Marxheim

Marxheim
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Marxheim
Marxheim
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Marxheim hervorgehoben
48.7510.95405
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Donau-Ries
Höhe: 405 m ü. NN
Fläche: 46,57 km²
Einwohner:

2.585 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km²
Postleitzahl: 86688
Vorwahl: 09097
Kfz-Kennzeichen: DON
Gemeindeschlüssel: 09 7 79 178
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pfalzstr. 2
86688 Marxheim
Webpräsenz: www.gemeinde-marxheim.de
Bürgermeister: Alois Schiegg (Parteilose Wählergruppe „Friede Gansheim“)
Lage der Gemeinde Marxheim im Landkreis Donau-Ries
Dornstadt-Linkersbaindt Dornstadt-Linkersbaindt Brand (gemeindefreies Gebiet) Esterholz (gemeindefreies Gebiet) Rain (Lech) Münster (Lech) Holzheim (Donau-Ries) Oberndorf am Lech Mertingen Donauwörth Asbach-Bäumenheim Genderkingen Niederschönenfeld Marxheim Tagmersheim Rögling Monheim (Schwaben) Kaisheim Buchdorf Daiting Fremdingen Auhausen Oettingen in Bayern Hainsfarth Ehingen am Ries Tapfheim Marktoffingen Maihingen Megesheim Munningen Wolferstadt Wallerstein Nördlingen Reimlingen Ederheim Forheim Amerdingen Wemding Wechingen Harburg (Schwaben) Hohenaltheim Deiningen Alerheim Otting Fünfstetten Huisheim Mönchsdeggingen Möttingen Baden-Württemberg Landkreis Ansbach Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen Landkreis Eichstätt Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Landkreis Aichach-Friedberg Landkreis Augsburg Landkreis Dillingen an der DonauKarte
Über dieses Bild
Ortsansicht von Marxheim

Marxheim ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Marxheim liegt in der Planungsregion Augsburg an der Mündung des Lechs in die Donau im Naturpark Altmühltal.

Gemeindeteile sind die Einöden Berg und Boschenmühle, das Dorf Bruck, das Kirchdorf Burgmannshofen, die Einöde Erlhöfe, das Kirchdorf Gansheim, das Dorf Graisbach, die Pfarrdörfer Lechsend und Marxheim, die Kirchdörfer Neuhausen und Schweinspoint sowie der Weiler Übersfeld. Es existieren folgende Gemarkungen: Burgmannshofen, Gansheim, Graisbach, Marxheim, Neuhausen und Schweinspoint.

Geschichte

Ehemaliges Marxheimer Wappen

Mittelalter

Das Gemeindegebiet gehörte früher zum Herrschaftsbereich der 1342 an die Wittelsbacher gefallenen Grafschaft Lechsgemünd-Graisbach. Die Besiedlung der Region begann bereits durch die Franken im Frühmittelalter. Erstmals urkundlich erwähnt wird Marxheim als „Villa Morauchisheim“ 1238 in einer Schenkungsurkunde, in der Graf Berchtold von Lechsgemünd einen Gunnehof an das Kloster Kaisheim vermacht. Die Marxheimer Donau-Brücke wird im Jahr 1343 erstmals erwähnt, als der Graf von Lechsgemünd dort eine Zollstation errichten ließ; die Brücke bestand wohl aber schon länger. 1248 wurde die ca. einen Kilometer südwestlich gelegene Burg Lechsend (Lechsgemünd) von einer Regensburger Streitmacht angegriffen und vollständig niedergebrannt. Grund hierfür war die Absperrung der Donau durch den Grafen. Die Burg wurde nicht wieder errichtet, stattdessen siedelte die Grafenfamilie nach Graisbach auf die Burg Graisbach über.

Neuzeit

Marxheim gehörte seit 1505 zum Herzogtum Neuburg-Sulzbach und dessen Gericht Graisbach; seit 1777 war das Gebiet Teil des Kurfürstentums Bayern. Im heutigen Gemeindegebiet, welches das hiesige Gericht beinhaltet, lagen die geschlossenen Hofmarken Gansheim (Grafen Veri della Bosia) und Schweinspoint (Freiherren von Hacke).

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Bei der Gemeindegebietsreform wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinden Burgmannshofen (mit Übersfeld, zuvor Blossenau, Burgmannshofen und Übersfeld), Gansheim, Graisbach (mit Lechsend) und Marxheim zusammengefasst.[2] 1977 kamen Neuhausen und 1978 Schweinspoint dazu.

Ein neues Rathaus, das auch die Gemeindebücherei beherbergt, wurde 1982 im Ortskern von Marxheim errichtet. Ursprünglich waren dort auch noch die Diensträume der Post untergebracht.

Bevölkerung

Die gesamte Gemeinde hat 2.682 Einwohner (Stand 31. Januar 2011).[3] Von 2.569 Einwohnern waren 2008 1.198 weiblich (= 46,6 %). 487 Einwohner (= 19 %), davon 232 weibliche (= 19,4 %), waren mindestens 65 Jahre alt.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden folgende Einwohnerzahlen ermittelt:[4]

Jahr Einwohner
1840 2.110
1871 2139
1900 2242
1925 2401
1939 2247
1950 3058
1961 2556
1970 2.558
1987 2.536
2000 2.661
2007 2.607
2008 2.569
2009 2.556
2011 2.682

Bevölkerungsbewegung

Im Jahr 2008 gab es 22 Lebendgeborene (8,6 je 1.000 Einwohner) sowie 35 Gestorbene (13,6 je 1.000 Einwohner). 55 Einwohner (21,4 je 1.000 Einwohner) zogen hinzu während 80 (31,1 je 1.000 Einwohner) wegzogen. Damit ergab sich eine Bevölkerungsabnahme von 38 Einwohnern (1,5 %).[5]

Politik

Bürgermeister ist seit 2008 Alois Schiegg (Wahlgemeinde Friede Gansheim). Seine Vorgänger seit der Gemeindegebietsreform waren Karl Reinhard (1972 bis 1984) und Anton Fieger (1984 bis 2008).

Die Gemeinde erzielte folgende Steuereinnahmen:[6]

Jahr Gemeindesteuereinnahmen davon Gewerbesteuereinnahmen (netto)
1991 639.000 € 54.000 €
1996 691.000 € 50.000 €
1999 865.000 € 70.000 €
2007 1.048.000 € 70.000 €
2008 1.164.000 € 100.000 €

Die Gemeinde hat derzeit Schulden in Höhe von 769.684 €, was 290 € pro Einwohner macht.[3]

Wappen

Beschreibung: „Fünfmal geteilt von Blau und Gold mit aufgelegtem roten Panther.“

Das Wappen der Gemeinde Marxheim entspricht dem früheren Wappen der Grafschaft Lechsgemünd-Graisbach und wurde 1983 als Wappen für die Gesamtgemeinde eingeführt. Zuvor wurde das alte Marxheimer Wappen im Gemeindesiegel geführt. Da dieses Wappen für die übrigen Ortsteile wenig aussagekräftig ist, wurde 1982 die Einführung eines neuen Wappens beschlossen. Der Gemeinderat entschied sich schließlich für den Vorschlag der Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Archive. Diese begründete ihren Vorschlag folgendermaßen:

„Das Gemeindegebiet gehörte früher zum Herrschaftsbereich der Grafschaft Lechsgemünd-Graisbach. Zur Gestaltungsgrundlage für das neue Gemeindewappen wurde daher das Wappen der 1342 im Mannesstamm erloschenen Grafen von Lechsgemünd-Graisbach genommen. Die das Wappen charakterisierenden sechs goldenen bzw. blauen Farbstreifen symbolisieren gleichzeitig die sechs ehemaligen Gemeinden, aus denen die heutige Gemeinde Marxheim besteht, nämlich Burgmannshofen, Gansheim, Graisbach, Neuhausen, Schweinspoint und Marxheim.“

Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Archive[7]

Wirtschaft

Es gab 2008 nach der amtlichen Statistik insgesamt 528 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort innerhalb der Gemeinde.[6] Davon waren im produzierenden Gewerbe 24, im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 13 sowie im Bereich öffentliche und private Dienstleister 486 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort.[6] Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 887.[6] Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1998 sieben, im Bauhauptgewerbe 2008 fünf Betriebe.[8] Zudem bestanden im Jahr 2007 95 landwirtschaftliche Betriebe[9] mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2.316 ha, davon waren 1.533 ha Ackerfläche und im Jahr 2003 805 ha Dauergrünfläche.[10]

Infrastruktur

Es gibt insgesamt sieben Freiwillige Feuerwehren mit jeweils eigenem Feuerwehrhaus auf dem Gemeindegebiet.

Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung

Zur Wasserversorgung gibt es auf dem Gemeindegebiet vier Anlagen mit Sitz in Marxheim, Graisbach, Gansheim sowie Übersfeld. Der Ortsteil Burgmannshofen ist an die Ammerfelder Wasserversorgung angeschlossen. Eigenständige Kläranlagen bestehen in Gansheim und Burgmannshofen. Die übrigen Orte bis auf Übersfeld, das noch keine zentrale Abwasseranlage besitzt, sind an die Marxheimer Abwasserbeseitigung angeschlossen.

Im Jahr 2007 waren 2.583 Einwohner an die Wasserversorgung, 2.586 an die Kanalisation und 2.534 an die Kläranlagen angeschlossen.[11]

Bildung

Es gibt einen 1985 fertiggestellten, kirchlichen Kindergarten, der 2007 56 Kindergartenplätze mit 56 Kindern hatte. Außerdem besteht die Julian-Knogler-Volksschule, an der im Schuljahr 2008/09 acht Lehrer 87 Schüler unterrichteten.[12]

Kultur

Sport

In Marxheim gibt existiert eine Sportanlage (Fußball, Tennis, Turnhalle). Außerdem gibt es noch in Gansheim einen Sportplatz und ein Sportheim.

Der Sportverein des Hauptorts ist der SV Marxheim. Der FC Marxheim/Gansheim entstand 2008 durch die Fusion der Fußballabteilungen der SpVgg Gansheim und des SV Marxheim.

Vereine

Des Weiteren bestehen in Marxheim u. a. ein Angelverein, eine Ortsgruppe des Bund Naturschutz in Bayern, eine Freiwillige Feuerwehr, ein Musikverein, ein Skiclub, ein Schützenverein und ein Ortsverein der VdK.[13] Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Vereine in den einzelnen Ortsteilen.

Persönlichkeiten

  • Julian Knogler (1717–1772), im Ortsteil Gansheim geborener Jesuitenpater und Missionsar
  • Josef Dilger (1899–1972), im Ortsteil Neuhausen geborener Maler, Graphiker, Musiker und Lehrer

Weblinks

 Commons: Marxheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 450
  3. a b Mitteilungsblatt der Gemeinde Marxheim, 31. Januar 2011; Zugriff am 8. April 2011
  4. Amtliche Statistik Bayern, S. 4
  5. Amtliche Statistik Bayern, S. 5
  6. a b c d Amtliche Statistik Bayern, S. 7
  7. Wappen und Geschichte der Einheitsgemeinde, Website der Gemeinde]
  8. Amtliche Statistik Bayern, S. 12
  9. Amtliche Statistik Bayern, S. 11
  10. Amtliche Statistik Bayern, S. 10
  11. Amtliche Statistik Bayern, S. 17
  12. Amtliche Statistik Bayern, S. 14
  13. Liste der Vereine in der Gemeinde Marxheim auf der Website der Gemeinde

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