Mauermuseum

Mauermuseum
Museumseingang

Das Mauermuseum – Museum Haus am Checkpoint Charlie wurde am 14. Juni 1963 in unmittelbarer Nähe zur Berliner Mauer vom Historiker Rainer Hildebrandt eröffnet, als Nachfolge der Ausstellung in einer 2½-Zimmer-Wohnung in der Bernauer Straße, die ab dem 19. Oktober 1962 bestand.[1] Es werden die als „bestes Grenzsicherungssystem der Welt“ (Zitat des DDR-Armeegenerals Heinz Hoffmann) bezeichnete Grenzanlage und der „Beistand der Schutzmächte“ veranschaulicht. Gezeigt werden neben Fotos und Dokumentationen geglückter Fluchtversuche auch die Fluchtmittel: Heißluftballons, Fluchtautos, Sessellifte und ein Mini-U-Boot.

Betreiber ist die 1963 gegründete Arbeitsgemeinschaft 13. August e.V. Leiterin des Museums ist die Witwe des Gründers Alexandra Hildebrandt. Das Museum ist im Haus am Checkpoint Charlie des Architekten Peter Eisenman untergebracht.

Das Mauermuseum gehört mit 850.000 Besuchern im Jahr 2007 zu den meistbesuchten Berliner Museen. Die Präsentation der Flucht-Requisiten macht die damalige Zeit lebendig und bewahrt diesen Geschichtsabschnitt vor dem Vergessen. Daneben gibt es auch Kritik, die Ausstellungsräume seien zu klein, die Art der Präsentation und auch die Texte in der Ausstellung seien inzwischen nicht mehr zeitgemäß und ideologisch überhöht. Eine kritische Untersuchung westlicher Propaganda im Kalten Krieg und besonders rund um die Mauer in Berlin finde nicht statt.

Zuletzt stand die Museumsleiterin Hildebrandt in der Kritik, als sie mittels eines selbst errichteten, von manchen als überzeugend und angemessen, von anderen aber als unreflektiert und populistisch empfundenen Mauerdenkmals auf dem Areal des ehemaligen Checkpoints Charlie das Gedenken an die Opfer des Grenzregimes weiterführte. Die von ihr errichteten Kreuze wurden aufgrund von Verfügungen, die der Eigentümer des Geländes erwirkt hatte, abgebaut.

Das Mauermuseum gab 2008 die Zahl der an der Mauer und innerdeutschen Grenze bis 1989 getöteten Menschen mit 1303 an. Darin sind auch Opfer bei der Flucht über die Ostsee, deutsche Todesopfer an außerdeutschen Grenzen, getötete DDR-Soldaten und sowjetischen Fahnenflüchtige, Suizide von Angehörigen der Grenztruppen sowie von Stasi und KGB nach erfolgreicher Flucht entführte und ums Leben gekommene Personen eingerechnet.[2]

Weblinks

 Commons: Mauermuseum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.mauermuseum.de/frame-index-mauer.html
  2. Ekkehardt Schulz: Streit um Zahlen – Geschichtspolitik – Berliner Mauermuseum legt neue Erkenntnisse über die Opfer an der innerdeutschen Grenze vor / 1303 Fälle registriert, in Junge Freiheit Nr. 35/08, S. 6
52.50777777777813.390555555556

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