Michael Buback

Michael Buback

Michael Buback (* 16. Februar 1945 in Nobitz) ist ein deutscher Professor für Technische und Makromolekulare Chemie, Hochschullehrer an der Georg-August-Universität in Göttingen und der Sohn des am 7. April 1977 von der Rote Armee Fraktion ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Michael Buback verbrachte seine Grundschulzeit zunächst in Meißen, bevor seine Familie nach Celle und dann nach Karlsruhe zog. Dort machte er 1963 das Abitur am Kant-Gymnasium. Anschließend studierte er Chemie an der Universität Karlsruhe und wurde 1972 mit der Arbeit über Dampfdruck, Dichte und elektrische Leitfähigkeit von Ammoniumchlorid promoviert. Er habilitierte sich 1978 mit einer Schrift über „Quantitative Infrarotspektroskopie“ und erhielt 1981 einen Ruf auf die Professur für Angewandte Physikalische Chemie an der Georg-August-Universität Göttingen.

Von 1989 bis 1991 war er Dekan des Fachbereichs Chemie der Universität Göttingen. 1993 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl „Technische Chemie B (Reaktionstechnik)“ im Fachbereich Chemietechnik der Universität Dortmund, nahm diesen ebenso wie 1995 einen Ruf auf die Position eines Direktors des Instituts für Technische Chemie am Forschungszentrum Karlsruhe jedoch nicht an. 1995 übernahm er schließlich die C4-Professur für „Technische und Makromolekulare Chemie“ an der Georg-August-Universität Göttingen.

Buback war bis 2008 auf Göttinger Seite Koordinator des 1999 von ihm mitbegründeten Europäischen Graduiertenkollegs „Microstructural Control in Free-Radical Polymerization“ gemeinsam mit den Universitäten in Amsterdam, Eindhoven und Clausthal. Er ist seit 2000 Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie seit 2003 „Titular Member“ der Macromolecular Division der International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC). Im Januar 2008 übernahm Buback die Position des Vizepräsidenten der IUPAC Polymer Division.

Seit 1989 wurde er mit dem Carl-Duisberg-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker geehrt. 2007 wurde Buback mit der Bunsen-Denkmünze 2007 der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie sowie der H. F. Mark-Medaille des Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik in Wien ausgezeichnet. Ebenfalls wurde er 2007 mit der Erskine Fellowship geehrt, die ihm eine Gastprofessur an der Universität Canterbury in Christchurch, Neuseeland ermöglichte.

Politik

Der parteilose Chemiker war zeitweise als möglicher Wissenschaftsminister in Niedersachsen im Gespräch. Vor der Landtagswahl vom 2. Februar 2003 hatte ihn Ministerpräsident Christian Wulff als Mitglied seines „Zukunftsteams“ präsentiert. Nach der Wahl musste er dem CDU-Politiker Lutz Stratmann den Vortritt lassen.

Familie

Als sein Vater, Generalbundesanwalt Siegfried Buback, am 7. April 1977 in Karlsruhe von der RAF getötet wurde, war Michael Buback 32 Jahre alt. Im Rahmen der Diskussion über die vorzeitige Begnadigung Christian Klars im Jahre 2007 war Buback häufiger Gast in Fernseh-Diskussionsrunden und verfasste mehrere Artikel über das Thema RAF. Am 17. April 2007 veröffentlichte er einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung, in dem er schrieb, dass sich bei ihm das ehemalige RAF-Mitglied Peter-Jürgen Boock gemeldet habe. Dieser habe ihm glaubhaft versichert, dass weder Christian Klar noch Knut Folkerts oder Günter Sonnenberg die Schützen gewesen seien. Bereits 2001 gab sich nach einem Aufeinandertreffen Bubacks und Jürgen Trittins in der Talkshow Sabine Christiansen der Autor des Textes „Buback – Ein Nachruf“, der bislang nur als Göttinger Mescalero bekannt war, zu erkennen. Die Ergebnisse eigener Ermittlungen zum Mord an seinem Vater veröffentlichte er 2008 in dem Buch Der zweite Tod meines Vaters. Eine erweiterte Ausgabe erscheint im Oktober 2009.

Michael Buback ist seit 1971 mit einer Gymnasialrätin verheiratet und hat zwei Kinder.

Werke

Weblinks


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