- Muhammad-Nafi-Tschelebi-Preis
-
Der Muhammad-Nafi-Tschelebi-Friedenspreis (Mohammad Nafi Tschelebi Award) ist ein Preis zur Förderung des Dialogs zwischen Religionen, Traditionen und Kulturen, speziell zwischen den Abrahamitische Religionen der Juden, der Christen und der Muslime. Der Name erinnert an den 1933[1] verstorbenen Muhammad Nafi Tschelebi, einen in Berlin lebenden syrischen Staatsbürger und Begründer des Berliner Islam-Instituts 1927. Der Preis ist nicht dotiert und wird seit Ende der 90er Jahre jährlich im Herbst in Soest an Nicht-Muslime verliehen.[2]
Inhaltsverzeichnis
Ziele
Der MNT-Preis würdigt Menschen, die sich um Frieden bemühen, indem sie sachlich über den weltweiten Islam berichten, inner-islamische Diskurse und Entwicklungen darstellen, die Gespräche zwischen Juden, Christen und Moslems fördern und auf diese Weise dazu beitragen, die vielfachen Hindernisse im Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religion und Herkunft abzubauen. Solche Hindernisse können nach Auffassung der Preisgeber politisch bezweckt sein, ihnen kann aber auch bloße Unkenntnis des je Anderen zugrunde liegen.
Die Jury
Der Muhammad-Nafi-Tschelebi-Friedenspreis wird vom “Zentralinstitut Islam-Archiv-Deutschland - Amina Abdullah[3] Stiftung“ in Soest vergeben. Die Zusammensetzung der Preisjury soll satzungsgemäß die interreligiösen und interkulturellen Ziele des Friedenspreises spiegeln. Ihre Mitglieder sind [4]
- für die christliche Seite: Thomas Dreessen, Gladbeck; Rainer Irmgedruth, Mettingen und Hartmut Dreier, Marl
- für die islamische Seite: Lejla Abdullah Bednorz, Raunheim; M.Salim Abdullah, Soest und Mourad Kusserow, Sennfeld
- für die jüdische Seite: Elvira Noa, Bremen
Die Preisträger
Den Preis wird in drei Formen vergeben:
- jährlich an eine Person in Deutschland
- alle zwei Jahre an eine im Ausland lebende Person
- jährlich an eine Initiative in Deutschland
Personen in Deutschland
- 2011 Walter Homolka, Rabbiner, Rektor des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam
- 2010 Konrad Raiser, ehemal. Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen; Laudator Hans Ucko
- 2009 Fritz Schramma; Laudator Manfred Erdenberger
- 2008 Johannes Lähnemann, Religionspädagoge, Erlangen-Nürnberg; Laudator Beyza Bilgin, Ankara
- 2007 Christian Troll, Religionswissenschaftler; Laudator Adel Theodor Khoury, Laer
- 2006 Barbara John, ehem. Ausländerbeauftragte von Berlin; Laudatorin Yasemin Karakasoglu, Bremen
- 2005 Henry G. Brandt, früher Landesrabbiner von Westfalen-Lippe, Augsburg;[5] Laudator Muhammad Salim Abdullah
- 2005 Sonderpreis: Gerhard Jasper, ehem. Wuppertal;[6] Laudator Bernd Neuser
- 2004 Michael Lüders, Publizist; Laudator Rupert Neudeck
- 2003 Klaus Lefringhausen, ehemal. Integrationsbeauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen; Laudator Matthias Schreiber
- 2002 Annemarie Schimmel, Islamwissenschaftlerin; Laudator Mohammed Aman Herbert Hobohm, Zentrum Moderner Orient ZMO[7]
- 2001 Rolf Wischnath, evangelischer Generalsuperintendent von Cottbus; Laudator Detlef Leissner
- 2000 Donata Kinzelbach, Verlegerin
- 1999 Maria Voetlause, Journalistin, Osnabrück
- 1998 Karl-Josef Kuschel, Religionswissenschaftler, Mitarbeiter am Projekt „Weltethos“, Tübingen; Laudator Fuad Kandil, Karlsruhe
- 1997 Lutz Hoffmann, Soziologe und kath. Theologe, Emeritus der Universität Bielefeld seit 2000
Internationale Persönlichkeiten
- 2010 Donald Reeves, anglikanischer Pfarrer, Mitarb. von „Soul of Europe“, London; Laudator Paul Oestreicher
- 2008 Thomas Michel S.J., Vatikan; Laudator Jan Slomp, Leusden
- 2006 Mitri Raheb, evang. Pfarrer, Bethlehem; Laudator Manfred Erdenberger
- 2004 Michael Fitzgerald, Erzbischof, Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog; Laudator Adel Theodor Khoury
- 2002 Michael Benckert (posthum), evangelischer Theologe, Zürich
- 2000 Jan Slomp, evang. Pfarrer, Leusden; Laudator Mohammed Salim Abdullah
- 1998 Petrus Bsteh, kath. Theologe, Wien; Laudator Mehmet Kilinc[8]
Gruppenpreis
- 2010 Haus der Religionen, Hannover; Laudator Johannes Lähnemann
- 2009 Christlich-Islamische Arbeitsgemeinschaft Marl; Laudator Wolf-Dieter Just[9]
Notizen
- ↑ Muslime unter dem Hakenkreuz von Gerhard Höpp
- ↑ Details über die Preisträger der einzelnen Jahre im Islamarchiv
- ↑ Zu ihrer Person
- ↑ im Jahr 2010
- ↑ Zur Ehrung
- ↑ Pfarrer, Leiter und Gründer der gemeinsamen Beratungsstelle für christlich-islamische Begegnung der Evangelischen Kirchen im Rheinland und von Westfalen, gestorben 17. September 2007 im Alter von 80 Jahren. Seit 1971 hatte Jasper begonnen, ein Netzwerk zur Zusammenarbeit von Christen und Muslimen zu knüpfen.
- ↑ Deutsche Welle 2002
- ↑ bis November 2009 Vorsitzender der Schura, Islamische Religionsgemeinschaft in Bremen
- ↑ Preis wird seit 2009 vergeben
Kategorien:- Türkische Diaspora in Deutschland
- Friedenspreis
- Medienpreis
- Interreligiöser Dialog
- Deutsche Auszeichnung
Wikimedia Foundation.