Arnold Tölg

Arnold Tölg

Arnold Tölg (* 30. September 1934 in Königswalde) ist ein baden-württembergischer Politiker der CDU.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach der Mittleren Reife in Braunschweig absolvierte Arnold Tölg bis 1956 eine Großhandelslehre. Von 1957 bis 1964 war er parlamentarischer Sekretär eines Bundestagsabgeordneten und Leiter des internationalen Forums Burg Liebenzell und Burg Hornberg. Anschließend studierte er bis 1967 an der Pforzheimer Fachhochschule für Wirtschaft und war dann stellvertretender Kurdirektor in Bad Liebenzell. Von 1969 bis 1997 war er Geschäftsführer der Pforzheimer Reise- und Verkehrsbüro GmbH. Gleichzeitig war er von 1973 bis 1981 Verkehrsdirektor in Pforzheim und von 1975 bis 1988 Geschäftsführer der Fremdenverkehrs-Gebietsgemeinschaft Nördlicher Schwarzwald. Seit 1999 ist er Vorsitzender des baden-württembergischen Landesverbandes des Bunds der Vertriebenen.[1] Tölg ist verheiratet und hat drei Kinder. Arnold Tölg steht wegen seiner Äußerungen zu den Wiedergutmachungsleistungen ehemaliger NS-Zwangsarbeiter unter Kritik. In der Jungen Freiheit (zit. in der FR vom 22. Juli 2010, S. 5) verlautbarte er, dass „[g]erade die Länder, die am massivsten Forderungen gegen uns richten“ selbst in Sachen Zwangsarbeit „genügend Dreck am Stecken“ hätten, was als Relativierung von Nazi-Verbrechen kritisiert wurde.[2] Neuerdings behauptete Tölg, dass Polen bereits im März 1939 mobilgemacht habe, weswegen der deutsche Überfall auf das Nachbarland lediglich der "zweite Schritt" gewesen sei.[3]

Politik

1956 wurde Tölg Mitglied der CDU. Von 1969 bis 1991 war er Vorsitzender der CDU Calw. Ab 1977 war er Mitglied im Landtag von Baden-Württemberg und gehörte ihm bis 2001 fast sechs Legislaturperioden an. Darüber hinaus ist er gewähltes Mitglied des Kreistages des Landkreises Calw.

Ehrungen und Auszeichnungen

Arnold Tölg wurde 2005 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.[4]

Kritik

Der Generalsekretär des Zentralrat der Juden Stephan Kramer teilte Kulturstaatsminister Bernd Neumann in einem Brief im September 2010 mit, die Mitgliedschaft in der Vertriebenen-Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung aus Protest gegen die „revanchistische Positionen“, der zu stellvertretenden Mitgliedern berufenen Tölg und Hartmut Saenger, bis auf weiteres ruhen zu lassen und sich einen Austritt vorzubehalten.[5][6]

Einzelnachweise

  1. BdV Baden-Württemberg
  2. Frankfurter Rundschau vom 22. Juli 2010, 66 Jg., Nr. 167, S.5, "Wunsch nach Versöhnung wird verhöhnt"; vgl. weiterhin: Franziska Augstein : Versöhnen oder verhöhnen. Funktionäre mit seltsamem Geschichtsbild gefährden die Ziele der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung": In: Süeddeutsche Zeitung Nr. 174 v. 31. Juli 2010, S. 7
  3. Polen-Krieg war lange geplant. Revanchistische Ansicht von Vertriebenen-Chef Tölg widerspricht der Forschung. Von Joachim Käppner. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 209 vom 10. September 2010, S. 6.
  4. Staatsministerium Baden-Württemberg: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Liste der Ordensträger 1975-2009. Seite 51 - abgerufen am 21. Mai 2009
  5. welt.de: Zentralrat stoppt Mitarbeit in Vertriebenen-Stiftung vom 6. September 2010
  6. sueddeutsche.de: Zentralrat der Juden verlässt Vertriebenen-Stiftung vom 6. September 2010

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tölg — ist der Familienname von: Arnold Tölg (* 1934), deutscher Politiker (CDU) Günther Tölg (* 1929), deutscher Chemiker und Direktor am MPI für Metallforschung, Arbeiten vor allem auf dem Gebiet der Analytischen Chemie Diese Seite ist eine …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/To — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Erika Steinbach — (2007) Erika Steinbach, geb. Hermann (* 25. Juli 1943 in Rahmel, Reichsgau Danzig Westpreußen; seit 1945 wieder Rumia, Polen), ist eine deutsche Politikerin (CDU). Sie ist seit 1990 Mitglied des Deuts …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages (10. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 10. Baden Württembergischen Landtages (1988 1992) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit Der 10. Landtag wurde am 20. März 1988 gewählt. Die 1. Plenarsitzung fand am 7. Juni 1988, die letzte am 20. Februar 1992 statt. A …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages (11. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 11. Baden Württembergischen Landtages (1992–1996) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit Der 11. Landtag wurde am 5. April 1992 gewählt. Die 1. Plenarsitzung fand am 10. Juni 1992, die letzte am 8. Februar 1996 statt. A …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages (12. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 12. Baden Württembergischen Landtages (1996–2001) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit Der 12. Landtag wurde am 24. März 1996 gewählt. Die 1. Plenarsitzung fand am 11. Juni 1996, die letzte am 21. Februar 2001 statt.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages (7. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 7. Baden Württembergischen Landtages (1976 1980) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit Der 7. Landtag wurde am 4. April 1976 gewählt. Die 1. Plenarsitzung fand am 2. Juni 1976, die letzte am 22. April 1980 statt. A… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages (8. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 8. Baden Württembergischen Landtages (1980 1984) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit Der 8. Landtag wurde am 16. März 1980 gewählt. Die 1. Plenarsitzung fand am 3. Juni 1980, die letzte am 8. Mai 1984 statt. A… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Baden-Württembergischen Landtages (9. Wahlperiode) — Liste der Mitglieder des 9. Baden Württembergischen Landtages (1984 1988) mit Wahlkreis und Fraktionszugehörigkeit Der 9. Landtag wurde am 25. März 1984 gewählt. Die 1. Plenarsitzung fand am 5. Juni 1984, die letzte am 4. Februar 1988 statt. A… …   Deutsch Wikipedia

  • Sichtbares Zeichen — war der Arbeitstitel der deutschen Bundesregierung für eine geplante Institution, die an die Vertreibung von 60 bis 80 Millionen Menschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnern soll. Geplant ist, im Deutschlandhaus im Berliner Bezirk… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”