- Mołtajny
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Mołtajny Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Kętrzyn Gmina: Barciany Geographische Lage: 54° 18′ N, 21° 21′ O54.29722222222221.354166666667Koordinaten: 54° 17′ 50″ N, 21° 21′ 15″ O Höhe: 40 m n.p.m Einwohner: 760 (2006)
Postleitzahl: 11-410 Barciany Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NKE Wirtschaft und Verkehr Straße: Arklity ↔ Asuny Barciany → Mołtajny Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Kaliningrad Mołtajny (deutsch Molthainen, 1938-1945 Molteinen) ist ein Dorf in Polen in der Wojewodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Gemeinde Barciany im Powiat Kętrzyński.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Das Dorf liegt nur etwa drei Kilometer südlich der polnischen Staatsgrenze zur Oblast Kaliningrad. Im Süden grenzt der Jezioro Arklickie (Arklitter See) an Mołtajny.
Geschichte
Wann genau das heutige Mołtajny angelegt wurde ist nicht bekannt. Zwischen 1374 und 1379 wurde die Handfeste des Dorfes erneuert. Möglicherweise wurde bereits zu dieser Zeit die Kirche errichtet. 1938 wurde der Name von Molthainen in Molteinen geändert. Während des Zweiten Weltkrieges gab es hier ein Arbeitslager. Anfang 1945 nahm die Rote Armee das Gebiet ein und als Folge des Krieges wurde der Ort Teil Polens. 1954 wurde Mołtajny Sitz einer Gromada. Die Gromada hatte 1960 eine Fläche von 83,56 km² mit 1.825 Einwohnern. In diese Zeit fällt auch die Neuerrichtung eines Schulgebäudes sowie eines Bibliothekpunktes. 1970 gab es in dem Dorf einen Kindergarten, eine achtklassige Grundschule sowie in Kino mit Platz für 80 Personen. Bei der Auflösung der Gromadas gehörten zum jetzigen Schulzenamt (sołectwo) die fünf Ortschaften Arklity, Błedowo, Górki, Markuzy sowie Mołtajny selbst. Seit 1977 ist das bis dahin zur Gemeinde Skandawa gehörende Schulzenamt Teil der Gemeinde Barciany.
Einwohnerentwicklung
1910 besaß das Dorf 301 Einwohner[1]. 1933 gab es 736 Einwohner in Molthainen, 1939 waren es 672[2]. 1970 lebten 234 Menschen in Mołtajny[3].
Kirche
Kirchengebäude
Die Kirche von Mołtajny ist eine der ältesten der Gegend. Ihre urkundliche Ersterwähnung stammt aus dem Jahr 1384[4], andere Quellen nennen das Jahr 1404[5] als Jahr der Errichtung. Die Saalkirche wurde aus Feldstein errichtet. Der Turm der Kirche wurde im 16. Jahrhundert noch erhöht. Die Vorhalle stammt vermutlich aus Ende des 14., Anfang des 15. Jahrhunderts. Die Sakristei wurde vermutlich um 1500 errichtet.
Kirchengemeinde
Molthainen war auch in vorreformatorischer Zeit ein Kirchdorf. Die Reformation fand recht früh Eingang. Bis 1945 war Molthainen eine evangelische Kirchengemeinde[6] und das Kirchspiel lag auf der Grenze zwischen der – heute auf russischem Staatsgebiet gelegenen − Kreisstadt Gerdauen (russisch: Schelesnodoroschny) zum Landkreis Rastenburg. Molthainen gehörte zum Kirchenkreis Gerdauen innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute lebt in Mołtajny eine überwiegend katholische Bevölkerung. Der Ort ist Sitz der Pfarrei Świętej Anny („St. Anna“) im Dekanat Kętrzyn II (Rastenburg Nordost) innerhalb des Erzbistums Ermland der Katholischen Kirche in Polen. Angeschlossen ist die Filialgemeinde in Aptynty (Aftinten).
Hier wohnende evangelische Kirchenglieder gehören jetzt zur Kirchengemeinde in Kętrzyn (Rastenburg) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Kirchspielorte (bis 1945)
Zum Kirchspiel Molthainen gehörten vor 1945 neben dem Pfarrdorf noch 14 Ortschaften[7]:
Deutscher Name (bis 1945) Polnischer Name (ab 1945) Aftinten Aptynty Althagel Gradowo Arklitten Arklity Berg Górki Bieberstein Bobrowo Blandau Błęndowo Egloffstein Główczyno Fritzendorf Frączkowo Krausen Kotki Markhausen Markuzy Rauttershof Rutka Schätzels Czazek Schätzelshöfchen Cacki Pfarrer (bis 1945)
Von der Reformation bis 1945 amtierten in Molthainen 24 evangelische Geistliche:[8]:
- N. Krüger, 1560
- Balthasar Eyben, ab 1587
- Michael Wegner, 1601
- Severin Ursinus, 1630
- Peter Marquard, 1644-1679
- Christian Gottlieb Marquard, 1680-1711
- Christoph Theodor Marquard, 1711-1728
- Johann Friedrich Kahnert, 1728-1742
- Daniel Christop Kalau, 1743-1776
- Georg Karl Schleswig, 1776-1810
- Johann Gotthard Graap, 1811-1833
- Christoph Heinersdorf, 1833-1875
- Bernhard Julius Hoppe, 1875-1884
- Eduard Rudolf Wilh. Rousselle, 1884-1898
- Hermann Friedrich Wilhelm Boye, 1898-1901
- Hermann Erich Kramm, 1901-1920
- Kurt Steinwender, 1910-1915
- Adalbert Schwede, 1915-1918
- Horst Schirmacher, 1919-1921
- Friedrich Schauer, 1920-1928
- Bernhard Kreutzberger, 1930-1931
- Gotttmar Helmut Kuessner, 1931-1934
- Friedrich Naujoks, 1936-1937
- Günther Hartwig, 1937-1945
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Mołtajny führt eine Nebenstraße welche in westlicher Richtung durch das direkt anschließende Arklity und nach etwa drei Kilometern durch Aptynty führt. In Aptynty mündet die Straße dann auch in die Wojewodschaftsstraße 591 (droga wojewódzka 591). In östlicher Richtung führt die Straße nach Asuny. Richtung Süden führt eine Straße nach Markuzy, Bobrowo und schließlich nach acht Kilometern nach Barciany.
Die nächste Bahnstation befindet sich in Kętrzyn wo es Direktverbindungen nach Olsztyn und Posen gibt. Kętrzyn kann über eine Linienbusverbindung erreicht werden.
Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Kaliningrad, welcher sich etwa 80 Kilometer nordwestlich auf russischem Hoheitsgebiet befindet. Der nächste internationale Flughafen auf polnischem Staatsgebiet ist der etwa 190 Kilometer westlich gelegene Lech-Wałęsa-Flughafen Danzig.
Bildung
Im Dorf gibt es eine Grundschule.
Literatur
- Tadeusz Swat: Dzieje Wsi. In: Aniela Bałanda u. a.: Kętrzyn. Z dziejów miasta i okolic. Pojezierze, Olsztyn 1978, S. 207–208 (Seria monografii miast Warmii i Mazur).
Weblinks
Commons: Mołtajny – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ gemeindeverzeichnis.de, „Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 - Landkreis Gerdauen“. abgerufen am 2. März 2008
- ↑ verwaltungsgeschichte.de,„ Landkreis Gerdauen (russ. Schelesnodoroschnyj)“ abgerufen am 2.März 2008
- ↑ Swat 1978, S. 208
- ↑ Swat 1978, S. 208
- ↑ ostpreussen.net, Moltajny - Molthainen/Molteinen, Stand vom 1. Mai 2003
- ↑ Kirchspiel Molthainen
- ↑ Kirchspiel Molthainen (wie oben)
- ↑ Friedwald Moeller, Altpreußisches Evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, S. 97
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