Arktika-Klasse

Arktika-Klasse
Atomeisbrecher Jamal
Arktika-Klasse
Bauwerft: Baltische Werft Sankt Petersburg
Gebaut: 1975-1994 („50 Let Pobedy“ erst 2007 fertiggestellt)
Einheiten: 6
Technische Daten
Länge: 148 m-159 m
Breite: 30 m (28 m auf Konstruktionswasserlinie)
Wasserverdrängung: 23.000 t
größter Tiefgang: 11,0 m
Antrieb: 2×OK-900-Reaktoren, 171 MW (Kernreaktor zur Dampferzeugung, turboelektrischer Antrieb)
Geschwindigkeit: 18,0 kn (Arktika)
>20,0 kn (alle folgenden Schiffe)
Einsatzdauer: 7,5 Monate
Besatzung: 138-200 Mann
Eisdicke: 2 m-3 m

Die Arktika-Klasse ist eine russische (ehemals sowjetische) Klasse nukleargetriebener Eisbrecher. Die Eisbrecher dieser Klasse zählen zu den größten und leistungsstärksten atomgetriebenen Eisbrechern der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Alle Schiffe dieser Klasse sind Staatseigentum, werden aber von der Murmansker Schifffahrtsgesellschaft betrieben. Sechs der insgesamt zehn nicht-militärischen atomgetriebenen Schiffe Russlands sind Eisbrecher der Arktika-Klasse.

Die Schiffe sind mit einer Doppelhülle ausgestattet, deren Außenhülle eine Dicke von 25 bis 48 mm hat, abhängig davon, welche Belastungen die entsprechenden Flächen beim Eisbrechen auszuhalten haben. Zwischen den beiden Hüllen befindet sich Meerwasser, welches als Ballast fungiert und das Eisbrechen durch Verlagerung unterstützt. Zudem verfügen die Schiffe über Jets an der Rumpfunterseite, ca. neun Meter unter der Wasseroberfläche, die pro Sekunde 24 m³ ausstoßen können. Es ist möglich, das Eis in der Vorwärts- und Rückwärtsfahrt zu brechen. Zur Reibungsminimierung verfügen einige Schiffe dieser Klasse über einen Polymermantel.

Angetrieben werden die Schiffe der Arktika-Klasse von zwei OK-900A-Atomreaktoren[1], die jeweils 171 MW leisten. Auf dem gesamten Schiff sind Sensoren installiert, die ständig die Radioaktivität an Bord kontrollieren. Obwohl an Bord bei allen Schiffen dieser Klasse zwei Reaktoren vorhanden sind, wird normalerweise nur ein Reaktor für den Betrieb verwendet. Der andere befindet sich im Standby-Betrieb.

Die Hauptaufgabe der Eisbrecher ist das Eisfreihalten der nördlichen Seewege. Ein weiteres Ziel ist es , die Schifffahrtsperiode zu verlängern und eine schnellere Passage zu ermöglichen. Außerdem werden diese Eisbrecher für Forschungsmissionen verwendet.

Anzumerken ist, dass die Atomeisbrecher der Arktika-Klasse zwingend kaltes Meerwasser zur Kühlung ihrer Reaktoren benötigen, daher könnten diese Schiffe niemals in die Antarktis laufen, da dazu tropische Gewässer durchquert werden müssten.
Einige Eisbrecher dieser Klasse sind mit einem Hubschrauberlandedeck versehen und führen ein bis zwei Helikopter mit.

Der Atomeisbrecher Arktika erreichte am 17. August 1977 als erstes Überwasserschiff den Nordpol. Im Jahr 1990 wurden erstmals auch ausländische Touristen mit dem Atomeisbrecher Rossija zum Nordpol gefahren. Die Atomeisbrecher Sowjetski Sojus und Jamal fahren in neuerer Zeit regelmäßig etwa fünfmal jährlich mit Touristen zum Nordpol.[2]

Schiffe

Die Atomeisbrecher Rossija (links) und Sowjetski Sojus in Murmansk
Schiffsname Stapellauf Projektnummer Kommentar
Arktika 1975 1052-1 außer Betrieb seit 3. Oktober 2008
Sibir 1977 1052-2 außer Betrieb
Rossija 1985 10521-1
Sowjetski Sojus 1990 10521-2 in Betrieb
Jamal 1993 10521-3 in Betrieb
50 Let Pobedy 1993 10521 ursprüngliche Bezeichnung Ural, Fertigstellung am 2. April 2007

Verweise

Weblinks

 Commons: Eisbrecher der Arktika-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Inventory and Source Term Evaluation of Russian Nuclear Power Plants for Marine Applications (pdf-Datei, 570 kB)
  2. Atom-Eisbrecher fahren seit 1959

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