- Nový Kostel
-
Nový Kostel Basisdaten Staat: Tschechien Region: Karlovarský kraj Bezirk: Cheb Fläche: 4371 ha Geographische Lage: 50° 13′ N, 12° 27′ O50.21560555555612.445933333333486Koordinaten: 50° 12′ 56″ N, 12° 26′ 45″ O Höhe: 486 m n.m. Einwohner: 549 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 351 36 Kfz-Kennzeichen: K (alte CH) Verkehr Straße: Luby – Kynšperk nad Ohří Bahnanschluss: Tršnice–Luby Nächster int. Flughafen: Flughafen Karlsbad Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 8 Verwaltung Bürgermeister: Oto Teuber (Stand: 2008) Adresse: Nový Kostel 27
351 34 SkalnáGemeindenummer: 554707 Website: www.novy-kostel.cz Lageplan Lage von Nový Kostel im Bezirk Cheb Nový Kostel (deutsch Neukirchen) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt sieben Kilometer östlich von Plesná und gehört zum Okres Cheb.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Nový Kostel befindet sich im Tal des Baches Lubinka im Süden des Elstergebirges. Westlich des Ortes verläuft die Bahnstrecke Tršnice–Luby, die Bahnstation Nový Kostel liegt zwei Kilometer westlich von Nový Kostel in Spálená. Östlich befindet sich das mit der Talsperre Horka geflutete Tal des Libocký potok.
Nachbarorte sind Božetín und Oldřišská im Norden, Bernov im Nordosten, Čižebná im Osten, Květná und Kopanina im Südosten, Lesná und Hrzín im Süden sowie Spálená im Westen.
Geschichte
Die Besiedlung der Gegend erfolgte im 13. Jahrhundert durch das Kloster Waldsassen. 1348 war das Kloster wegen Überschuldung gezwungen, die Dörfer zu verkaufen. Nachfolgend gehörten Fassattengrün, Ullersgrün, Frauenreuth, Ehmet, Kronndorf, Wallhof, Berg, Hörsin, Zweifelsreuth, Mühlgrün, Brenndorf, Dreigrün und Haid zur Herrschaft Wallhof. Besitzer waren drei Jahrhunderte lang die Mulz von Waldau, ihnen folgten die Hartenberger.
Neukirchen selbst entstand erst im 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war die Herrschaft Klinghart eine protestantische Gegend. Einer der wenigen Katholiken, der sich in Kulm nach einer Erkrankung versorgen ließ, knüpfte Kontakte zum dortigen katholischen Pfarrer Sebastian Christian. Auf dessen Anregung erfolgte 1613 gegenüber von Klinghart der Bau einer katholischen Kirche, die nach Kulm gepfarrt war. 1657 wurde die Kirche auf Ersuchen des Gutsbesitzers Mulz von Waldau zur Pfarrkirche erhoben. Die um die neue Kirche entstandene Ansiedlung erhielt den Namen Neukirchen. 1785 standen in dem Dorf 50 Häuser.
1840 führte eine lange Dürre zu einer Hungersnot. Zehn Jahre später brachte Militär, das sich im Dorf einquartierte, den Typhus mit. Neukirchen war ein Bauerndorf, dessen Bewohner sich mit der Weberei ein Zubrot verdienten. Später wurde Neukirchen ein Zentrum des häuslichen Geigenbaus. Die begehrten Instrumente wurden von Faktoren in Schönbach angekauft und exportiert.
Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Neukirchen mit Brenndorf, Dreigrün, Zweifelsreuth, Ehmet, Krondorf und Wallhof ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Eger. Im Jahre 1900 nahm die Lokalbahn Tirschnitz–Wildstein–Schönbach den Betrieb auf. In Brenndorf entstand die Bahnstation Neukirchen-Brenndorf. Seit 1921 wurde auch der tschechische Name Nový Kostel verwendet. 1930 lebten in der Gemeinde 1226 überwiegend deutschsprachige Menschen. Die größte Blütezeit erlangte das Dorf vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Münchner Abkommen 1938 wurde Neukirchen dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Eger. 1939 hatte Neukirchen 1137 Einwohner. Nach Kriegsende kam die Gemeinde zur Tschechoslowakei zurück und die Deutschen wurden vertrieben.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Nový Kostel besteht aus den Ortsteilen Božetín (Fassattengrün), Čižebná (Zweifelsreuth), Horka (Berg), Hrzín (Hörsin), Kopanina (Frauenreuth), Mlýnek (Mühlgrün), Nový Kostel (Neukirchen) und Spálená (Brenndorf) sowie den Ansiedlungen Bor (Haid), Lesná (Wallhof), Nový Dvůr (Dreigrün) und Oldřišská (Ullersgrün).
Zu Nový Kostel gehören auch die Fluren der aufgelassenen Orte Smrčí (Krondorf) und Svažec (Ehmet).
Sehenswürdigkeiten
- Kirche der Erhebung des Hl. Kreuzes in Nový Kostel, errichtet 1613, sie wurde 1776 vergrößert. 1845 schlug der Blitz in den Kirchturm, der dabei ausbrannte; die Glocken schmolzen. Im Jahre 1884 wurde die Turmuhr angebracht.
- Statuen der Jungfrau Maria, geschaffen 1716, und des Hl. Johannes von Nepomuk aus dem Jahre 1731, vor der Kirche.
- Kirche St. Georg in Kopanina, Barockbau aus den Jahren 1768–1770
- Herrenhaus in Kopanina, errichtet im 17. Jahrhundert
- Historischer Getreidespeicher in Kopanina
- Stausee Horka
Weblinks
Commons: Nový Kostel – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Städte und Gemeinden im Okres Cheb (Bezirk Eger)Aš | Dolní Žandov | Drmoul | Františkovy Lázně | Hazlov | Hranice | Cheb | Krásná | Křižovatka | Lázně Kynžvart | Libá | Lipová | Luby | Mariánské Lázně | Milhostov | Milíkov | Mnichov | Nebanice | Nový Kostel | Odrava | Okrouhlá | Ovesné Kladruby | Plesná | Podhradí | Pomezí nad Ohří | Poustka | Prameny | Skalná | Stará Voda | Teplá | Trstěnice | Třebeň | Tři Sekery | Tuřany | Valy | Velká Hleďsebe | Velký Luh | Vlkovice | Vojtanov | Zádub-Závišín
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Nový Kostel — Héraldique … Wikipédia en Français
Nový Kostel — Municipality and village Country Czech Republic Region … Wikipedia
Liste deutscher Bezeichnungen tschechischer Orte — In dieser Liste werden deutschen (heute großteils nicht mehr geläufigen) topografischen Namen die tschechischen, amtlichen Pendants gegenübergestellt. Durch die Vertreibungen nach 1945 wurden viele kleinere Orte und Gehöfte, insbesondere in… … Deutsch Wikipedia
List of German exonyms for places in the Czech Republic — Below are links to subpages with more detailed listings of the German language names of towns and villages in different regions of the Czech Republic. Many of these German names are now exonyms, but used to be endonyms commonly used by the local… … Wikipedia
Nebanitz — Nebanice … Deutsch Wikipedia
Scheibenreuth — Okrouhlá … Deutsch Wikipedia
Ascher Ländchen — Aš … Deutsch Wikipedia
Ašsko — Aš … Deutsch Wikipedia
Bahnstrecke Tršnice–Luby — Tršnice–Luby u Chebu Kursbuchstrecke (DB): ČD 146 Streckenlänge: 20,807 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) … Deutsch Wikipedia
Dreihacken — Tři Sekery … Deutsch Wikipedia