- Mercaptoethanol
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Strukturformel Allgemeines Name Mercaptoethanol Andere Namen - 2-Sulfanylethanol (IUPAC)
- 2-Mercaptoethanol
- β-Mercaptoethanol
- Monothioethylenglykol
- Hydroxyethylmercaptan
- Thioglycol
Summenformel C2H6OS CAS-Nummer 60-24-2 Kurzbeschreibung farblose, unangenehm riechende Flüssigkeit[1]
Eigenschaften Molare Masse 78,13 g·mol−1 Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,1143 g·cm−3[2]
Schmelzpunkt Siedepunkt 157 °C[1]
Dampfdruck Löslichkeit gut löslich in Wasser[1]
Brechungsindex 1.4985 (20 °C)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Gefahr
H- und P-Sätze H: 301-310-330-315-318-410 EUH: keine EUH-Sätze P: 280-273-302+352-304+340-305+351+338-309-310 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1] Giftig Umwelt-
gefährlich(T) (N) R- und S-Sätze R: 23/24/25-38-41-50/53 S: 26-36/37/39-45-61 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C Mercaptoethanol ist ein klare, farblose Flüssigkeit mit äußerst unangenehmem, dem Schwefelwasserstoff ähnlichen, Geruch. Die Verbindung enthält zwei funktionelle Gruppen, nämlich die Hydroxygruppe (–OH) und die Mercaptogruppe (–SH).
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Der Schmelzpunkt von Mercaptoethanol liegt bei −100 °C und der Siedepunkt bei 157 °C. Die Dichte beträgt 1,1143 g·cm-3.[2] Die dynamische Viskosität liegt bei 3,4 mPa s bei 20 °C. Mercaptoethanol ist wasserlöslich und in vielen organischen Lösemitteln sehr gut löslich.
Unter Einfluss von Wasser (Feuchtigkeit) oder Säure spaltet Mercaptoethanol hochgiftigen Schwefelwasserstoff ab. Mercaptoethanol wurde als stark wassergefährdend eingestuft und sollte deshalb nicht in Gewässer gelangen.
Toxizität
Die Dämpfe dieser Flüssigkeiten reizen Atemwege, Augen und Haut sehr stark.[2] Kontakt mit der Flüssigkeit bewirkt eine starke Reizung von Haut und Augen. Mercaptoethanol wird auch durch die Haut (perkutan) in großen Mengen aufgenommen (= „Kontaktgift“). Wie bereits unter Eigenschaften erwähnt, spaltet Mercaptoethanol bei Kontakt mit Wasser oder Säure Schwefelwasserstoff ab, welcher ebenfalls stark giftig ist.[2]
Verwendung
Mercaptoethanol wird in der Pharma-, Kosmetik-, Agro-, Farbstoff-, Textil- und Kunststoffindustrie eingesetzt. Es eignet sich auch zur Herstellung von Kautschukstoffen und Weichmachern. Die Chemikalie wird auch zur Stabilisierung von diversen Enzymen eingesetzt. In der Peptidchemie wird der Stoff ebenfalls oft eingesetzt. Im Alltag findet man es z. B. als Wirkstoff von Enthaarungscremes.
In der Biochemie wird β-Mercaptoethanol in Proteinprobenpuffern und Western Blot-Strip-Puffern üblicherweise ( 5 % Volumenanteil ) verwendet, um in Proteinen Disulfidbrücken zu freien Thiolen zu reduzieren. So ist β-Mercaptoethanol beispielsweise Bestandteil von SDS-PAGE-Probenpuffern, die der Denaturierung und Reduktion von Proteinen dienen. Des Weiteren wird es in geringen Konzentrationen von 100 nmol/l diversen Zellkulturmedien hinzugesetzt, um Wachstum und Differenzierung zu fördern.
Einzelnachweise
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Alkohol
- Thiol
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