Olga Körner

Olga Körner
Olga Körner (1947)

Olga Körner (* 3. Juni 1887 in Rübenau/Erzgebirge als Olga Schubert; † 22. Dezember 1969 in Dresden) war eine wichtige Protagonistin der Deutschen Arbeiterbewegung.

Leben

Körner arbeitete seit 1901 als Dienstmädchen, später als Arbeiterin in einer Korsettfabrik und Packerin in einer Blumenfabrik und organisierte Streiks in Olbernhau.

1907 zog sie in den heutigen Dresdner Stadtteil Dobritz, wo sie in der Dresdner Gardinen- und Spitzenmanufaktur Beschäftigung fand. Ein Jahr später heiratete sie den Gardinenweber Theodor Körner und am 8. März 1911 trat sie in die SPD ein. Sie arbeitete an der Organisierung der proletarischen Frauenbewegung in Dresden und Sachsen und nahm am Munitionsarbeiterstreik des Sachsenwerkes teil.

Körner trat 1917 zur USPD über, 1919 wurde sie in den Gemeinderat Dresden-Leuben gewählt. 1920 wurde sie Mitglied der KPD und gehörte zur Leitung der Ortsgruppe Dresden-Leuben. Außerdem war Körner in der Roten Hilfe, dem Roten Frauen- und Mädchenbund und einem Arbeiterturn- und Sportverein aktiv. 1921 wurde sie Mitglied der Bezirksleitung Ostsachsen der KPD und 1929 Stadtverordnete. Seit 1930 war sie Landtagsabgeordnete in Sachsen und als Reichstagsabgeordnete Mitglied der Kommission Sozial- und Gesundheitswesen.

1933 folgte der Besuch der „Reichsparteischule Rosa Luxemburg“, danach wurde sie Leiterin einer illegalen Widerstandsgruppe in Radeberg und anschließend in Chemnitz. Ende 1933 wurde sie verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus, die sie im Zuchthaus Waldheim verbrachte, verurteilt. 1939 wurde sie erneut verhaftet. Sie überlebte das KZ Ravensbrück trotz ihrer Kennzeichnung mit „Nicht mehr zurück“. Vom Tod ihres Mannes und ihres Sohnes erfuhr sie 1943. Pfingsten 1945 kam sie zusammen mit Else Eisold und Liesel Grabs zu Fuß von Ravensbrück nach Dresden zurück.

Körner wurde Frauensekretär der Kreisleitung Dresden der KPD und Sekretär der Bezirksleitung der KPD. Nach 1946 übernahm sie die Abteilung Sozialpolitik in der Landesleitung der SED und wirkte als Abgeordnete des Sächsischen Landtages und der Länderkammer. Um 1955 litt sie an Erschöpfungszuständen und erhielt keinerlei Entlastung durch übergeordnete Parteifunktionäre. Körner hatte weder eine Haushaltshelferin noch Sekretärin, obwohl sie mit über 70 Jahren intensiv politisch und im Sozialwesen tätig war und zudem noch Reisen als Referentin durchführte.

Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Dresdner Heidefriedhof. 1974 erhielt die 57. Oberschule in Dresden ihren Namen, 1978 wurde ihre Bronzebüste vor dem Feierabendheim in Dresden-Zschertnitz enthüllt.

Weblinks

 Commons: Olga Körner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Körner (Familienname) — Körner oder Koerner ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Körner wurde ein Getreidehändler oder Kornhausverwalter genannt. (Quelle: Duden) Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N …   Deutsch Wikipedia

  • Olga (Vorname) — Der weibliche Vorname Olga geht zurück auf Großfürstin Olga von Kiew (881 969). Olga (russisch Ольга) ist die ostslawische Form von Helga. Koseformen sind unter anderem Olja, Olenka, Oletschka, Oltschik, Lölka, Oluschka, Olunka. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Olga von Roeder — Claire Waldoff Claire Waldoff (* 21. Oktober 1884 in Gelsenkirchen; † 22. Januar 1957 in Bad Reichenhall; gebürtig Clara Wortmann) war eine deutsche Chanson Sängerin. In Berlin wurde sie vor dem Ersten Weltkrieg zur Kabarettkönigin …   Deutsch Wikipedia

  • Koerner — Körner oder Koerner ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Körner wurde ein Getreidehändler oder Kornhausverwalter genannt. (Quelle: Duden) In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen folgende wichtige Informationen: Herkunft und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Koo–Kor — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Olha — Der weibliche Vorname Olga geht zurück auf Großfürstin Olga von Kiew (881 969). Olga (russisch Ольга) ist die ostslawische Form von Helga. Koseformen sind u. a. Olja, Olia, Oliunia, Oliusia, Olenka, Olechka, Orla, Olchik oder Ljola. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolha — Der weibliche Vorname Olga geht zurück auf Großfürstin Olga von Kiew (881 969). Olga (russisch Ольга) ist die ostslawische Form von Helga. Koseformen sind u. a. Olja, Olia, Oliunia, Oliusia, Olenka, Olechka, Orla, Olchik oder Ljola. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Lene Glatzer — Helene Glatzer (* 8. Februar 1902 in Berlin Neukölln; † 31. Januar 1935 in Halle (Saale)) war eine kommunistische Widerstandskämpferin. Glatzer wuchs in Weinböhla auf und absolvierte eine Ausbildung an der Handelsschule Coswig, danach war sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Konzentrationslager Ravensbrück — DMS …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Brunnen und Wasserspiele in Dresden —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”