Olga Knoblach-Wolff

Olga Knoblach-Wolff
Evolution, Format 100x100 cm
Vogelschau auf Gemünden im 17. Jahrhundert

Olga Lilli Wolff (* 9. Juni 1923 auf einem Obstgut in Ansbach, Mittelfranken; † 11. Juli 2008 in Lohr am Main) war eine deutsche, genauer fränkische Malerin, Grafikerin und Schriftstellerin.

Die ständige Verbindung des Menschen mit der überirdischen Welt hat Olga Knoblach-Wolff in ihrem Leben zu berücksichtigen und darzustellen versucht.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Olga Knoblach-Wolff, 1999

1933 übersiedelte ihre Familie nach Gemünden. Nach der Grundschule lernte sie in der Haustöchterschule von Würzburg und bei den Franziskanerinnen in Lohr. Wenn du bei uns bleibst, darfst du immerzu malen – aber sie wollte keine Nonne werden.

Beginn in der Würzburger Kunstschule

Ihr Weg begann in der Würzburger Kunstschule bei Heiner Dickreiter, der nächste Schritt wäre die Kunstakademie in München gewesen, aber der Vater akzeptierte den künstlerischen Weg nicht, forderte von ihr Technischer Zeichner zu lernen.

Olga heiratete 1946 Anton Knoblach, 1947 wurde Sohn Rainer geboren. 1955/60 wegen Hausbau berufstätig, nahm alles den normalen Verlauf. Eine völlige Umkehr bedeutete 1969 ihre Krebserkrankung. Ihre Zeit war noch nicht gekommen, es begann ein Neuanfang auf allen Ebenen. In den 1970er Jahren beschäftigte sie sich mit Philosophie, sie las Platon, Nietzsche, holte alles das nach, was sie schon immer tun wollte. Nach zwei Jahren Therapie begann sie wieder zu malen.

Sie entdeckt den Phantastischen Realismus

Bisher hatte Olga Knoblach-Wolff rein naturalistisch gearbeitet, jetzt entdeckte sie den Phantastischen Realismus für sich, so entstand ihr erstes eigenes Bild, der Kreislauf. Erste Gruppenausstellungen in Gemünden folgten. 1977 verstarb ihr Ehemann.

Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler in Nürnberg

1979 legte sie der akademischen Jury des Berufsverbandes Bildender Künstler (BBK) in Nürnberg zehn ihrer Gemälde vor. Dort gilt folgende Regel, ... aufgenommen werden freischaffende Künstler mit abgeschlossenem Akademiestudium in einer freien künstlerischen Disziplin. Autodidakten als freischaffende Künstler können durch eine Jury aufgenommen werden. Olga Knoblach-Wolff stellte sich mutig dieser Entscheidung – und wurde als berufliche Kunstmalerin anerkannt, auch bot man ihr sofort die Mitgliedschaft im Berufsverband Bildender Künstler Bayerns an. Einer der glücklichsten Tage ihres Lebens.

Jacob Wolff d. J. – Nürnberger Ratsbaumeister

Der Name Wolff hat in Nürnberg einen guten Klang, denn die Vorfahren ihres Vaters erbauten als Architekten das alte Rathaus und mehrere andere Gebäude. Dazu einige Daten.

1596 übersiedelte Jakob Wolff der Ältere mit seiner Familie nach Nürnberg und nahm das Amt des Stadtwerkmeisters an. Einer seiner Söhne, der 1572 geborene Jakob d. J. trat schon in der Steinmetzlehre als besonders geschickter Planzeichner hervor. Der Nürnberger Rat wollte sich dieses Talent sichern, schloss am 7. Mai 1600 einen Vertrag mit ihm und finanzierte eine Ausbildungsreise nach Italien, Frankreich und Holland. Nach seiner Rückkehr erhielt er das Amt des Stadtwerkmeisters. Bei der Festung Lichtenau, beim Schloss Schwarzenberg hatte Wolff ausführende Position. Ab 1612 trat er als selbständiger Planer auf, bei der Triumphpforte für Kaiser Matthias in Nürnberg, sein Hauptwerk wurde zugleich das Hauptwerk der Nürnberger Architektur im frühen 17. Jahrhundert – das Rathaus.

Literatur

Georg Skalecki, Deutsche Architektur zur Zeit des Dreissigjährigen Krieges, Wolff, Jacob d.J., Baumeister, Verlag Pustet, Regensburg 1989. ISBN 3-7917-1195-4

Werke – Ausbruch aus dem Frauen-Käfig

  • Zitat Bianca Löbbert über Olga Knoblach-Wolff in der Main-Post, 12. Oktober 2007

Einzelausstellungen wurden ihr im fränkischen Raum gewidmet, mehrere Studienreisen mit dem Verein Unterfränkischer Künstler führten sie nach Frankreich, in die Schweiz, in die europäischen Metropolen Paris, Berlin, Moskau und Wien.

Gemündener Türen und Tore, in Bild und Wort ihr Werk, 1994
Europabrunnen Kaisersteinbruch, Entwurf der Länderplatte für Deutschland, 1999

Evolution

  • Als Höhepunkt ihres Kunstschaffens wird hier mit Genehmigung der Künstlerin das Gemälde "Evolution" aus dem Jahre 1993 präsentiert.
  • Buchprojekte "Dir sing ich Gemünden mein Lied", "Marktbrääter Geschichtn" und "Christkind" gemeinsam mit Anneliese Lussert, Gemündener Dichterin mit Illustrationen von Olga Knoblach Wolff
  • Gestaltung des Festzuges zur 800 Jahrfeier Langenprozelten.
  • Ausstattung der 1. Scherenburgfestspiele
  • Großes Wandbild für die Halle in Adelsberg, 1986.
  • 1989 Gruppenausstellung "Frauenbilder" im Spitäle in Würzburg.
  • Bühnenbilder und Ausstattungen im Gemündener Theater "Spessartgrotte" von Helga Hartmann
  • 1990 Gesamtausstattung des Scherenburgfestspiels "Das Schlüsselfräulein".
  • Vogelschau auf Gemünden im 17. Jahrhundert, 1993.
  • Große Ausstellung in der Scherenberghalle Gemünden zum 70. Geburtstag.

Gemündener Türen und Tore

  • Von Olga Knoblach-Wolff alleine gestaltet, Gemündener Türen und Tore – Impressionen und Erinnerungen in Bild und Wort 1994. Ein Zitat zum Tor mit den Hochwasserpegeln seit 1682, .. ungebändigt flossen Main, Sinn und Saale, siehe den Hochwasserpegel von 1845! Was für ein Gefühl mag das gewesen sein, wenn einer beim Aufstehen bis zu den Knien im Wasser stand, der sich am Abend ahnungslos schlafen legte? Durch die Fenster im ersten Stock musste er sein Haus verlassen und mit einem Schelch durch das überflutete Städtchen staken. Die Gemündener waren gewohnt, von und mit ihren Flüssen zu leben. Heute sind die Flüsse begradigt und reguliert ...
  • 1995/96 Spessartmuseum Lohr, Zeichnungen im Auftrage des Landratsamtes, "Moritatenbuch der Spessarträuber".
  • 1996 Aufnahmen des Bayerischen Fernsehens in ihrer Wohnung.

Europabrunnen Kaisersteinbruch

Hans Michelbach war von 1982 bis 1994 erster Bürgermeister der Stadt Gemünden am Main. Er förderte die Verbindung mit dem Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch im Burgenland.

Ehrungen

Weblinks


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