Max Salzmann

Max Salzmann
Die Neugestaltung des Bremer Doms war sein größtes Projekt. Die Fertigstellung im Jahre 1901 erlebte er nicht mehr.

Max Salzmann (* 20. August 1850 in Breslau; † 6. Februar 1897 in Bremen) war ein deutscher Architekt und Dombaumeister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Vater war Rechtsanwalt und Geheimer Justizrat in Breslau. Sohn Max besuchte dort ab 1859 das Maria-Magdalenen-Gymnasium. Nach dem Abitur im Jahre 1869 (zusammen mit Max Kalbeck) nahm er am Krieg gegen Frankreich teil. Danach studierte er an der Berliner Bauakademie, wo er 1874 die Bauführerprüfung ablegte. In den nächsten zwei Jahren war er an verschiedenen Universitätsbauten in Breslau tätig. Im Schinkel-Wettbewerb 1878 wurde ihm der zweite Preis für repräsentative Architektur zuerkannt.

Nachdem Salzmann auch die Baumeisterprüfung abgelegt hatte, unternahm er eine mehrmonatige Studienreise durch Südfrankreich und Italien. Ab 1887 war er wieder in Breslau und wirkte am Bau verschiedener öffentlicher Gebäude mit. Der Neubau des dortigen König-Wilhelm-Gymnasiums entstand unter seiner Leitung. Vom Marienwerder aus, wohin er anschließend zur Bezirksregierung versetzt worden war, beteiligte er sich an einem Architekturwettbewerb für die Wiederherstellung des Westbaus und der Nordfassade des Bremer Doms. Die Jury, der neben anderen namhaften Architekten auch Friedrich Adler und Reinhold Persius angehörten, erkannte Salzmanns Entwürfen einstimmig den ersten Preis zu. 1889 begann Salzmann mit dem Abriss des bereits stark beschädigten Westbaus. Der Nordturm musste zu größeren Teilen abgebaut werden als zunächst vorgesehen. Der Arbeitsumfang nahm beträchtlich zu, und die ursprünglichen Pläne mussten überarbeitet werden. Doch Salzmann nutzte die Gelegenheit, in der Vergangenheit begangene Stilbrüche und Bausünden mit besonderer Einfühlung in die ursprüngliche Architektur des Gesamtbauwerks zu beheben. Wichtigster Baustein war der Portasandstein aus dem Weser- und Wiehengebirge.

Neben der Neugestaltung der Westfassade und des Nordturms ist auch der neue Vierungsturm ein Beitrag Salzmanns zur heutigen Erscheinungsform des Bremer Doms. Franz Ernst Schütte, ein wohlhabender Bremer Kaufmann und Domherr, war als Mäzen einer der wichtigsten Begleiter des Dombaumeisters. Die umfangreiche Restaurierung des Bremer Doms kann zwar nicht an den heutigen Vorstellungen der Denkmalpfleger gemessen werden, sie entsprach aber im ausgehenden 19. Jahrhundert der allgemeinen Vorgehensweise. Von Salzmann stammt auch die historistische Umgestaltung der Fassade des Schütting (heute Handelskammer), der Ratsapotheke sowie das Westportal der Kirche Unser Lieben Frauen. Die Vollendung der gesamten Arbeiten am Bremer Dom im Jahre 1901 konnte der Dombaumeister nicht mehr erleben. Er starb zwei Jahre vorher, erst 47 Jahre alt.

Erinnerungen

Arche Noah von Peter Fuchs. Dritte Person von rechts ist Max Salzmann, die Person rechts daneben ist Franz Schütte.

Am Bremer Dom ist er gleich zweimal zusammen mit Franz Schütte verewigt worden, obwohl beide es ausdrücklich nicht wollten:[1]

  • In der Tür des Nordturmes gibt es das Relief Arche Noah des Künstlers Peter Fuchs. Die dritte Person von rechts, die einen Zirkel in der Hand hält, ist Max Salzmann. Rechts neben ihm, mit Geldbörse und Hammer in den Händen, ist Frannz Schütte zu sehen. Ganz rechts steht der Künstler selbst.
  • An der Nordseite des Südturmes, befindet sich in der Höhe der obersten Fenster eine Büste von Max Salzmann. Ihm gegenüber, auf der Südseite des Nordturmes, ist eine Büste von Franz Schütte zu sehen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Andreas Calic: Am Rande mittendrin: Von den drei Rathäusern zum englischen Park, in: StattReisen Bremen e.V. (Hg.): Bremen - Rundgänge durch die Geschichte, S. 24f.. Sutton Verlag , Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-330-5.

Weblinks



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