Matthias Prinz

Matthias Prinz

Matthias Prinz (* 1956 in Berlin) ist ein deutscher Rechtsanwalt.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Der Sohn des ehemaligen Chefredakteurs der Bild-Zeitung und späteren Vorstandes des Axel Springer Verlages, Günter Prinz, studierte an der Universität Hamburg Rechtswissenschaften. Nachdem er dort 1980 sein erstes juristisches Staatsexamen abgelegt hatte, war er zunächst am Institut für internationales Privat- und Prozessrecht der Universität Hamburg als Assistent des Professors Hein Kötz tätig. Forschungsgebiet war u.a. die Ökonomischen Analyse des Rechts. Nach seiner Assistenzzeit ging Prinz in die USA und studierte an der Harvard Law School. Dort erwarb er 1983 den akademischen Grad Master of Laws (LL.M.). Seit 1997 ist er Honorarprofessor am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität Berlin

Rechtsanwaltstätigkeit

1984 wurde Prinz in New York State als Rechtsanwalt zugelassen. Er kehrte nach Hamburg zurück und promovierte 1985 bei Prof. Hein Kötz. Nachdem er darauffolgend in Hamburg als Rechtsanwalt zugelassen wurde, eröffnete er dort gemeinsam mit Sabine Neidhardt eine Kanzlei. Der Schwerpunkt der Kanzleitätigkeit liegt in den Bereichen Medienrecht, Familien- und Erbrecht sowie Arbeitsrecht.

Etwas später wurde er Verteidiger von Professor Julius Hackethal, der in Traunstein wegen Tötung auf Verlangen angeklagt war. In diesem Verfahren, so erzählte er 1999 gegenüber der Wochenzeitung Freitag, musste er sich „mit medienrechtlichen Fragen beschäftigen, mit Fragen des Persönlichkeitsrechts, und daraus ist dann mehr und mehr Neigung geworden“. In der Folge wurde Prinz zu einem der bekanntesten Medienanwälte Deutschlands, den Die Welt einmal als „Rächer der Genervten“ bezeichnete. Prinz, der von sich in einem Interview gesagt hat, er sei „gar nicht so streitbar“ sondern versuche nur, für seine Mandanten „vernünftige Lösungen“ zu finden, gelang es einige Verfahren bis vor den Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht zu führen.

2003 vertrat Prinz das schwedische Königshaus gegenüber etlichen Zeitschriften, und ihm gelang, dass sieben Zeitschriften, darunter Neue Frau und Frau mit Herz, Gegendarstellungen, Widerrufe und sogar Entschuldigungen auf ihren Titelseiten brachten.

Prinz, zu dessen Mandantschaft oft bekannte Namen wie Christoph Daum, Karl Lagerfeld oder Claudia Schiffer gehören, gelang mit dem Caroline-Urteil 2004 für Prinzessin Caroline von Monaco ein spektakulärer Erfolg vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der weitreichende Folgen für die gesamte europäische Boulevardpresse haben sollte. Überwiegend kritisch wurde Prinz' Versuch gewertet, als Rechtsbeistand von Carsten Maschmeyer die Ausstrahlung der ARD-Dokumentation Der Drückerkönig und die Politik zu verhindern.[1][2][3] Mit seinem ehemaligen Mandanten Peter Alexander kam es zu Streitigkeiten um die Abrechnungen; Alexander warf Prinz „merkwürdiges Geschäftsgebaren“ vor und entzog ihm schließlich das Mandat.[4][5]

Familie

Matthias Prinz ist mit Alexandra von Rehlingen verheiratet und hat zwei Söhne und zwei Töchter.

Publikationen

  • Matthias Prinz, Butz Peters: Medienrecht – Die zivilrechtlichen Ansprüche; Beck Verlag, 1999; ISBN 3-406-44853-4

Literatur

  • W. Seitz: Prinz und die Prinzessin – Wandlungen des Deliktsrechts durch Zwangskommerzialisierung der Persönlichkeit; in: NJW 1996, S. 2848 ff. (zum Caroline-Urteil)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Maschmeyer wehrt sich gegen "Drückerkönig"-Porträt (DIE WELT Online)
  2. Neue Version des Maschmeyer-Films (Süddeutsche Zeitung Online)
  3. Die Papierflut des Herrn Prinz (NDR Panorama-Blog)
  4. DER SPIEGEL Nr. 16/2010, S. 170.
  5. Peter Alexander fühlt sich von Anwalt betrogen Spiegel online vom 16. April 2010

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Prinz (Begriffsklärung) — Prinz steht für: Prinz, einen Adelstitel NSU Prinz, ein Automodell Prinz (Magazin), eine deutsche Zeitschrift Prinz ist der Familienname folgender Personen: Bernhard Prinz (Fotograf) (* 1953), deutscher Fotograf und Hochschullehrer Bernhard Prinz …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias — ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 1.1 Gegenüberstellung 2 Verbreitung 3 Namenstage …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Kleinheisterkamp — Born 22 June 1893 Elberfeld, Rhine Province, Germany …   Wikipedia

  • Matthias Fuchs — (* 3. November 1939 in Hannover; † 31. Dezember 2001, nach anderen Quellen: † 1. Januar 2002, in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Anfänge und erste Filmrollen …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Corvinus — Matthias Corvinus, eigentlich Hunyadi (ungarisch Hunyadi Mátyás, rumänisch Matei Corvin, kroatisch und serbisch Matija Korvin, slowakisch Matej Korvín, tschechisch Matyáš Korvín, slowenisch Kralj Matjaž für „König Matthias“) (* 23. Februar 1443… …   Deutsch Wikipedia

  • Prinz Methusalem — ist eine Komische Operette in drei Akten von Johann Strauss (Sohn) (1825–1899). Buch von Victor Wilder und Alfred Delacourt, bearbeitet von Karl Treumann. Uraufführung am 3. Januar 1877 im Wiener Carltheater. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Matussek — Matthias Matussek, 2008 Matthias Matussek (* 9. März 1954 in Münster) ist ein deutscher Journalist und Publizist. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Machnig — (2010) Matthias Machnig (* 15. April 1960 in Wimbern) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit November 2009 Wirtschaftsminister in Thüringen. Zuvor war er seit 2005 Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und… …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Ransberger — (* 1981 in München) ist ein deutscher Schauspieler im Bühnen und Filmbereich. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Filmografie 2.1 Film (Auswahl) 2.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Matthias Zschokke — (* 29. Oktober 1954 in Bern) ist ein Schweizer Schriftsteller und Filmemacher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 3.1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”