Die Landung war zeitlich so geplant, dass nach dem ursprünglich vorgesehenen Bodenkontakt (geplant bei circa 20:17:00 UTC) ein Zeitfenster von etwa einer Minute für einen sofortigen Rückstart verblieb. Andernfalls hätte man das Mutterschiff verfehlt. Etwa 30 bis 40 Sekunden davon waren durch die zusätzlichen Manöver beim Endanflug verflossen. Letztlich blieb damit nach dem Abschluss dieser Prozeduren eine Zeitreserve von fünf bis zehn Sekunden.
Auf dem Mond
Am 20. Juli 1969 um 20:17:58 Uhr UTC vermeldete Armstrong: „Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed!“ (deutsch: „Houston, hier ist der Stützpunkt 'Meer der Ruhe'. Der Adler ist gelandet!“). Das primäre Ziel war erreicht. Am 21. Juli 1969 um 02:56:20 UTC (in den USA war es noch der 20. Juli) betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond: „That's one small step for (a) man, one giant leap for mankind!“ (deutsch: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“).[10]
Mitschnitt des Funkspruches 20 Minuten später verließ auch Edwin Aldrin die Mondfähre. Zur Messung der Zusammensetzung des Sonnenwindes auf dem Mond wurde eine Aluminiumfolie (SWC) aufgehängt, die kurz vor Ende des Ausfluges wieder mitgenommen wurde. Nachdem die US-Flagge gehisst worden war, errichteten die beiden Astronauten einige kleine Forschungsgeräte des EASEP (Early Apollo Scientific Experiment Package), dem Vorläufer des ALSEP, auf dem Mond. So sollten mittels eines Seismometers (PSE) Daten über die seismischen Aktivitäten des Mondes erfasst werden. Das Gerät überstand die erste Mondnacht jedoch nicht. Ein Laserreflektor (LRRR) auf der Oberfläche ermöglichte es, präzise die Entfernung zwischen Mond und Erde zu messen. Außerdem wurden Bodenproben entnommen und 21,6 kg Gestein gesammelt. Der erste Spaziergang auf dem Mond endete nach zwei Stunden und 31 Minuten.
Rückflug
Noch vor der Ruhephase stellte Aldrin fest, dass der Hebel eines Schalters abgebrochen war, ein weiterer war nicht in der vorhergesehenen Position. Offenbar hatte Aldrin bei der Vorbereitung der EVA mit dem Rucksack die Schalter berührt. Diese Schalter wurden erst eine Stunde vor dem Start benötigt. Aldrin verwendete später einen Filzstift, um den Schalter zu betätigen.[11]
Der Start der Landefähre gelang problemlos, die Fähre schwenkte in eine Mondumlaufbahn ein und koppelte wieder an der Kommandokapsel an. Am 24. Juli 1969 um 16:50 UTC wasserte die Kapsel im Pazifik und wurde vom Bergungsschiff USS Hornet an Bord genommen.
Wieder auf der Erde
Aus Furcht vor unbekannten Mikroorganismen mussten die drei Astronauten beim Verlassen der Apollo-Landekapsel Isolationsanzüge tragen und sich in eine 17-tägige Quarantäne begeben, bis alle Bedenken ausgeräumt waren.
Das CM Columbia von Apollo 11 ist nun im National Air and Space Museum in Washington (D.C.) ausgestellt.
Verschwörungstheorie
Hauptartikel: Verschwörungstheorien zur Mondlandung
Wie bei vielen Ereignissen von so großer politischer Tragweite wurden auch die Mondlandungen zum Objekt zahlreicher Verschwörungstheorien. Die Verschwörungstheorien zur Mondlandung gehen davon aus, dass die Mondlandungen in den Jahren 1969 bis 1972 nicht stattgefunden haben (oft geht es auch nur um die erste bemannte Mondlandung), sondern von der NASA und der US-amerikanischen Regierung vorgetäuscht worden sind. Die Verschwörungstheorien haben seit den 1970ern, durch den Autor und ehemaligen Mitarbeiter der NASA-Zulieferfirma Rocketdyne Bill Kaysing Verbreitung gefunden.
Weblinks
- NASA: Apollo 11 Info (engl.)
- NASA: Apollo 11 Lunar Surface Journal (englisch)
- NASA: Apollo 11 Mission Report (326 und 109 Seiten, englisch)
- NASA: Mitschrift des Funkverkehrs (verschiedene Versionen, englisch)
- NSSDC Master Catalog: Apollo 11 (englisch)
- The First Lunar Landing As Told By The Astronauts, Armstrong, Aldrin und Collins kommentieren die Mondlandung, englisch
- Privat: Die Apollo11-Mission, der Tag der ersten Mondlandung (Private Homepage von Harry Lotric deutsch)
- The Eagle has Landed 1969 14:07 min Dokumentarfilm der Nasa auf video.google.com (Stream, google-video oder mp4, englisch)
- Mitschnitt von Armstrongs Funkspruch (Audiodatei im WAV-Format)
Quellen
- ↑ Crew & CapComs, Stand 29. Juni 2008
- ↑ JSC Astronaut Biographies, Stand 29. Juni 2008
- ↑ Information - Lunar Landing Missions Apollo By The Numbers: A Statistical Reference. Crew Information - Lunar Landing Missions Stand 29. Juni 2008
- ↑ Apollo By The Numbers: A Statistical Reference. Support Crews Stand 29. Juni 2008
- ↑ Apollo By The Numbers: A Statistical Reference. Capsule Communicators (Capcoms) Stand 29. Juni 2008
- ↑ Apollo By The Numbers: A Statistical Reference. Flight Directors Stand 29. Juni 2008
- ↑ Apollo By The Numbers: A Statistical Reference. Mission Insignias Stand 29. Juni 2008
- ↑ [1] Launch Complex 39
- ↑ Skizze
- ↑ Apollo 11 unter nasa.gov
- ↑ NASA: Trying to Rest. In: Apollo 11 Lunar Surface Journal. 3. Juli 2008. Abgerufen am 22. Dezember 2008. (englisch)
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