- Odolanów
-
Odolanów Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Großpolen Landkreis: Ostrów Wielkopolski Fläche: 4,76 km² Geographische Lage: 51° 34′ N, 17° 40′ O51.56666666666717.666666666667Koordinaten: 51° 34′ 0″ N, 17° 40′ 0″ O Einwohner: 5003
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 63-430 Telefonvorwahl: (+48) 62 Kfz-Kennzeichen: POS Wirtschaft und Verkehr Straße: Ostrzeszów–Krotoszyn Schienenweg: Warschau–Breslau Nächster int. Flughafen: Posen-Ławica Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Fläche: 136 km² Einwohner: 14.049
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 103 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 3017033 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Józef Włodzimierz Wajs Adresse: Rynek 1
63-430 OdolanówWebpräsenz: www.odolanow.pl Odolanów (deutsch Adelnau) ist eine Stadt im Westen Polens. Sie gehört dem Powiat Ostrowski in der Woiwodschaft Großpolen an, liegt etwa 120 km südlich von Posen und ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr
Odolanów liegt im Süden Großpolens im weiten Tal der Bartsch (polnisch Barycz) unweit der Grenze zu Niederschlesien. Beiderseits der Grenze zeichnet sich die Landschaft durch ausgedehnte Mischwälder und eine Vielzahl von Wasserläufen und Teichen aus.
Durch Odolanów verläuft die Hauptstrecke der Eisenbahn von Warschau über Łódź und Kalisz nach Breslau. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Ostrów Wielkopolski, 13 Kilometer nordöstlich, und Kalisz, 37 Kilometer nordöstlich von Odolanów.
Geschichte
Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort 1301 als Odelnove, damals verfügte er bereits über eine Wehrburg. Der Ortsname geht vermutlich auf einen Grundherrn namens Odolan zurück. Nach dem Ausscheiden der benachbarten schlesischen Teilfürstentümer aus dem polnischen Staat im 14. Jahrhundert wurde Odolanów zu einem strategisch bedeutsamen Grenzort.
Zu schweren Konflikten mit der polnischen Krone kam es während der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, als der Besitzer des Ortes, der aus der Lausitz stammende Adelige Bartosz Wezenborg vom Wappenstamm Nałęcz, von Odolanów aus einen Bürgerkrieg im gesamten Großpolen gegen das damals in Polen regierende Haus Anjou hervorrief und steuerte. 1373 hatte er seinen Stammsitz eigenmächtig zur Stadt erhoben. Als Nachfolger der Anjou verbannte König Władysław II. Jagiełło den aufständischen Bartosz Wezenborg zunächst aus Polen, berief ihn dann allerdings 1387 zum Woiwoden von Posen. König Władysław II. Jagiełło verlieh Odolanów um das Jahr 1400 erneut das Stadtrecht, nachdem er den Ort 1386 zur Krondomäne im Rang einer Starostei gemacht hatte.
In den Folgejahrhunderten belehnte die Krone etliche polnische Adelsgeschlechter mit Odolanów, dessen wirtschaftliche Blütezeit in das 16. Jahrhundert fällt. Unter ihnen waren etwa die Zborowski, die Leszczyński und die Sułkowski.[3] Vor Ort blühte das Schmiedehandwerk, es gab auch Erzgruben und Brauereien. Der Zweite Nordische Krieg (1655–1661) Polens gegen Schweden und Russland um die Vorherrschaft im Ostseeraum setzte der Blütezeit Odolanóws ein vorläufiges Ende.
Nach der Zweiten Teilung Polens geriet Odolanów 1793 und dann erneut 1815 unter preußische Herrschaft und wurde Adelnau genannt. Von 1793 bis 1815 und von 1887 bis 1932 war Adelnau/Odolanów Sitz eines Landkreises. 1832 wurde die Stadtbefestigung niedergerissen, 1835 eine Synagoge erbaut.
Nach der Wiedererrichtung des polnischen Staates 1919 kehrte Odolanów an Polen zurück. 1975 bis 1998 gehörte die Stadt verwaltungsmäßig zur Woiwodschaft Kalisz, seither ist sie Teil der Woiwodschaft Großpolen. In den 1960er-Jahren wurden auf dem Gemeindegebiet von Odolanów Erdgasvorkommen entdeckt, es entwickelte sich eine regional nicht unbedeutende Förderindustrie.
Politik
Städtepartnerschaften
- Heringen/Helme, Deutschland
- La Mézière, Frankreich
- Saulkrasti, Lettland
- Njaswisch, Belarus
- Heringen (Werra), Deutschland
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen neben der spätbarocken katholischen Pfarrkirche St. Martin (1794) und dem neugotischen Rathaus (1899) verschiedene Parkanlagen. Im Park an der ul. 1 Maja steht ein Obelisk zum Gedenken an den Großpolnischen Aufstand und die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs, im Park an der ul. Kaliska befinden sich zahlreiche Springbrunnen und eine überlebensgroße Reiterfigur des Hl. Martin (1999), des Patrons der Stadt und ihres Umlands.
Interessant ist auch die gesamte Umgebung von Odolanów, die teilweise zum Park Krajobrazowy Dolina Baryczy (Landschaftspark Bartschbruch) gehört, dem größten polnischen Naturpark (seit 1996). Vierzehn Kilometer südöstlich der Stadt liegt der Weiler Antonin mit dem sehenswerten Jagdschloss der Radziwiłłs.
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Odolanów besteht neben dem namengebenden Hauptort noch aus 16 Ortsteilen:
Name deutscher Name
(1815–1919)deutscher Name
(1939–1945)Baby Baben Baben Biadaszki Biadaszki Biadaszki Boników Bonikow Feldmark Garki Garki 1939–1943 Deutschweiler
1943–1945 EisenweilerGliśnica Glisnica Schönfeld Gorzyce Małe Klein Gorzyce Klein Bittersdorf Grochowiska Grochowisko Grochowisko[4] Huta Hutta Erzhagen Kaczory Kaczuren Kaczuren[4] Kuroch Kuroch Kuroch Lipiny Liebchen Liebchen Nabyszyce Nabyszyce Holzhausen Nadstawki Nadstawki Rohrteich Papiernia Papiernia ? Raczyce Raczyce Langwege Świeca Swieca Lichtenfeld Tarchały Małe Klein Tarchaly ? Tarchały Wielkie Groß Tarchaly 1939–1943 Friedenau
1943–1945 TarchenfeldTrzcieliny Trzcieliny ? Uciechów Uciechow Bartschweide Wierzbno Wierzbno Thomaswalde Wisławka Chausseehaus Chausseehaus Verweise
Weblinks
Commons: Odolanów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Internetpräsenz der Stadt Odolanów – polnisch und deutsch
- Alternatives Internetportal von Odolanów – polnisch
- Deutsche Topograph. Karte, 4472 Adelnau (1:25000), Ausgabe 1 vom XI. 1944
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 23. Juni 2011.
- ↑ Quelle für den Abschnitt "Geschichte": [1] (Informationen von der Webseite der Stadt Odolanów)
- ↑ a b Vgl. Deutsche Topograph. Karte, 4472 Adelnau
Städte und Gemeinden im Powiat OstrowskiNowe Skalmierzyce (Neu Skalmierschütz) – Stadt | Odolanów (Adelnau) – Stadt | Ostrów Wielkopolski (Ostrowo) – Stadt | Przygodzice | Raszków – Stadt | Sieroszewice | Sośnie
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Odolanow — Odolanów … Deutsch Wikipedia
Odolanow — Odolanów Odolanów … Wikipédia en Français
Odolanów — Héraldique … Wikipédia en Français
Odolanów — See also: Odolanów, West Pomeranian Voivodeship Odolanów Statue of Saint Martin … Wikipedia
Odolanów, West Pomeranian Voivodeship — For the town of the same name, see Odolanów. Odolanów Settlement Country Poland … Wikipedia
Odolanow — Original name in latin Odolanw Name in other language Odolanova, Odoljanuv, ao duo la nu fu, Одолянув State code PL Continent/City Europe/Warsaw longitude 51.57419 latitude 17.67434 altitude 117 Population 4960 Date 2010 10 16 … Cities with a population over 1000 database
Gmina Odolanów — Odolanów Commune Gmina … Wikipedia
Gmina de Odolanów — Bandera … Wikipedia Español
Trzcieliny, Gmina de Odolanów — Bandera … Wikipedia Español
Adelnau — Odolanów … Deutsch Wikipedia