Heinrich Sturm

Heinrich Sturm
Dr. Heinrich Sturm
Grab von Heinrich Sturm auf dem Städtischen Friedhof Chemnitz

Heinrich Sturm (* 2. April 1860 in Köstritz; † 4. März 1917 in Chemnitz) war ein deutscher Jurist, Politiker und von 1908 bis 1917 Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz.

Heinrich Sturm war der Sohn des Pfarrer und Lyrikers Julius Sturm. Er besuchte in seiner Kindheit Gymnasien in Leipzig, Vevey und Dresden und legte im Vitzthum-Gymnasium Dresden 1879 die Reifeprüfung ab. Anschließend studierte er in Heidelberg, Leipzig und Berlin Rechtswissenschaft.

Im Jahr 1887 wurde er Bürgermeister von Schleiz, 1893 Berufung als Vortragender Rat in das Fürstlich-Reußische Ministerium Gera und 1896 wurde er zum Landrat des Fürstlichen Landratsamtes Gera ernannt.

Im Februar 1902 kam Heinrich Sturm nach Chemnitz, wo er als 1. Besoldeter Stadtrat und 2. Stellvertreter des Oberbürgermeisters in den Rat der Stadt eintrat. Nach nur zweijähriger Tätigkeit wurde er Bürgermeister und 1. Stellvertreter des Oberbürgermeisters. 1908 wurde er dann nahezu einstimmig zum Stadtoberhaupt gewählt. In diesem Amt, dass er bis zu seinem Tod 1917 innehatte, vertrat er Chemnitz in der Ersten Kammer des Landtages. Weiterhin war er Vorsitzender des Sächsischen Gemeindetages.

Die stürmische Entwicklung von Chemnitz, die vor der Jahrhundertwende begann, setzte sich, unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg, unter seiner Führung fort. Während seiner Amtszeit entstanden u.a. das Opernhaus und das Neue Rathaus. Weitere wichtige Bauten, die in seine Amtszeit fielen, waren der Bau und die Erweiterung der Neunzehnhainer Talsperren, des E-Werks am Schloßteich, der Gasanstalt Altchemnitz und der Kläranlage Heinersdorf. Diese wichtigen Versorgungseinrichtungen wurden notwendig, da die Anzahl der Einwohner rasant zunahm und im Jahr 1910 bereits die 300.000 Marke übertraf. In diesen Jahren wurden weiterhin das Verkehrsnetz ausgebaut, der Stadtpark erweitert, die Küchwaldschänke eröffnet sowie das Küchwaldkrankenhaus, das Reformrealgymnasium an der Schloßstraße und die Höhere Mädchenbildungsanstalt auf dem Kaßberg erbaut.

An den früheren Oberbürgermeister erinnert der 1917 im Stadtpark angelegte Heinrich-Sturm-Weg.

Literatur

  • Von André bis Zöllner. 125 Biografien zur Chemnitzer Geschichte (Publikation des Stadtarchives Chemnitz; Heft 2), Chemnitz 1998, ISBN 3-930846-13-6.

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