- Mikrotechnik
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Die Mikrotechnik (auch Mikrostrukturtechnik) befasst sich mit Verfahren, die zur Herstellung von Körpern und geometrischen Strukturen mit Dimensionen im Mikrometerbereich (0,1–1000 µm) angewandt werden. Bei Strukturgrößen unter 100 Nanometer redet man von Nanotechnik.
Inhaltsverzeichnis
Bereiche und Anwendungsfelder
Die Mikrotechnik gliedert sich in wenige große Teilbereiche, die sich zum Teil in Hinsicht auf die gestellten Fragestellungen und Methoden überschneiden, dazu gehören vor allem die Mikroelektronik und die Mikrosystemtechnik sowie die Mikroverfahrenstechnik.
Wirtschaftlich gesehen, ist die Mikroelektronik derzeit der größte Anwendungsbereich der Mikrotechnik. Sie beschäftigt sich unter anderem mit dem Entwurf und der Herstellung integrierten Schaltkreise (ICs) auf Basis von Halbleitern (Hauptwerkstoff Silicium), durch die moderne Computertechnologie erst möglich gemacht wurde. Die Herstellung der grundlegenden Bauelemente wie Transistoren erfolgt dabei mit Methoden der Halbleitertechnik.
Die Mikrosystemtechnik hingegen beschäftigt sich mit der Realisierung und Integration von mechanischen, optischen oder (bio-)chemischen Komponenten. Mit Fertigungstechniken der Mikrosystemtechnik können auch dreidimensionale Strukturen mit mechanischen Funktionen wie Aktoren, Motoren, Pumpen, Stecker etc. hergestellt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Miniaturisierung von bekannten mechanischen Systemen, die Mikrosysteme bieten in der Regel aber deutlich verbesserte oder vorher nicht realisierbare Produkte. Diese können auch elektronische Elemente für Speicher- und Logikfunktionen enthalten. Oft spricht man bei der Mikrosystemtechnik auch einfach nur von der Mikrotechnik.
Die Kombination nichtelektronische Anwendungsgebiete wie Mikromechanik, Strömungstechnik und Optik mit der Mikroelektronik wird seit den 1990er Jahren immer bedeutender.
Die Fertigung mikrotechnischer Strukturen geschieht in Reinräumen. Meist wird zur Definition von Strukturen der Mikrotechnik die Fotolithografie verwandt.
Ausbildung
Ausbildungsberuf
Seit 1998 gibt es den Ausbildungsberuf des Mikrotechnologen[1] mit den Schwerpunkten Halbleitertechnik oder Mikrosystemtechnik. Leitkammer ist die Industrie- und Handelskammer Dresden.[2] Eine überregionale Berufsschulklasse ist in Itzehoe eingerichtet.[3] Regionale Schwerpunkte liegen z. B. um Dresden (Silicon Saxony) für die Halbleitertechnik und in Baden-Württemberg, u. a. in Reutlingen (Mikrosystemtechnik). Eine überregionale Berufsschulklasse in Bruchsal, die auch Auszubildende aus Karlsruhe und Mainz aufnahm, wurde 2006 als mittelbare Folge der Übernahme und folgenden Restrukturierung des Siemens-Werks in Bruchsal eingestellt.
Im Rahmen eines IHK-Zertifikatslehrgangs ist es möglich, die Fortbildung zum Mikrotechniker durchzuführen.[4]
Studium der Mikrotechnik
In Deutschland werden an verschiedenen Universität und Fachhochschulen Bachelor- und Master-Studiengänge im Bereich der Mikrotechnik angeboten. Teilweise verbirgt sich das Studium der Mikrotechnik in einem Kombinationsstudiengang mit Medizintechnik und kann über den Oberbegriff Physikalische Technik gefunden werden. Die Studieninhalte sind neben einem klassischen Grundstudium der Ingenieurwissenschaften zumeist die folgenden:
- Halbleiter- und Mikrosystemtechnik
- Regelungstechnik
- Sensorik und Aktorik
- Schaltungstechnik (analog und digital)
- Digitale Signalverarbeitung
- Technisches Management
- Qualitäts- und Projektmanagement
Mit einem abgeschlossenen Studium in diesem Bereich liegen die Beschäftigungsmöglichkeiten vor allem im Bereich der Chipherstellung, im Automotive-Bereich, der Medizintechnik und vielen anderen technischen Branchen.
Weblinks
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Wikibooks: Mikrotechnik bei Wikibooks (en) – Lern- und Lehrmaterialien
Einzelnachweise
- ↑ Mikrotechnologe/-technologin. Bundesagentur für Arbeit, 16. Januar 2010, abgerufen am 17. Januar 2010.
- ↑ Die Zukunft des Prüfens. 2002, abgerufen am 17. Januar 2010.
- ↑ Berufliche Schule des Kreises Steinburg: Fachbereich Mikrotechnologien.
- ↑ Mikrotechniker: Mikrosystemtechnik – ein Schlüssel zu Innovationen . DIHK Bildungs GmbH, 2006, abgerufen am 17. Januar 2010.
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