- Raunheim
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Wappen Deutschlandkarte 50.0163888888898.458611111111190Koordinaten: 50° 1′ N, 8° 28′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Landkreis: Groß-Gerau Höhe: 90 m ü. NN Fläche: 13,01 km² Einwohner: 14.848 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1141 Einwohner je km² Postleitzahl: 65479 Vorwahl: 06142 Kfz-Kennzeichen: GG Gemeindeschlüssel: 06 4 33 010 Adresse der
Stadtverwaltung:Schulstraße 2
65479 RaunheimWebpräsenz: Bürgermeister: Thomas Jühe (SPD) Lage der Stadt Raunheim im Landkreis Groß-Gerau Raunheim ist eine Stadt im Kreis Groß-Gerau in Hessen und Teil der Stadtregion Frankfurt sowie des Rhein-Main-Gebiets.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Raunheim liegt im Rhein-Main-Gebiet zwischen Frankfurt am Main und Mainz am Südufer des Mains.
Nachbargemeinden
Raunheim grenzt im Nordosten an die Stadt Kelsterbach, im Osten an den Flughafen der kreisfreien Stadt Frankfurt am Main, im Süden an die Stadt Rüsselsheim sowie im Nordwesten an die Städte Flörsheim am Main und Hattersheim am Main.
Stadtgliederung
Raunheim besteht aus einem einzigen Stadtteil.
Geschichte
Die Anfänge
Seit 7000 Jahren war das heutige Raunheim am Main nachweislich besiedelt, wohl weil das Gelände so günstig liegt. Mehrere parallele Mainläufe, die Inseln bildeten, der große Wald, das ebene Terrain und das günstige Klima dürften die Gründe dafür gewesen sein, dass die Gemarkung Raunheim ebenso wie das restliche Rhein-Main-Gebiet von der Urzeit bis heute als Heimstatt bevorzugt wurden.
Aus der Jungsteinzeit ist belegt, dass in der Maingewann des heutigen Raunheims ein Langhaus errichtet wurde. Später hatten die Römer hier bis etwa 250 nach Christus eine Ansiedlung nebst „villa rustica“ - ein kleiner Gutshof mit Pferdewechselstation für Reisende.
Am 6. April 910 wird der Ort erstmals in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Hatto erwähnt. Auch wenn diese nur noch als Abschrift vorhanden ist, kann Raunheim im Jahre 2010 seine erste urkundliche Erwähnung vor 1100 Jahren feiern. Das erste Original stammt aus dem Jahr 1211 - und hier, wie bei Hatto, heißt Raunheim „Ruwenheim“. 1635 kamen die Schweden durch Raunheim und brannten den halben Ort nieder. Die bäuerlichen Bewohner flüchteten in die Festung Rüsselsheim. 1641 hatte Raunheim nur noch „sieben Seelen“.
20. Jahrhundert
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort durch Luftminen stark zerstört. Die halbe Bahnhofstraße wurde umgepflügt, der frühe Industriebetrieb Hessenland, wo auch russische Fremdarbeiter tätig waren, brannte tagelang. Unter der Bevölkerung gab es viele Tote, noch mehr Raunheimer starben an der Front oder blieben vermisst. Am Ende der Hitler-Diktatur hatte Raunheim nur noch knapp 4000 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Flüchtlinge und Heimatvertriebene, und die Bevölkerungszahl wuchs schneller als je zuvor. Die Arbeiterwohngemeinde siedelte neue Industriebetriebe an. Bis dahin waren Opel und die schon überalterten Fabriken Hessenland und Ihm die größten Arbeitsstätten. Nun wurden auch Kanäle verlegt und Straßen asphaltiert. Hatten doch die Frankfurter Straße, die Mainzer Straße sowie die Bahnhofstraße als einzige eine feste Fahrbahn. Der große Rest bestand aus Schotterwegen und war bei Regen kaum passierbar. Die Raffinerie Caltex verdrängte das Hofgut Mönchhof. Raunheim wurde Erdölstadt. Es waren finanziell goldene Jahre, die schnell wieder zu Ende gingen. Jetzt ist das leere Areal ein wirtschaftlicher Hoffnungsträger für Raunheim für neue Unternehmensansiedlungen. Am 27. Oktober 1966 wurde Raunheim zur Stadt ernannt. Aufgrund seiner Verschwisterungen – am 27. Oktober 1973 mit Le Teil im Departement Ardèche in Südfrankreich und am 25. Oktober 1986 mit Trofarello in Norditalien – bekam Raunheim am 24. Oktober 1992 die Europafahne durch den Europarat verliehen. Damit wurde die Stadt Raunheim aufgrund ihrer Arbeit im Sinne des Europagedankens gewürdigt.
Der Stadtname
Wie Raunheim zu seinem Namen kam, ist nicht eindeutig geklärt. Der Heimatkundler Willi Wirth hat in einem Beitrag für die Stadt drei mögliche Erklärungen zusammengefasst. 1. Theorie: Raunheim entstand aus „Ruhenheim“, so die Schreibweise in den ersten urkundlichen Belegen von 910 und 1211: Das frühe Raunheim auf dem Hügel hinter der evangelischen Kirche soll Ausruheplatz der Schiffer und der Zugpferde gewesen sein. In diese Richtung wird auch das Raunheimer Wappen mit dem Ring und dem „Mauerhaken“ gedeutet: An dem Ring, der am Ufer verankert ist, hätte man dermaleinst die Boote festgemacht. 2. Theorie: Die Franken gaben ihren Siedlungen Namen mit der Endsilbe „heim“, wie auch die Nachbarstädte Rüsselsheim, Bischofsheim, Flörsheim, Ginsheim belegen. Der Wortteil „Raun“ könnte sich im Laufe der Zeit von einem Namen eines fränkischen Herren abgeleitet haben, ähnlich wie sich Rüsselsheim nach Ruzilo ableitet. In der Frankenzeit hieß Raunheim Riuwunheim. 3. Theorie: Nach Auffassung des Rüsselsheimer Sprachwissenschaftlers und Historikers Ernst Erich Metzner geht der Name Raunheim auf ein Kloster zurück, das genau so wie der Mönchhof den Benediktinern des Klosters Hornbach in der Westpfalz gehörte. Die frühen Schreibweisen – „Riuwunheim“ beziehungsweise „Ruwunheim“ - übersetzt Metzner mit „Heimstatt der tätigen Reue“. Es soll ein überaus strenges Kloster gewesen sein, dort unten am Ende der Mainstraße, dem deshalb später auch die Mönche ausgingen, das aber von den Dörflern weiter benutzt wurde.
Bevölkerung
Raunheim ist nach Darstellung des Statistischen Landesamtes die jüngste Stadt Hessens. Im Durchschnitt ist ein Einwohner 38,5 Jahre alt (Stand 2007), der Landesdurchschnitt liegt bei 42,7 Jahren.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister von Raunheim ist seit 2000 Thomas Jühe (*1963 in Frankfurt am Main) (SPD). Gewählt wurde er am 17. Oktober 1999 in der Stichwahl mit 50,1 Prozent der Stimmen gegen Wolfgang Becker (CDU). Am 6. November 2005 wurde er mit 2.217 Ja-Stimmen und 700 Nein-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung 34,8 % ohne Gegenkandidat wiedergewählt. Jühe ist zudem seit 2003 Vorsitzender der Kommission zur Abwehr des Fluglärms am Frankfurter Flughafen sowie der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fluglärmkommissionen (ADF). Solche Kommissionen sind laut Gesetz an allen deutschen Flughafen einzusetzen.
Stadtverordnetenversammlung
Kommunalwahl 2011Wahlbeteiligung: 40,7 %%605040302010050,8%24,4%16,5%6,1%2,2%Gewinne und VerlusteDie Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 50,8 16 50,1 16 50,1 16 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,4 7 31,4 10* 29,3 9 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 16,5 5 7,9 2* 9,1 3 FDP Freie Demokratische Partei 6,1 2 10,7 3 11,5 3 FNR Forum Neues Raunheim 2,2 1 — — — — gesamt 100,0 31 100,0 31 100,0 31 Wahlbeteiligung in % 40,7 36,1 51,6 * Eine Grünen-Stadtverordnete wechselte im September 2008 zur CDU, so dass die Grünen nur noch mit einem Mandat in der Stadtverordnetenversammlung vertreten waren und die CDU seitdem über 11 Sitze verfügte.
Stadtverordnetenvorsteherin ist Heike Blaum (SPD) und die Vertreter sind Angelo Pellilli (SPD) sowie Wolfgang Becker (CDU).
Magistrat
Neben dem hauptamtlichen Bürgermeister Thomas Jühe (SPD) gehören dem achtköpfigen Gremium ehrenamtlich an: Erste Stadträtin Dorothee Herberich (SPD), die Stadträte Ulrich Belser (SPD), Kurt Jenal (SPD), Max Boß (SPD), Hans Werner Gattung (parteilos) und Otto Müller (CDU) sowie Gavriil Gavriilidis (Bündnis 90/Die Grünen).[2]
Ausländerbeirat
Neben dem Ausländerbeiratsvorsitzenden Serdar Tanner (WFA) gehören dem achtköpfigen Gremium ehrenamtlich an: Stellvertretender Vorsitzender Kadir Erdogan (RUL), Bengül Malkoc (RUL), Recep Arikök (RUL), Yahya Güler (RUL), Vaughn Coleman (IS), Julia Alcocer Maestre (IS), Muhittin Salur (WFA), Tuncay Seven (WFA)
Bürgermeister seit 1945
- 1945 Wilhelm Schnell (eingesetzt von den amerikanischen Besatzungskräften)
- 1945 Georg Kuschmirz (eingesetzt von den amerikanischen Besatzungskräften)
- 1945 Philipp Jakob Renneisen (SPD; eingesetzt von den amerikanischen Besatzungskräften)
- 1947 Heinrich Schneiker (SPD)
- 1949 Adam Wildmeister (CDU)
- 1955 Erwin Lang (SPD), 1969/70 hessischer Finanzminister
- 1969 Günther Diehl (SPD), seit 1988 Ehrenbürgermeister
- 1988 Herbert Haas (SPD)
- 2000 Thomas Jühe (SPD)
Bürgermeister vor 1945
- 1884 bis 1899 Philipp Kern (Großherzoglicher Bürgermeister),
- 1899 bis 1918 Heinrich Preß,
- 1918 bis 1934 Adam Michel,
- 1934 bis 1941 Hans Weigandt (eingesetzt von den Nationalsozialisten; nicht demokratisch gewählt),
- 1941 bis 1944 Heinrich Schürmann (eingesetzt von den Nationalsozialisten; nicht demokratisch gewählt),
- 1944 bis 1945 Adolf Thiel (eingesetzt von den Nationalsozialisten; nicht demokratisch gewählt).
Städtepartnerschaften
Raunheim unterhält seit dem 27. Oktober 1973 eine Städtepartnerschaft zum französischen Le Teil im Département Ardèche, seit 25. Oktober 1986 zum italienischen Trofarello in der Nähe von Turinin. Raunheim bekam am 24. Oktober 1992 die Europafahne durch den Europarat verliehen. Damit wurde die Stadt Raunheim aufgrund ihrer Arbeit im Sinne des Europagedankens gewürdigt. Mit Shiramine in Japan wurde am 14. Mai 1997 ein Freundschaftsvertrag geschlossen. Die Anne-Frank-Schule pflegt eine Schulpartnerschaft mit der Malbank-School im englischen Nantwich (Grafschaft Cheshire).
Sehenswürdigkeiten
- Heimatmuseum
- Martin-Luther-Kirche
- Mönchhofkapelle
- Raunheimer Waldsee
- Hängebrücke über die Bahngleise
Außerhalb im Wald gelegen ist der großflächige (und gleichsam abgeschottete und kostenpflichtige) Badesee. Gegenüber der alten Kirche in der Mainstraße befindet sich das Heimatmuseum. Dieses ist jeden ersten Sonntag im Monat geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Öffentliche Einrichtungen
Schulen
In Raunheim gibt es eine Grundschule, die Pestalozzi-Schule, mit 700 Schüler und Schülerinnen. Die siebenzügige Grundschule ist Hessens größte Grundschule. Sie bietet Ganztagsbetreuung und zahlreiche Arbeitsgemeinschaften.
Die Anne-Frank-Schule ist eine sechszügige Integrierte Gesamtschule, die ebenfalls Ganztagsbetreuung und zahlreiche Arbeitsgruppen anbietet.
Die Stadt unterstützt die Schulen bei der Betreuung. Die Ziele sind im Bildungskonzept Raunheim festgelegt.
Weiterführende und berufsbildende Schulen gibt es zudem in der direkt angrenzenden Nachbarstadt Rüsselsheim sowie in der Kreisstadt Groß-Gerau.
Kindergärten
Raunheim verfügt über sechs kommunale Kindergärten, darunter einen Waldkindergarten, sowie zwei Kindergärten in evangelischer Trägerschaft. Die Stadt unterstützt die Tagesmütterbetreuung und einen Verein, der Kleinkinderbetreuung anbietet.
Stadtbücherei
Die Stadtbücherei befindet sich im Stadtzentrum, Ringstraße 107. Der Bestand der Bibliothek umfasst rund 19 000 Medien. Knapp 3700 Leserinnen und Leser haben einen Leihausweis. Die Bücherei bietet regelmäßig Veranstaltungen an.
Sport
Im Wald sind der Schützenverein Tell und der Gebrauchshundeschutzverein beheimatet. Weitere Sportvereine in Raunheim sind der Turn- und Sportverein (TSV) Raunheim, der Tennis Klub Raunheim (TKR), die SV 07 Raunheim und die SSV Raunheim. Der Kanu-Club-Wanderfahrer 1955 e.V. Raunheim wurde im Dezember 1955 gegründet und besitzt ein Bootshaus in der Anton-Flettner-Straße 20.
Religion
Raunheim war ursprünglich überwiegend von evangelischen Christen bewohnt. Nach dem 2.Weltkrieg kamen katholische Flüchtlinge z.B. aus dem Sudetenland nach Raunheim. Heute gibt es ungefähr gleich viele katholische wie evangelische Christen in Raunheim. Es gibt zwei katholische und zwei evangelische Kirchengemeinden in Raunheim. Für die katholischen Gemeinden ist Pfarrer Thomas Hoffäller zuständig. Für die evangelische Philipp-Melanchthon-Gemeinde ist Pfarrer Martin Stenzel zuständig, für die evangelische Martin-Luther-Gemeinde Pfarrerin Evelyn Giese. In der Odenwaldstraße gibt es ein von thailändischen Mönchen betriebenes buddhistisches Kloster. Für die Muslime existiert in einer ehemaligen Spedition ein Gebetshaus in der Frankfurter Straße, das neben der Feuerwehr zu finden ist, sowie ein Gebetszentrum der Ahmadiyya in der Jakobstraße (ehemalige Sparkassenfiliale).[3] In der Frankfurter Straße 34 im Hotel ,,Attaché" steht außerdem eine russisch-orthodoxe Kapelle zur Verfügung, die von der dortigen Hotelbetreiberin unterhalten wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die verkehrsgünstige Lage am Main und die Nähe von Flughafen und Autobahn hat die Stadt nach dem 2. Weltkrieg schnell wachsen (1945: 3600 Einwohner) und zu einem bedeutenden Industriestandort werden lassen. Mehrere tausend Arbeitsplätze sollen bald auf dem Gelände der ehemaligen Caltex-Raffinerie entstehen, das nun Mönchhof-Gelände heißt. Die Stadt unterhält einen Eigenbetrieb, die Stadtwerke Raunheim .
Verkehr
Vom Stadtzentrum sind es etwa zwei Kilometer zur Anschlussstelle der A 3 und etwa acht Kilometer zum Flughafen Frankfurt am Main. Im öffentlichen Personennahverkehr besteht ein S-Bahn-Anschluss nach Frankfurt, Mainz und Wiesbaden. Es fahren die S-Bahn-Linien 8 und 9 des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV). Zudem gibt es eine innerstädtische Buslinie Nummer 79. Raunheim ist eingebunden in die Busverbindung Linie 72 zwischen Ginsheim und dem Frankfurter Flughafen. Beide Linien werden von der Regionalverkehr Kurhessen GmbH (RKH) im Auftrag der Lokalen Nahverkehrsgesellschaft des Kreises Groß-Gerau (LNVG) bedient.
Die Nähe zum Flughafen ist nicht nur von Vorteil, da Raunheim im Einfluggebiet liegt. Bei entsprechenden Windverhältnissen (offiziell: Betriebsrichtung 07) fliegen die Flugzeuge in ca. 300 Metern Höhe über die Stadt, wobei in der Regel ein Lärmpegel von 70 dB(A), in der Spitze über 90 dB(A), erreicht werden. Damit ist Raunheim die am stärksten durch Fluglärm belastete Kommune im Flughafenbereich. Die Stadt hat deshalb ein Fluglärmentlastungskonzept entwickelt. Gegen den weiteren Flughafenausbau kämpft eine Bürgerinitiative.
Medien
Die Tageszeitungen Main-Spitze und Rüsselsheimer Echo berichten mit einem eigenen Lokalteil über das Geschehen in der Stadt. Die Main-Spitze ist ein Tochterblatt der Mainzer Allgemeinen Zeitung, siehe Verlagsgruppe Rhein Main, das Rüsselsheimer Echo gehört zum Darmstädter Echo Zudem gibt es kostenfreie Anzeigenblätter, die in Raunheim verteilt werden und auch über das Geschehen in der Stadt berichten: Rüsselsheimer Wochenblatt, Untermain Heute, Blitz-Tipp, Äppler.
Feuerwehr
Der Brand- und Notfallschutz wird durch die Freiwillige Feuerwehr gewährleistet. Die Wehr zählte zum 31. Dezember 2008 50 männliche und sechs weibliche Einsatzkräfte sowie 15 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr. Der umfangreiche Fuhrpark umfasst acht Fahrzeuge, ein Boot und drei Anhänger. Um die gesetzlich vorgegebene personelle Leistungsstärke der Feuerwehr zu erhalten, hat die Stadtverordnetenversammlung im Februar 2009 ein in dieser Art in Hessen einmaliges Förderprogramm verabschiedet: Feuerwehrleute erhalten nach 25 Dienstjahren eine zusätzliche monatliche Rente, freien Eintritt in Schwimmbäder und bei Bedarf einen Zuschuss zur Kindergartenbetreuung. Die Stadt übernimmt die Kosten für den Erwerb des Lkw-Führerscheins und ermöglicht zinsvergünstigte Darlehen bei der Bildung von Wohneigentum. Wer zudem städtischer Bediensteter ist, hat Anspruch auf zwei Tage Sonderurlaub im Jahr.
Deutsches Rotes Kreuz
Die örtliche Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes zählte im April 2009 insgesamt 37 aktive Einsatzkräfte, deren Aufgaben sich weit gliedern. Des Weiteren gehören der DRK-Ortsvereinigung derzeit 15 Jugendrotkreuzler an. Insgesamt vier Fahrzeuge (2 Rettungswagen und 2 Mannschaftswagen) stehen den Helfern zu Verfügung, um ihre vielfältigen Aufgaben zu leisten. Die DRK Ortsvereinigung Raunheim-Kelsterbach schloss sich 2000 aus den beiden eigenständigen Ortsvereinen aus Raunheim und Kelsterbach zusammen, nachdem der Ortsverein Kelsterbach mit einem enormen Personalmangel zu kämpfen hatte und kurz vor der Auflösung stand. Seit 37 Jahren (bis 2009) stand dem Ortsverein Lothar Hänel als Vorsitzender vor und prägte über viele Jahre den Auf- und Umbau des Vereins. Seit 2006 besteht zwischen der DRK Ortsvereinigung und den beiden Städten Raunheim und Kelsterbach eine vertragliche Vereinbarung zur Förderung und Unterstützung der Hilfsorganisation. Dieser Vertrag ist einzigartig in seiner Form und wurde von Lothar Hänel mit den beiden damaligen Bürgermeistern Thomas Jühe und Erhard Engisch konzipiert, um neben der Feuerwehr auch eine bestmögliche medizinische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
Gemeinsam mit der DRK Ortsvereinigung Rüsselsheim, sowie der DRK Ortsvereinigung Mainspitze bildet der DRK Ortsverein Raunheim-Kelsterbach den Sanitätszug 1 des Kreises Groß-Gerau. Aus diesem Sanitätszug wiederum gliedert sich die 1. Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Sanitätsdienst des Kreises Groß-Gerau. Hier stellen die drei beteiligten DRK Ortsvereine einen Einsatzleitwagen und einen Gerätewagen-San (Rüsselsheim) sowie 2 Rettungswagen (Mainspitze und Raunheim-Kelsterbach). Diese SEG-San dient dem Rettungsdienst als Unterstützung bei Großschadenslagen. Die sanitätsdienstliche Sicherstellung bei Sport- und sonstigen Großveranstaltungen, die Einsatzbereitschaft zu Unterstützung der beiden örtlichen Feuerwehren, Kleiderkammer, Blutspendedienst und nicht zuletzt die Hintergrundverstärkung des Rettungsdienstes sind nur einige Aufgaben, die erfüllt werden. Zwei neue Rettungswagen stehen dem DRK Ortsverein Raunheim-Kelsterbach seit dem 29. Mai 2010 zur Verfügung. Derzeit wird an einem neuen Konzept für einen Gerätewagen gearbeitet, allerdings ist die Unterkunft inzwischen um ein vielfaches zu klein und es wird hier dringend nach einer neuen Lösung gesucht
Persönlichkeiten
- Johannes Justus Rein (1835–1918) deutscher Geograph und Japanologe
- Wilhelm Mauer (1903–1974), Landtagsabgeordneter
- Erwin Lang (* 1924), Politiker
- Walter Renneisen (* 1940), Theater- und Fernsehschauspieler
- Youssef Mokhtari (* 1979), Profifußballer
- Oualid Mokhtari (* 1982), Profifußballer
- Cenk Tosun (* 1991), Profifußballer
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Information auf der Website der Stadt Raunheim
- ↑ Main-Spitze, 16. April 2010
Weblinks
Commons: Raunheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webseite der Stadt Raunheim
- Links zum Thema Raunheim im Open Directory Project
- Literatur von und über Raunheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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