- Metro Shanghai
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Die Shanghai Metro ist die U-Bahn der Stadt Shanghai.
Mit 420 km ist sie das längste[1] und eines der am schnellsten wachsenden U-Bahn-Systeme der Welt und besteht derzeit aus elf Linien. 1995 wurde die Linie 1 eröffnet, die Linie 2 vier Jahre später. Beide wurden aus einem Konsortium von Siemens und Adtranz gebaut. Der Bau der Linie 3 wurde von Alstom durchgeführt.
Der derzeit größte Umsteigebahnhof ist die Haltestelle Renmin Guangchang (People's Square). Hier werden die Linien 1, 2 und 8 miteinander verbunden. Vor Beginn der Expo 2010 liefen massive Bauarbeiten, um das Metronetz auszubauen. Mehrere große Umsteigebahnhöfe entstehen, an denen nicht nur verschiedene Metrolinien halten, sondern auch das Metronetz mit den Buslinien der Stadt verzahnt werden soll.
Alle Haltstellen einer Linie sind mit der entsprechenden Farbe der Linie gekennzeichnet. Sämtliche Stationen der Metro sind relativ schlicht gestaltet, spektakuläre Architektur gibt es nicht. Die Gestaltung der meisten Bahnhöfe unterlag bisher dem Shanghai Municipal Engineering Design Institute (SMEDI).
Einfache Fahrten kostet zwischen 3 und 10 Yuan, abhängig von der gefahrenen Strecke. Eine Nutzung von Smartcards, der sogenannten Jiaotong Card, ist möglich. Ein Pfand von 20 Yuan ist zu zahlen, die Karte kann mit einem beliebig hohen Guthaben aufgeladen werden und auch in Taxis oder z.T. bei McDonald's zum Zahlen verwendet werden. Die U-Bahn fährt täglich zwischen 5 Uhr und Mitternacht, wobei die jeweils letzten Züge je nach Entfernung der Haltestelle zwischen 22.30 und 23.30 abfahren.
Der Kauf von Einzelfahrkarten am Touch-Screen-Automaten ist auch ohne chinesische Sprachkenntnisse kein Problem. Nach der Wahl der Sprache (Englisch) wählt man die Linie des Zielbahnhofs aus, danach aus der Liste der Bahnhöfe den Zielbahnhof. Der Automat zeigt daraufhin den Preis des Tickets an, dieses kann mit Münzen und Scheinen - allerdings nicht mit Ein-Yuan-Scheinen - bezahlt werden. Evtl. Wechselgeld gibt es meist nur in Münzen. Seit Ende 2010 wird eine neue Automatengeneration aufgestellt die auch Ein-Yuan-Scheine akzeptiert und Scheine als Wechselgeld zurückgibt. Diese sind allerdings nicht großflächig zu finden da sie nur zum Austausch defekter Altautomaten dienen.
Es ist sehr wichtig auch Einzelfahrscheine festzuhalten, da man sie wie in manchen anderen Großstädten auch, zum Verlassen der Metrostationen benötigt die unterirdisch oder auf einem Hochbahnabschnitt liegen. Außerhalb der Kernstadt und der großen Umsteigebahnhöfe sprechen Milizionäre und U-Bahn-Eigenes Sicherheitspersonal selten Englisch und werden auch Touristen und ausländischen Geschäftsleuten gegenüber schnell ungehalten, wenn sie versuchen Stationen ohne Fahrkahrte zu verlassen. Das kann schnell zu ein paar Stunden Polizeigewahrsam führen, bis ein Übersetzter verfügbar ist.
Inhaltsverzeichnis
Die Linien
Linie Farbe Strecke Eröffnung Länge (km) Stationen Linie 1 Rot Fujin Road Xinzhuang 1995 36,4 28 Linie 2 Grün Ost Xujing Pudong Flughafen 1999 60,0 30 Linie 3 Gelb Nord Jiangyang Road Südbahnhof Shanghai 2000 40,3 29 Linie 4 Dunkellila Yishan Road 2005 33,7 26 Linie 5 Lila Xinzhuang Minhang Development Zone 2003 17,2 11 Linie 6 Magenta Gangcheng Road Oriental Sportstadion 2007 32,3 28 Linie 7 Orange Meilansee Huamu Road 2009 44,2 30 Linie 8 Blau Shiguang Road Aerospace Museum 2007 37,4 29 Linie 9 Hellblau Songjiang Xincheng Mittel Yanggao Road 2007 45,2 23 Linie 10 Purpur Xinjiangwancheng Bahnhof Hongqiao/Hangzhong Road 2010 35,4 31 Linie 11 Braun Nord Jiading/Anting Jiangsu Road 2009 45,8 21 Linie 1
Die Linie 1 verläuft von Fujin Road im nördlich gelegenen Baoshan-Bezirk über den Shanghaier Hauptbahnhof Shanghai Zhan nach Süden in die Vororte der Stadt. Endstation ist dort Xinzhuang im Minhang-Bezirk, wo es eine Umstiegsmöglichkeit zur Linie 5 gibt. Die Gesamtlänge beträgt derzeit 36,39 km.
Am 28. Dezember 2004 wurde die erste Verlängerung der Linie 1 vom Hauptbahnhof bis nach Gongfu Xin Cun in Betrieb genommen. Damit kamen 12,4 km neue Strecke und neun neue Bahnhöfe zum U-Bahn-Netz. Der Großteil dieser Verlängerung ist als Hochbahn angelegt. Im Dezember 2007 erfolgte die Einweihung einer weiteren 4 km langen Verlängerung mit 3 neuen Stationen. Fujin Road ist seither Endstation.
Auf den Linien 1 und 2 werden seit 2007 verstärkt 8-Wagen-Züge eingesetzt. Dies erfolgt durch Neubeschaffungen von Alstom-Zügen (2007/2008) sowie Umbauten der Züge der ersten Baureihe.
Linie 2
Die am 28. Oktober 1999 eröffnete Strecke verläuft; heute mit einer Länge von 60 km von Ost Xujing im Westen der Stadt bis zum Flughafen Shanghai Pudong International im Osten. An der Haltestelle Longyang Road besteht die Umsteigemöglichkeit zum Transrapid, der ebenfalls zum Flughafen Pudong fährt. Linie 2 verbindet seit März 2010 die beiden Flughäfen der Stadt.
Linie 3
Diese Linie ist aus Teilen einer bestehenden Ringeisenbahnstrecke entstanden. Sie wird überwiegend auf Viadukten geführt und verläuft von Nord Jiangyang Road im Norden der Stadt bis zum Südbahnhof von Shanghai. Im Ganzen ist sie 40,3 km lang und besteht aus 29 Haltestellen. Der erste Erprobungsbetrieb wurde im Dezember 2000 aufgenommen, der kommerzielle Betrieb im August 2001. Bis zur vollständigen Lieferung der Alstom-Züge wurden Zuggarnituren der Linien 1 und 2 benutzt, um einen eingeschränkten Betrieb sicherzustellen.
Linie 4
Die Linie 4 mit einer Länge von 33,7 km ist eine Ringlinie, die Teile ihrer Gleise mit der Linie 3 teilt. Sie kreuzt die meisten anderen Metrolinien Shanghais. Der südliche Streckenabschnitt von Damuqiao Road bis zur Lancun Road ist seit 29. Dezember 2007 in Betrieb. Die Linie wird derzeit im 5,5~13-Minuten-Takt betrieben. Die im Uhrzeigersinn verkehrenden Züge werden als "Inner Circle", die entgegen als "Outer Circle" bezeichnet.
Linie 5
Linie 5 ist eine Verlängerung der Linie 1 ab Xinzhuang bis Minhang Development Zone. Im Ganzen ist sie 17,2 km lang und besteht aus 11 Haltestellen. Verlängerungen in die südlichen Bezirke bis nach "Nanhui" sind derzeit in Planung.
Linie 6
Länge: 32,3 km; ab Gangcheng Road bis Oriental Sportstadion.
Die Züge der Linie 6 weisen im Vergleich zu etwa denen der Linien 1 und 2 ein geringeres Lichtraumprofil auf, sind somit schmaler. Dadurch konnte das Tunnelprofil ebenfalls verringert und somit Baukosten gesenkt werden.
Linie 7
Länge: 44,2 km; ab Meilansee bis Huamu Road.
Linie 8
Länge: 37,4 km; ab Shiguang Road bis Aerospace Museum (Museum für Luft-und Raumfahrt).
Die Züge der Linie 8 sind baugleich mit denen der Linie 6.
Linie 9
Länge: 45,2 km; ab Songjiang Xincheng im Songjiang Distrikt bis Mittel Yanggao Road im Pudong.
Linie 10
Länge: 35,4 km; ab Xinjiangwancheng im Yangpu-Distrikt bis Bahnhof Hongqiao im Changning und Hangzhong Road im Minhang.
Linie 11
Gesamtlänge 45 km (mit einer Linie A und einer Linie B); die Linie A ("Main Line") verläuft von Jiading New City im Jiading-Bezirk bis Jiangsu Road nach Shanghai Disneyland in Pudong und die Linie B ("Branch Line") von der Anting Automobile City zum Shanghai International Circuit.
Geschichte
Bereits 1958 wurden erste Bodenuntersuchungen in Shanghai unternommen, um einen möglichen Schnellbahnbau zu prüfen. Der weiche Boden erwies sich als Herausforderung, und es wurden zunächst in verschiedenen Teilen der Stadt Versuchstunnel hergestellt. Vermutlich aus wirtschaftlichen wie politischen Gründen (Großer Sprung nach vorn, die Kulturrevolution) kam es lange Zeit nicht zur Ausführung. Erst 1989 wurde ein Abkommen mit einem deutschen Konsortium über den Bau einer Schnellbahnlinie geschlossen. 1990 erfolgte der Baubeginn für die Linie 1 von der Haltestellte Xinlonghua (die mittlerweile durch die Station Südbahnhof ersetzt wurde) und dem Hauptbahnhof. 1993 konnte der Testbetrieb auf dem ersten Abschnitt begonnen werden. 2 Jahre später erfolgte 1995 die Inbetriebnahme der Strecke vom Jinjiang Park bis zum Hauptbahnhof.
Unfälle
Laut offiziellen chinesischen Angaben gab es erst einen Selbstmörder der es geschafft hat sich vor einen Zug zu werfen. Alle anderen Vorfälle bei denen Passagiere überfahren wurden, wurden als Unfälle in Folge von Drängeleien an überfüllten Bahnsteigen eingestuft.
Am 5. Juli 2010 um 18:16 Uhr Ortszeit bezahlte ein weiblicher Fahrgast den Versuch sich durch eine schließende Tür in einen Zug der Linie 2 an der Zhongshan Park station zu drängeln mit dem Leben[2]. Ihr Handgelenk wurde in der Tür einklemmt und sie hang außen am Zug fest. Durch einen unglücklichen Zufall berührte sie keine der Lichtschranken an der Zugtür und ihr Handgelenk war schmaler als die Toleranz des Sicherheitssystem das die Zuganfahrt verhindert wenn etwas in der Tür eingeklemmt ist. Nachdem sie auch ein herbeigeeilter Sicherheitsmann nicht befreien konnte, wurde sie vom anfahrenden Zug gegen ein Geländer geschleudert. Sie starb noch auf dem Weg ins Krankenhaus.
Trotz moderner Signal- und Sicherheitstechnik kam es am 27. September 2011, 14:51 Uhr Ortszeit zu einem schwereren Unfall.[3] Auf der Linie U10 in der Nähe des weltberühmten Yu-Yuan-Gartens kollidierten zwei Züge in einem freien Tunnelabschnitt. Dabei wurden 260 Menschen verletzt, davon 20 schwer. Am häufigsten kam es zu Knochenbrüchen und Fleischwunden. Der Umstand dem es zu verdanken war, dass es keine Toten gab, war auch ein Teil der Unglücksursache: Nach einem Ausfall der Signal- und Kollisionswarntechnik 41 Minuten zuvor, wurden die Bahnen via Zugtelefon und mit stark verminderter Geschwindigkeit durch den betroffenen Streckenabschnitt dirigiert. Das Unglück löste praktisch unmittelbar eine für chinesische Verhältnisse heftige Diskussion über den schnellen Ausbau der Verkehrsinfrarstruktur[4] in der 23 Millionen Metropole, und auch landesweit aus, zumal die Sicherheitstechnik des betroffenen Tunnels von der selben Firma hergestellt und installiert wurde die auch für die Ausrüstung der Strecke zweier wenige Wochen zuvor kollidierten Hochgeschwindigkeitszüge verantwortlich zeichnete.
Weiterer Ausbau
Der zehnte 5-Jahresplan in Shanghai von 2000 sah zunächst bis 2020 den Ausbau des Schnellbahnnetzes auf eine Gesamtlänge von 540 Km vor. Diese Planungen werden jedoch laufend weiter entwickelt - Meilenstein im Schnellbahnbau in Shanghai war die Weltausstellung Expo 2010. Für dieses Großereignis wurden ehrgeizige Erweiterungspläne ausgearbeitet. Daher waren schon im Jahr 2010 11 Linien mit einer Gesamtlänge von 400 Km in Betrieb. In der Kernstadt soll es alle 900 Meter eine Schnellbahnhaltestelle geben.
Bis 2020 ist der Ausbau des Netzes auf 22 Linien geplant. Das gesamte Streckennetz soll dann 970 Km lang sein und somit voraussichtlich das längste Schnellbahnnetz der Welt
Strecken in Bau
- Linie 12: Gesamtlänge 33,6 km; wird von Qixin Road in Minhang Distrikt nach Jinsui Road in Pudong verlaufen, mit einem westlichen Abzweig nach Gudai Road, Zhongchun Road und einem östlichen Abzweig nach Caolu.
- Linie 13: Gesamtlänge 29,8 km; wird von Huajiang Road in Jiading nach Süd Zhangjiang Road in Pudong verlaufen.
- Linie 14: wird von Jiangqiao nach Jinqiao verlaufen.
- Linie 16: wird von Longyang Road nach Lingang Xincheng im süden Pudong verlaufen.
Strecken in Planung
- Linie 15: wird von Qihua Road nach Zizhu Park an der Outer Ring Road verlaufen.
- Linie 17: wird von Hongqiao Bahnhof nach Shanghai Oriental Land verlaufen.
- Linie 18: wird von der Changbei Road nach Hangtou Town verlaufen.
- Linie 19: wird von der Jinhai Road in Pudong zur Insel Chongming verlaufen.
- Linie 20: wird von Hongqiao Bahnhof nach Gongqing Park verlaufen.
- Linie 21: wird von Wujing zum Hongkou Fußball Stadion verlaufen.
Linienbenennung
Die Planung in Shanghai sieht ursprünglich 3 verschiedene Kategorien von Schnellbahnen vor. Zunächst waren „Metrolinien“ als rein innerstädtische Schnellbahnen vorgesehen. Als „Regional Express“-Linien wurden Schnellbahnen geplant, die Vororte mit der Innenstadt verbinden. Und als „Light Railway Line“ wurden schließlich Schnellbahnen bezeichnet, die lediglich verschiedene Stadtteile miteinander verbinden, ohne Anbindung der Innenstadt. Eine einheitliche Benennung aller Metro-Linien wurde jedoch eingeführt.
L = Light Railway Line
M = Metro Line
R = Regional Express Line- Linie 1, früherer Name Metro Linie 1, Planungsname R1
- Linie 2, früherer Name Metro Linie 2, Planungsname R2
- Linie 3, früherer Name Pearl Line, Planungsname M3
- Linie 4, früherer Name Circle Line, Planungsname M4
- Linie 5, früherer Name Xin Min Line, geplant als Teil der Linie R1
- Linie 6, früherer Name Pudong Light Rail, Planungsname L4
- Linie 7, Planungsname M7
- Linie 8, früherer Name Yangpu Line, Planungsname M8
- Linie 9, früherer Name Shengsong Line, Planungsname R4
- Linie 10, Planungsname M1
- Linie 11, Planungsname R3
- Linie 12, Planungsname M2
- Linie 13, Planungsname M5
- Linie 14, Planungsname M6
- Linie 15, Planungsname L1
- Linie 16, Planungsname L2
- Linie 17, Planungsname L3
- Linie 18, Planungsname L5
Technische Daten
Die Metro von Shanghai weist einige technische Besonderheiten bzw. Neuerungen auf die noch einen nähere Betrachtung verdienen
Gleise und Stromzufuhr
Schon in die ersten Planungen 1958 floss die Idee ein Vorstadtbahnhöfe und einige aufgeständerte Gleiskörper der staatlichen Eisenbahn mitzubenutzen oder zu übernehmen. Weiter wurde zu Beginn der konkreten Planungen Ende der 1980er Jahre schnell festgelegt die Zusammenarbeit mit deutschen Firmen in puncto Bau und Rollmaterialbeschaffung zu suchen. Aufgrund dessen verwenden alle Linien die 1435 mm Normalspur mit Betonschwellen im Betonbett teilweise abgedeckt. Auf einigen der von der Staatlichen Eisenbahn übernommenen oberirdischen und Aquäduktaltstrecken gibt es Abschnitte mit Holzschwellen im Schotterbett, diese werden aber nach und nach ersetzt.
Die Stromzuführung erfolgt, für Metrosysteme ungewöhnlich, über Oberleitungen. Die Linien werden mit 1500 V Gleichspannung betrieben, etwa die doppelte Spannung die Stromschienensysteme nutzen und so die Oberleitung erklärt und erlauben eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Siemens rüstete die Stromzuführung der Linie 2 mit einer neuartigen Kontaktstromschiene, immer noch über den Bahnen, und sieben zusätzlichen Umspannstationen in verschiedenen Bereichen des störanfälligen Stadtstromnetz nach um eine ausfall- und schwankungsfreie Stromversorgung zu garantieren. Die Linie wird trotzdem mit normalen Stromabnehmern befahren.
Stationen
Grundausstattung
Alle Stationen sind an ein zentralgesteuertes Lautsprechersystem angeschlossen, das allerdings nur für Notfallansagen, Umleitungen, sonstigen Störungen im Betriebsablauf oder der Entschuldigung von Zugausfällen genutzt wird. Das Stationspersonal kann sich ebenfalls in das System einklinken. Zweisprachige Fahrkartenautomaten (mandarin und englisch) an den Stationseingängen sind Standard. Wohl aus Platzgründen gibt es wenig Sitzmöglichkeiten die man respektvoll an ältere Chinesen abtreten sollte. Papierkörbe sind überall reichlich vorhanden. Die Müllentsorgung auf den Boden oder in das Gleisbett zieht schwere Strafen von mehreren 1000 Yuan bis zu fünf Tagen Gefängnis nach sich.
Sicherheitsausstattung
In den Kernstadtbereichen der Linien 1, 4 sowie 6 bis 10 verfügen stark frequentierte Stationen über Bahnsteigtüren an den Kanten die sich erst öffnen wenn der Zug zum stehen gekommen ist. Dies soll verhindern dass jemand, auch bei großem Gedrängel, auf das Gleis fällt. Die Linie 2 wird momentan nachgerüstet. Am Peoples Square sind seit geraumer Zeit als Ersatz hüfthohe Sperren angebracht. Überall gibt es gut erreichbare Panikhebel die den Zugverkehr stoppen und Sicherheitspersonal herbeirufen, U-Bahn-Eigenes Sicherheitspersonal oder Stadtmiliz ist in allen Stationen zu finden. Es gibt mehrere unabhängig voneinander funktionierende Alarmsysteme für Feuer, Gas, Überschwemmung und Erdbeben die mittels Signaltönen und automatischen Lautsprecherdurchsagen warnen. Alle unterirdischen- und Aquäduktstationen sind videoüberwacht.
Fahrgastinformation
In den oberirdischen Bereichen per LED-Anzeige, in den Unterirdischen per LCD-Bildschirmen werden nachfolgende Züge mit Liniennummer, Endbahnhof und Ankunftszeit in Echtzeit angezeigt, oft allerdings nur in mandarin. Fahrkartenautomaten, Aushänge und Fahrpläne sind zweisprachig in mandarin und englisch. Über langwierige Störungen oder Ausfälle wird per Lautsprecher hingewiesen.
Sonstiges
In einigen wenigen Stationen gibt es Snack- und Getränkeautomaten, in den großen Umsteigebahnhöfen auch Verkaufsbuden für Souvenirs und Snacks/Getränke, einige der größten Stationen beinhalten kleine Shops für Handykarten und -Zubehör. In allen unterirdischen Stationen ist der Handyempfang sehr gut, telefonieren in den Tunneln ist allerdings meistens nicht möglich.
Tunnel- und Streckentechnik
Sicherheit
Die Standards der Signal- und Sicherheitstechnik, inklusive eines hochmodernen Antikollisionssystems wurden von Siemens gesetzt und genügen im Normalfall höchsten Ansprüchen. Allerdings ist fraglich ob rein chinesische Produkte diese Standards auch einhalten wenn neue Streckenabschnitte ausgerüstet werden.
Besonderheiten
Aufgrund von Fehlplanungen, vor allem in den Übergängen der Vergabe des Strecken- und Rollmaterialbaus von ausländische an einheimische Firmen, weisen die neueren Linien in den unterirdischen und Hochbahnbereichen stärkere Unterschiede im Lichtraumprofil und den Bahnsteigabständen auf als ursprünglich angedacht war. Faktisch entstehen deshalb in Shanghai ungewollt zwei Metronetze deren Rollmaterial auf weiten Streckenabschnitten nicht kompatibel ist. Ähnliche Probleme hat die New York City Subway, hier ist der Grund allerdings der, dass das ursprüngliche Netz tatsächlich von zwei unterschiedlichen Betreibern erbaut wurde und sogar die U-Bahn Berlin.
Rollmaterial
- 60 Bombardier Movia 456 Sechs-Wagen-Züge - Linie 1 und 5
- 37 Siemens (GSMG) Sechs-Wagen-Züge (Seit circa 2007 neu zusammengestellt) - Linie 1 und 2
- 28 Alstom Metropolis Sechs-Wagen-Züge - Linie 3
- 283 Alstom Metropolis Sechs-Wagen-Züge - Linie 4,6,7 und 8
- 37 Alstom Metropolis Acht-Wagen-Züge - Linie 1 und 2
- unbekannt viele Reaktivierungen alter Vorortzügen und Trams aus chinesischer Eigenfabrikation
- unbekannt viele Nachbauten der Siemens (GSMG) Sechs-Wagen-Züge (Einzelheiten werden wegen fehlender Lizenzen geheimgehalten)
Die Metro Shanghai nutzt beinahe ausschließlich Sechs-Wagen-Züge, einige wenige Ausnahmen sind:
- Linien 5, 6, und ein Teil der Linie 2 welche Vier-Wagen-Züge nutzen
- Linie 1 und der Rest der Linie 2 nutzen Acht-Wagen-Züge
Aufgrund von Problemen Rollmaterial in ausreichenden Mengen auf dem Weltmarkt schnell genug zuzukaufen bzw. selbst zu produzieren wurden alte Vorortzüge und Trams reaktiviert, was zu Problemen führte und Änderungen und Nachrüstungen an der Strecken- und Sicherheitstechnik und sogar den Streckenbauplänen nach sich zog.
Weblinks
Offizielle Website (Englisch)
Einzelnachweise
- ↑ The TransportPolitic: Shanghai’s Metro. Abgerufen am 9. Dezember 2010 (HTML, englisch).
- ↑ Yan Weijue (chinadaily.com.cn): Woman killed in subway accident in Shanghai. Abgerufen am 30. September 2011 (HTML, englisch).
- ↑ Sueddeutsche Zeitung: Mehr als 200 Verletzte bei U-Bahn-Kollision. Abgerufen am 28. September 2011 (HTML, deutsch).
- ↑ Reuters: Mehr als 260 Verletzte bei U-Bahn-Unglück in Shanghai. Abgerufen am 28. September 2011 (HTML, deutsch).
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