Niederbellinghausen

Niederbellinghausen
Niederbellinghausen
Stadt Wiehl
Koordinaten: 50° 56′ N, 7° 31′ O50.9355555555567.5180555555555255Koordinaten: 50° 56′ 8″ N, 7° 31′ 5″ O
Höhe: 255 m ü. NN
Einwohner: 43 (31. Dez. 2004)
Postleitzahl: 51674
Vorwahl: 02262
Karte

Lage von Niederbellinghausen in Wiehl

nach Ausgrabungsfunden rekonstruierter Grundriss der Burg Bellinghausen mit Wappen des Stammhauses
mögliches Aussehen der Burg Bellinghausen

Niederbellinghausen ist eine von 51 Ortschaften der Stadt Wiehl im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).

Lage und Beschreibung

Der Ort liegt rund 3,5 km südwestlich vom Stadtzentrum von Wiehl entfernt, nahe der Landstraße 350.

Geschichte

  • 1289 wird der in der Quellmulde des Bechbaches liegende Ort schon erwähnt.
  • 1375 urkundlich weiter erwähnt bei der "Belehnung des Arnold von Bellingkaus durch Graf Johann von Sayn-Wittgenstein."
  • Ebenso findet man den Ort in der A. Mercator-Karte 1575 Bellickhausen. Namensgeber und Gründer war ein ~inghauser-Siedler (zur Zeit des Eindringens fränkischer Stämme im Oberbergischen Raum vor ca. 1200 Jahren). Namensursprung: bill = der Ruhige. Der Ort liegt an einem uralten Höhenweg, der Brüderstraße (alde Broederstraiß).
  • Im Futterhaferzettel der Herrschaft Homburg von 1580 werden als abgabepflichtig in Bellekausen ein Wittgensteinischer, 3 Saynische und 2 Bergische Untertanen gezählt.
  • 1593 Thoniß, der Halfmann (Pächter) des Hofes Bellinghausen wird nach langen Streitigkeiten um seine Zugehörigkeit zu Berg oder Sayn, weil er sonst allerlei auf dem Kerbholz hatte, von den Bergischen verhaftet und in das Hachenburger Gefängnis geworfen. Nach der unter Kaiser Karl V. eingeführten peinlichen Hals-Gerichts-Ordnung wird er schuldig gesprochen, enthauptet und in Hachenburg auf dem Friedhof Christlich zu Erden bestattet.
  • 1929 stieß man bei der Suche nach Wasservorkommen auf mächtige Mauerreste, es waren die Grundmauern der ehemaligen Ritterburg Bellinghausen. Bei der Freilegung fanden sich Tonscherben aus dem 14. Jahrhundert. Noch im 16. Jahrhundert Sitz des saynschen Amtmannes von Homburg "Quad zu Isengarten" (Burg Isengarten bei Waldbröl - Quad = Querkopf).

Literatur

  • Dieter Dresbach und Fritz Licht: Börnhausen und seine Nachbarorte – Die Geschichte des Bechtales. Gronenberg Verlag 2004, ISBN 3-88265-251-9
  • Futterhaferzettel in Heft 3 Materialien und Quellen zur oberbergischen Regionalgeschichte . Bearbeiter: H.J. Söhn u. Lothar Wirths. Hrsg. Bergischer Geschichtsverein Oberbergische Abtlg. 2003
  • Gottfr. Corbach: Beiträge zur Bergischen Geschichte. SCRIBA Verlag, Köln. Nachdruck der Ausgabe 1976, ISBN 3-921232-48-1

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