- Modau
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Modau Die Modau im Stadtzentrum von Ober-Ramstadt
Daten Gewässerkennzahl DE: 23962 Lage Hessen, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Rhein → Nordsee Quelle Im Odenwald auf der Neunkircher Höhe
49° 43′ 56,7″ N, 8° 46′ 12,4″ O49.732438.770115491Quellhöhe 491 m ü. NN Mündung Am Rand der Kühkopf-Knoblochsaue in einen östlichen Altarm des Rheins 49.813858.4645184Koordinaten: 49° 48′ 50″ N, 8° 27′ 52″ O
49° 48′ 50″ N, 8° 27′ 52″ O49.813858.4645184Mündungshöhe 84 m ü. NN Höhenunterschied 407 m Länge 44 km Einzugsgebiet 203,85 km²[1] Abflussmenge MNQ: 478 l/s
MQ: 1,405 m³/sDie Modau ist ein ca. 42 km langer Nebenfluss des Rheins im südlichen Hessen (Deutschland).
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Modau entspringt im Odenwald auf der Neunkircher Höhe auf ca. 491 m. ü. NN und fließt von dort aus in Richtung Norden durch verschiedene Ortsteile der Gemeinde Modautal und danach durch den Ober-Ramstädter Stadtteil Modau. 300 m oberhalb des Stadtrandes wird sie im Hochwasserrückhaltebecken Ober-Ramstadt aufgestaut. Danach knickt die Modau nach Westen ab, durchfließt die Kernstadt von Ober-Ramstadt und erreicht über Nieder-Ramstadt, einem Ortsteil der Gemeinde Mühltal (die wegen der zahlreichen Mühlen in diesem Abschnitt der Modau so benannt wurde), die Oberrheinische Tiefebene. Dann durchquert sie Darmstadt-Eberstadt, anschließend durchfließt sie Pfungstadt und erreicht einige Kilometer nach dem Unterqueren der Bundesautobahnen 5 und 67 weiter westlich die Gemeinde Stockstadt, bei der sie am Rand des Europa-Reservats Kühkopf-Knoblochsaue auf 84 m. ü. NN in einen östlichen Altarm des Rheins mündet.
Ortschaften
Die Modau durchfließt von der Quelle im Odenwald bis zur Mündung in den Altrhein folgende Ortschaften:
- Modautal-Brandau
- Modautal-Hoxhohl
- Modautal-Ernsthofen
- Ober-Ramstadt-Modau (Ober-Modau und Nieder-Modau)
- Ober-Ramstadt (Kernstadt)
- Mühltal-Nieder-Ramstadt
- Mühltal-In der Mordach
- Darmstadt-Eberstadt
- Pfungstadt (Kernstadt)
- Pfungstadt-Hahn
- Stockstadt am Rhein
Zuflüsse
Zu den Zuflüssen der Modau gehören flussabwärts betrachtet:
- Kieselbach (links)
- Wurzelbach (aus Allertshofen) (links)
- Neutscher Bach (links)
- Rohrbach (rechts)
- Mittelbach (bei Traisa) (rechts)
- Ohlebach (aus Traisa) (rechts)
- Waschenbach (links)
- Stettbach (aus Trautheim) (rechts)
- Mordach (im Oberlauf Beerbach genannt) (links)
- Fanggraben (aus Allmendfeld) (links)
Neben den Zuflüssen hat die Modau auch einen Abfluss, den Sandbach, der zwischen Eberstadt und Pfungstadt von der Modau abzweigt. Der Sandbach wurde vor Jahrhunderten künstlich angelegt (erstmals 1441 in Pfungstadt urkundlich erwähnt), um bei Hochwasser einen Teil der Wassermassen der Modau abzuleiten und dem Rückstau des Rheins in das alte Neckarbett entgegenzuwirken.[2]
Mühlen
An der Modau und ihren Zuflüssen lagen einst zahlreiche Mühlen. An die 70 sind bezeugt, ein großer Teil davon, ca. 30, am mittleren Teil der Modau. Daher hat die Gemeinde Mühltal ihren Namen erhalten. Das wirtschaftliche und soziale Gefüge wurde hier von dem Müller- und Bäckergewerbe geprägt. Die zahlreichen Bäcker in Nieder-Ramstadt und Traisa verdienten ihren Lebensunterhalt mit der Erzeugung und dem regionalen, wie überregionalen Handel von Backwaren. Wohlhabende Müller wurden wegen ihres wirtschaftlichen Erfolges und hohen Ansehens als Bachprinzen bezeichnet.
Zu den heute noch als Mühlen bekannten Gebäuden entlang der Modau gehören:
- Neumühle in Brandau
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- Die erste Mühle nach der Modau-Quelle war eine Getreidemühle. Heute wird mit einem Wasserrad von 7,6 m Durchmesser Strom erzeugt.
- Alte Mühle in Ernsthofen
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- Ehemalige Getreidemühle, heute ein Landhotel und Gaststätte.
- Alte Schloßmühle in Nieder Modau
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- Ehemalige Getreidemühle, die als Schaumühle noch zu besichtigen ist.
- Neue Schloßmühle in Ober-Ramstadt
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- Ist heute noch als große Getreidemühle in Betrieb.
- Hammermühle im Zentrum von Ober-Ramstadt
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- Ehemaliger Eisenhammer und Getreidemühle. Im Mühlentrakt ist heute eine Gaststätte. Mühlrad und Getreidemahlwerk sind zu besichtigen.
- 4 Schachenmühlen in Ober- und Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Getreidemühlen. Sie gehörten vor dem 30-jährigen Krieg alle zu Nieder-Ramstadt, später nur die 4-te. Auf dem Gelände war ab 1900 der Industriebetrieb Wacker und Dörr angesiedelt. Heute beherbergt die "Wacker-Fabrik" Kunsthandwerk, Gewerbe, Gastronomie und Wohnanlagen.
- 3 Quicksmühlen in Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Getreidemühlen, benannt nach dem Müller Heinrich Quicke, später Gewegebetriebe.
- Brückenmühle in Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Getreidemühle, später Elektrizitätswerk. An ihrer Stelle steht heute das Rathaus und Bürgerzentrum von Mühltal.
- Anstaltsmühle, früher Grünigsmühle in Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Getreidemühle, die ab 1909 von der Nieder-Ramstädter Diakonie betrieben wurde (daher Anstalt). Sie brannte 1970 ab.
- 2 Bruchmühlen in Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Getreidemühlen, später landwirtschaftliche Betriebe, heute Wohn. und Gewerbeimmobilien.
- Papiermühle in Nieder-Ramstadt
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- heute Illig'sche Papierfabrik, ist als ältestes Industrieunternehmen im ehemaligen Hessen-Darmstadt seit 1695 in Betrieb.
- Pulvermühle in Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Schießpulvermühle (1852 explodiert) und spätere Getreidemühle. Die Mühle wurde 2006 von Mühlenliebhabern renoviert. Das Wasserrad ist voll funktionsfähig und wird heute zur Stromerzeugung genutzt.
- Schleifmühle in Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Spiegelglas-Schleifmühle und spätere Getreidemühle. Sie wurde von der alten Bohlenmühle abgetrennt und ist mit dieser baulich verbunden. Heute dient das Gebäude als Schule (heilpädagogische Christopherusschule).
- Alte Bohlenmühle in Nieder-Ramstadt
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- Ehemalige Getreidemühle. Der Name stammt von einem ehemaligen Besitzer, Heinrich von Bohlen zu Bohlendorf. Heute beherbergt sie einen Handwerkerhof.
- Neue Bohlenmühle in der Mordach
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- Ehemalige Getreidemühle und spätere Sägemühle, die bis in die Zwischenkriegszeit in Betrieb war. Heute beherbergt sie eine Wohnanlage.
- Engelsmühle in Eberstadt
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- Ehemalige Getreidemühle an der Mordach, kurz bevor sie in die Modau mündet
- Koppenmühle in Eberstadt
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- Ehemalige Getreidemühle, benannt nach dem Müller Heinrich Kop. Heute nutzt eine Turbine die Wasserkraft zur Stromgewinnung.
- Alte und Neue Kaisermühle in Eberstadt
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- Ehemalige Getreidemühlen.
- Hahnmühle in Pfungstadt
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- Beherbergt heute einen Bauernhof und ist Sitz einiger Firmen.
Weblinks
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Commons: Modau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Pegel des HLUG bei Eberstadt
- Technische Universität Darmstadt, Fachgebiet Ingenieurhydrologie u. Wasserbewirtschaftung
- Steckbrief Obere Modau
- Steckbrief Untere Modau
- Retentionskataster Flußgebiet Modau Flußgebiets-Kennzahl: 23962
- Museum Ober-Ramstadt, Technikgeschichte, Mühlen
- Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, Mühltals Mühlen - Müllers Lust
Fußnoten
- ↑ Siehe Weblink: Retentionskataster Flußgebiet Modau Flußgebiets-Kennzahl: 23962
- ↑ Georg Heil, Viel Wasser gibt’s im Ried – in der Gegenwart und seit Millionen Jahren. http://www.asc-crumstadt.de/Geschichte/Ried-Wasser/hauptteil_ried-wasser.html
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