Naturkunde-Museum (Bamberg)

Naturkunde-Museum (Bamberg)
Naturkunde-Museum Bamberg
Bamberg Naturkundemuseum.JPG
Museumseingang
Daten
Ort Bamberg
Art Naturkundemuseum
Eröffnung 1791
Betreiber Lyzeumstiftung Bamberg (Trägerin);
Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (wissenschaftliche Betreuung)
Website http://www.naturkundemuseum-bamberg.de/

Das Naturkunde-Museum Bamberg ist ein Naturkundemuseum in Bamberg, das in historischen Räumen Exponate zur Naturgeschichte zeigt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal von Bamberg richtete 1791 das Naturkunde-Museum als Naturalienkabinett ein. Ziel war die Erfassung, das Sammeln, die Katalogisierung und die Erforschung von Biologie und Geologie des Hochstifts Bamberg.

Um im Sinne der Aufklärung Forschung und Lehre zu einer Einheit zu vereinigen, wurde das Naturalienkabinett in den Räumen der Universität im Jesuitenkolleg in der Inselstadt untergebracht, wo es sich noch heute befindet. Zielgruppe waren Professoren und Studenten der Universität, weniger interessierte Laien.

Nach Aufhebung der Universität wurde das Naturalienkabinett 1803 neu gegründet und nahm unter Leitung von Dr. Dionysius Linder (1762–1838) 1822 pomologische Bestände des Benediktinerklosters Banz auf. Die nunmehrige Lindersche Naturalienkabinettsstiftung wurde sukzessive erweitert; Julius von Minutoli stiftete zahlreiche Exponate aus seinen Reisen ins außereuropäische Ausland.

Heute ist das Naturkunde-Museum Bamberg im Eigentum der Lyzeumstiftung Bamberg. Die Generaldirektion der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns in München betreut das Museum.

Vogelsaal

Blick in den Vogelsaal

Das Naturkunde-Museum besitzt mit dem Vogelsaal den einzigen original erhaltenen musealen Schauraum des 19. Jahrhunderts. Der 1810 fertiggestellte Saal diente Professoren und Studenten als Lehrsaal; er entspricht in seiner Konzeption eher den damaligen Anforderungen des akademischen Betriebes als heutigen museumspädagogischen Auffassungen. Somit ist der Vogelsaal ein Museum im Museum.

Warum der Vogelsaal nie modernisiert wurde, ist ungeklärt. Nachdem das Naturalienkabinett durch Aufhebung der Universität 1803 eine wichtige Funktion, nämlich die Lehre, verloren hatte, hatte die bayerische Krone als neuer Besitzer wohl nicht das Interesse an einer Modernisierung und Dr. Linder interessierte sich vornehmlich für den Erhalt der von ihm seit 1790 aufgebauten obstkundlichen Sammlung.

In den 1970er Jahren wurde der Saal saniert, wobei die Vitrinen eine Farbfassung in Kremserweiß erhielten. In der 2006 begonnenen und 2010 beendeten erneuten Sanierung wurde die originale Farbfassung außen in gedecktem Weiß und innen in Bergblau wiederhergestellt.

Sammlung

Das Naturkunde-Museum besitzt rund 200.000 Sammlungsobjekte aus den Bereichen Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Zoologie und Botanik.

Besonders erwähnenswert sind:

  • Mineraliensammlung längst erloschener Fundstellen des ostbayerischen Grundgebirges.
  • Sammlung mit über 2000 Belegen zu rund 60 historischen Erzlagerstätten in Oberfranken, der nördlichen Oberpfalz, des Spessarts und des Odenwalds.
  • Sammlung von etwa 1000 Weißjura-Ammoniten, darunter Typenmaterial.
  • Regionale Insektensammlung mit Schwerpunkt Hymenoptera. Sie dokumentiert mit rund 60.000 Einzelbelege den Artenbestand des Bamberger Raumes um 1930.
  • Historische Sammlung exotischer Vögel.
  • Seltene Kollektion von rund 200 Wachsmodellen einheimischer Obstsorten, vorwiegend Äpfel, Birnen und Kirschen aus der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Die meisten der Sorten werden nicht mehr angebaut.

Weblinks

Literatur

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