- Max Müller (Politiker)
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Max Müller (* 20. Juni 1899 in Chemnitz; † 25. Juli 1977) war ein deutscher Politiker (KPD/SED) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Müller, Sohn eines Sattlers, besuchte die Volksschule und machte anschließend von 1913 bis 1916 eine Lehre zum Maschinenschlosser. 1913 wurde er Mitglied der SAJ, 1914 Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. 1918 war er Mitglied des Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrates. Im März 1919 trat er der KPD bei, wo er in Chemnitz-Hilbersdorf von 1924 bis 1928 deren Stadtteilorganisation leitete. Ab 1925 bestimmte er in der KPD-Bezirksleitung Erzgebirge/Vogtland wesentlich die regionale Gewerkschaftspolitik der KPD mit. Von 1926 bis 1933 war er Funktionär der KPD, unter anderem Leiter des KPD-Unterbezirks Chemnitz. Von 1929 bis 1933 war Müller Mitglied des Stadtrates in Chemnitz. Seit 1929 Mitglied in der RGO, war er ab 1930 Betriebsratsvorsitzender der Astra-Werke in Chemnitz.
Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten beteiligte sich Müller aktiv am Widerstand und wurde bereits 1933 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung nahm er seine Widerstandstätigkeit erneut auf. 1944 wurde er erneut verhaftet und vorübergehend ins KZ Sachsenhausen verbracht. Noch im April 1945 wurde er vom Volksgerichtshof zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt.
Im Mai 1945 kehrte er aus dem Zuchthaus Waldheim in seine Heimatstadt zurück, wo er zunächst als Zweiter, dann als Erster Bürgermeister tätig war. Seit 1946 war er Mitglied der SED. Von Ende Oktober 1945 bis 1952 war er dann Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz, anschließend bis 1960 Vorsitzender des Rats des Bezirks Chemnitz bzw. Karl-Marx-Stadt, Abgeordneter des Bezirkstages und Mitglied der SED-Bezirksleitung ebenda.
Von 1954 bis 1963 war Müller zudem Mitglied der Volkskammer.
Ehrungen
Am 29. August 1974 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Karl-Marx-Stadt verliehen.[1] Eine Straße in seiner Heimatstadt trägt seinen Namen.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Wer, wie, wo, was in Chemnitz. Ehrenbürger
- ↑ Chemnitz – im Wandel der Zeiten. Bedeutungen der Straßennamen
Literatur
- Andreas Herbst, Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre. Rowohlt, Reinbek 1994.
- Jeanette Michelmann: Die Aktivisten der ersten Stunde. Die Antifa 1945 in der sowjetischen Besatzungszone zwischen Besatzungsmacht und Exil-KPD. Dissertation Universität Jena 2001, S. 227ff.
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