Militärakademie (Schweiz)

Militärakademie (Schweiz)
Badge der Militärakademie der Schweizer Armee

Die Militärakademie an der ETH Zürich (MILAK) ist einerseits eine Stätte der Aus- und Weiterbildung von Berufsoffizieren der Schweizer Armee wie auch ein international anerkanntes Kompetenzzentrum für Militärwissenschaften.

Die Militärakademie untersteht militärisch der Höheren Kaderausbildung der Armee, ist aber wissenschaftlich ein Teil der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Direktor der Militärakademie ist seit Ende 2005 Brigadier Daniel Lätsch.

Inhaltsverzeichnis

Lehrgänge

Berufsoffiziere der Schweizer Armee werden in drei verschiedenen Lehrgängen ausgebildet. Der einjährige Diplomlehrgang (DLG) bildet Teilnehmer mit einem Hochschul- oder Fachhochschulabschluss zu Eidgenössisch Diplomierten Berufsoffizieren aus.

Der dreijährige Bachelor-Studiengang Berufsoffizier (BSG) richtet sich an Teilnehmer ohne Hochschulabschluss, aber mit einer eidgenössischen oder kantonalen Maturität und wird mit einem Bachelor ETH in Staatswissenschaften abgeschlossen.

Neu werden seit 2007 auch Teilnehmer ohne Maturität in der einjährigen Militärschule 1 und 2 (MS 1 / MS 2) zu Berufsoffizieren ausgebildet.

Neben diesen drei Ausbildungslehrgängen führt die MILAK Weiterausbildungskurse (WAK) und Zusatzausbildungslehrgänge (ZAL) durch, in denen bereits ausgebildete Berufsoffiziere ihre Fachkompetenz erweitern, beziehungsweise auf neue Funktionen vorbereitet werden.

Mit dem Führungslehrgang III (FLG III) bzw. dem Master of Advanced Studies (MAS) in Security Policy and Crisis Management werden auch Kurse für angehende Höhere Stabsoffiziere durchgeführt.

Lehre und Forschung

An den sieben Dozenturen der MILAK wird in den folgenden Schwerpunkten gelehrt und geforscht:

Menschenführung und Kommunikation: Führungsethik/Führungsverantwortung/Militärethik, Kriterien erfolgreichen Leadership und Management Development, Konfliktmanagement, Interkulturelle Führung, Kommunikation im Führungsprozess.

Strategische Studien: Asymmetrische Kriegführung: Konzeption und empirische Analysen, Terrorismus und Kleinkriege: Analysen, Strategische Theorien, Luft- und Weltraumkrieg: Zukünftige Entwicklungen, Organisierte Kriminalität: empirische Analyse, ABC-Waffe: Aufrüstung und Abrüstung.

Militärgeschichte: Streitkräftebildung und Kriegführung in der Neuzeit; Geschichte der Schweizer Armee, Richtungs- und Konzeptionsstreite um die Schweizer Armee 1803-2003, Geschichte des Schweizer Generalstabs, Begriffsgeschichte und Epistemologie des europäischen Militärs der Neuzeit.

Militärsoziologie: Regelmässige Ermittlung von sicherheits- und wehrpolitischen Meinungstrends in der Bevölkerung, u.A. im Rahmen von Jahresstudien „Sicherheit“, Spezifika der Organisation „Militär“, Trends in der Veränderung von Wehrstrukturen im zivil-militärischen Verhältnis.

Militärpsychologie und Militärpädagogik: Qualitätsmerkmale von Selektions- und Beurteilungsprozessen, Wesentliche Motivationsfaktoren und Möglichkeiten zu deren Beeinflussung, Entscheiden und Führen unter erschwerten Bedingungen, die Rolle des jungen Erwachsenen im Militärdienst.

Militärökonomie: Ökonomische Aspekte der Kriegführung und des Einsatzes von Streitkräften.

Militärtechnik: Rüstungstechnologie, Trends und Entwicklungen im Bereich der internationalen Ausrüstung und Technik.

Geschichte

Die Militärakademie an der ETH Zürich (MILAK / ETH Zürich) hat eine 125-jährige Entwicklungsgeschichte. Seit 1877 ist die militärwissenschaftliche Ausbildung der Berufsoffiziere ein Bildungsangebot der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Diese traditionelle Verbindung Militärakademie/Hochschule nützt die Chance, die Ausbildung zum militärischen Spezialisten in engem Kontakt mit der übrigen Hochschulbildung durchzuführen. Einen wichtigen Wendepunkt in der jüngeren Geschichte der MILAK stellt der 2006 erfolgte Umzug der Militärakademie in die Kaserne Reppischtal in Birmensdorf dar.

Siehe auch

Weblinks


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