- Mathilde Mallinger
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Mathilde Mallinger, eigentlich Mathilde Lichtenegger, (* 17. Februar 1847 in Agram; † 19. April 1920 in Berlin) war eine österreichische Opernsängerin (Sopran) und Gesangspädagogin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Mallinger war eine Tochter des Komponisten Vatroslav Lichtenegger, von dem sie auch ihren ersten musikalischen Unterricht erfuhr. Durch dessen Unterstützung wurde sie 1863 am Prager Konservatorium Schülerin u.a. von Giovanni Battista Gordigiani und Heinrich Vogl. Anschließend ging sie nach Wien, um bei Richard Lewy zu lernen. Durch diesen machte sie auch die Bekanntschaft des Hofkapellmeisters Dr. Franz Lachner.
Dieser engagierte Mallinger an die Hofoper nach München. Vom 1. Oktober 1866 bis einschließlich 13. September 1869 war sie dort unter Vertrag und konnte dort in der Rolle der „Norma“ erfolgreich debütieren. Auch in einigen hochgelobten Uraufführungen war sie zu sehen: u.a. am 21. Juni 1869 als „Eva“ in Richard Wagners Meistersingern.
Mit Wirkung vom 1. Oktober 1869 war Mallinger an der Berliner Hofoper engagiert und stand dort in ständiger Konkurrenz zu ihrer Kollegin Pauline Lucca. 1882 verließ sie das Berliner Ensemble und unternahm bis 1895 einige Tourneen ; u.a. an das Mariinski-Theater nach Sankt Petersburg und an die Staatsoper nach Wien. An der Berliner Staatsoper gab sie ebenfalls einige Liederabende. Anlässlich eines dieser Soiréen lernte Mallinger den Schauspieler und Theaterdirektor Otto Düringsfeld kennen. 1890 heiratete sie ihn und hatte mit ihm eine Tochter, Marie.
Ab 1890 betraute man Mallinger mit einem Lehrauftrag am Prager Konservatorium. Später wechselte sie, ebenfalls als Gesangspädagogin an das Eichelbergsche Konservatorium zurück nach Berlin. Kaiser Wilhelm II. veranlasste 1916 ihre Ernennung zur Königlich preußischen Kammersängerin.
Mallinger starb neun Wochen nach ihrem 73. Geburtstag am 19. April 1920 in Berlin und fand ihre letzte Ruhestätte am Alten Domfriedhof der St. Hedwigsgemeinde an der Liesenstraße.
Rollen (Auswahl)
- Norma – Norma (Vincenzo Bellini)
- Eva – Die Meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner)
- Fidelio – Fidelio (Ludwig van Beethoven)
- Donna Anna – Don Giovanni (Wolfgang Amadeus Mozart)
- Valentine – Die Hugenotten (Giacomo Meyerbeer)
- Elsa – Lohengrin (Richard Wagner)
- Agathe – Der Freischütz (Carl Maria von Weber)
- Sieglinde – Die Walküre (Richard Wagner)
- Gräfin Almaviva – Hochzeit des Figaro (Wolfgang Amadeus Mozart)
- Pamina – Die Zauberflöte (Wolfgang Amadeus Mozart)
Schüler
- Johannes Bischoff
- Werner Engel
- Frieda Langendorff
- Lotte Lehmann
- Emmy Neiendorff
- Henny Trundt
- Florence Wickham
Literatur
- E. Marktl: Mallinger Mathilde. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 38 f. (Direktlinks auf S. 38, S. 39).
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im 19. Jahrhundert. List, Leipzig 1903, S. 634-635.
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