- Herbert Sausgruber
-
Herbert Sausgruber (* 24. Juli 1946 in Bregenz) ist ein österreichischer Politiker (ÖVP) und amtierender Landeshauptmann des Bundeslands Vorarlberg. Sausgruber war von 1989 bis 1990 Landesrat und in den Jahren von 1990 bis 1997 Landesstatthalter in der Vorarlberger Landesregierung. Aktuell ist er als Landeshauptmann Vorsitzender der Landesregierung Sausgruber IV.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ausbildung und Beruf
Herbert Sausgruber wurde am 24. Juli 1946 als Sohn des Chemikers Dr. Kurt Sausgruber und dessen Ehefrau Luise in der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz geboren. Anschließend wuchs Sausgruber in seinem Elternhaus in der Bodenseegemeinde Höchst auf, wo er auch die Volksschule besuchte. Daran anknüpfend wechselte er in die Unterstufe eines Bregenzer Gymnasiums, wo er in weiterer Folge auch die Oberstufe besuchte und maturierte. Nach der Matura inskribierte Herbert Sausgruber zunächst an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck für die Studien der Rechtswissenschaften und der katholischen Theologie, wobei er zweiteres nach einem Jahr wieder abbrach. Im Jahr 1970 wurde er in Innsbruck zum Doktor der Rechte promoviert.
Direkt im Anschluss an sein Studium leistete Sausgruber seinen Präsenzdienst bei der 6. Jägerbrigade des österreichischen Bundesheers in Absam und Innsbruck ab. In den Jahren 1971 und 1972 absolvierte er daraufhin das Gerichtsjahr am Bezirksgericht Bregenz sowie am Landesgericht Feldkirch. 1972 trat er in den Landesdienst ein, wo er zuerst in den Bezirkshauptmannschaften Bludenz, Feldkirch und Bregenz in unterschiedlichen Funktionen tätig wurde. Bei der BH Bregenz wurde er zuletzt als Leiter des Jugendamtes eingesetzt. Ab 1975 war er beruflich beim Amt der Vorarlberger Landesregierung tätig.
Politische Karriere
Der Österreichischen Volkspartei gehört Sausgruber bereits seit dem Jahr 1964 an, als er zunächst in der Jungen Volkspartei und anschließend im Arbeitnehmer- und Angestelltenbund tätig wurde. Im Jahr 1975 wurde Herbert Sausgruber erstmals für die ÖVP zum Mitglied der Gemeindevertretung in seiner Heimatgemeinde Höchst gewählt. Von 1978 bis 1986 war er zudem Gemeinderat für Finanzen in Höchst. Bei der Landtagswahl in Vorarlberg 1979 wurde er erstmals als Abgeordneter des Vorarlberger Landtags gewählt, wobei seine erste Landtagssitzung als Abgeordneter am 20. November 1979 stattfand. Als Abgeordneter folgte Sausgruber dem in die Landesregierung berufenen Konrad Blank auf dessen Platz nach. In weiterer Folge war er von 1981 bis 1989 Klubobmann der ÖVP-Fraktion im Landtag. Am 18. Oktober 1986 wurde er auch zum Landesparteiobmann der ÖVP Vorarlberg gewählt.
Drei Jahre später, am 23. Oktober 1989 wurde Sausgruber nach der Landtagswahl in Vorarlberg 1989 von Landeshauptmann Martin Purtscher als Landesrat für Inneres, Verkehrspolitik, Verkehrsrecht und Wohnbauförderung in die Vorarlberger Landesregierung berufen. Ein Jahr darauf, am 9. Mai 1990 übernahm Sausgruber von seinem Parteikollegen Siegfried Gasser, der in das Amt des Bregenzer Bürgermeisters wechselte, den Posten des Landesstatthalters, wie der Landeshauptmann-Stellvertreter in Vorarlberg genannt wird. Als solcher unterstanden ihm die Ressorts Innere Angelegenheiten, Gesetzgebung, Feuerpolizei, Hilfs- und Rettungswesen, Katastrophenbekämpfung und Wohnbauförderung, ab 1994 auch Finanzangelegenheiten, Vermögensverwaltung, Gebarungskontrolle. Schließlich wählten die Abgeordneten des Vorarlberger Landtags ihn am 2. April 1997 als Nachfolger von Martin Purtscher zum vierten Landeshauptmann Vorarlbergs nach dem zweiten Weltkrieg.
Am 7. Oktober 2011 gab Sausgruber bekannt, dass er plane sein Amt als Landeshauptmann Anfang Dezember 2011 zurückzulegen.[1]
Ehrungen und Auszeichnungen
Herbert Sausgruber wurde 2005 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.[2] Zudem ist Sausgruber Kraft seines Amtes als Landeshauptmann Träger des Ehrenzeichens des Landes Vorarlberg in Gold seit 1997 und Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Höchst seit 2004. 2008 wurde er zum Ehrensenator der Universität Innsbruck ernannt.[3]
Familie und Privates
Herbert Sausgruber ist verheiratet mit Ilga Sausgruber und hat zwei Söhne sowie eine Tochter. Er wohnt in Höchst und ist römisch-katholisch.
Sausgruber ist Mitglied der Katholischen Mittelschulverbindung K.M.V. Kustersberg Bregenz im MKV. Er ist seit Studientagen Urmitglied der katholischen Studentenverbindung A.K.V. Tirolia Innsbruck im ÖKV. Am 29. Mai 1999 wurde er zum Ehrenmitglied der KÖHV Leopoldina Innsbruck ernannt.
Einzelnachweise
- ↑ Sausgruber tritt zurück - Wallner wohl Nachfolger, Artikel von ORF.at vom 7. Oktober 2011
- ↑ Staatsministerium Baden-Württemberg: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Liste der Ordensträger 1975-2009. Seite 51 - abgerufen am 18. Mai 2009
- ↑ Universität Innsbruck: Ehrensenatoren, abgerufen am 5. Mai 2011
Weblinks
- Eintrag zu Herbert Sausgruber auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Herbert Sausgruber. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Regierungsmitgliederprofil der Vorarlberger Landesregierung.
- Biografie von Herbert Sausgruber in den parlamentarischen Unterlagen des Vorarlberger Landtags.
- Wolfgang Weber: Herbert Sausgruber 1946. Artikel in der Vorarlberg Chronik des Landes Vorarlberg.
Hans Niessl (Burgenland) | Gerhard Dörfler (Kärnten) | Erwin Pröll (Niederösterreich) | Josef Pühringer (Oberösterreich) | Gabriele Burgstaller (Salzburg) | Franz Voves (Steiermark) | Günther Platter (Tirol) | Herbert Sausgruber (Vorarlberg) | Michael Häupl (Wien)
Wikimedia Foundation.