- Arno Philippsthal
-
Arno Philippsthal (* 13. September 1887 in Güsten, Anhalt; † 3. April 1933 in Berlin) war ein deutsch-jüdischer Arzt und eines der ersten Opfer des Nationalsozialismus in Berlin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er besuchte das Gymnasium in Bernburg und studierte von 1907 bis 1912 Medizin in München und Berlin. Nach seiner Approbation 1913 praktizierte er in Rogasen (Provinz Posen). 1916 heiratete er seine jüdische Frau Eva. 1914–1918 war Philippsthal Militärarzt im Ersten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr zog er nach Berlin, wo er sich im damaligen Vorort Biesdorf in der heutigen Oberfeldstraße 10 niederließ. Sein soziales Engagement zeigte sich darin, dass er seine Honorarforderungen an den finanziellen Möglichkeiten seiner Patienten orientierte. 1924 ging seine erste Ehe in die Brüche. 1927 heiratete er erneut. Seine zweite Frau Frieda war keine Jüdin.
Anfang der 1930er Jahre plante Philippsthal, eine eigene Klinik zu bauen und hatte dafür bereits ein Grundstück gekauft. Am 21. März 1933 wurde er jedoch von mehreren SA-Männern in der Praxis ohne Begründung und Haftbefehl festgenommen. Im SA-Gefängnis Papestraße wurde er mehrmals schwer misshandelt und starb am 3. April 1933 an den Folgen. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee (Feld H VIII, Reihe 30).
Seit 2000 befindet sich in Biesdorf das nach ihm benannte Krankenpflegeheim Dr. Arno Philippsthal, an dem ein Gedenkstein für Philippsthal angebracht ist. Die angrenzende Straße wurde 2002 in Arno-Philippsthal-Straße umbenannt.[1] Am Haus in der Oberfeldstraße befindet sich eine Gedenktafel für Philippsthal.
Schriften
- Erfahrungen mit Atropinschwefelsäure, 1913. (Dissertation)
Weblinks
- Biografie beim Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf e.V.
- Biografie beim Bezirksamt auf berlin.de
- Literatur von und über Arno Philippsthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Arno-Philippsthal-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
Wikimedia Foundation.