- Olkusz
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Olkusz Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Kleinpolen Landkreis: Olkusz Fläche: 25,6 km² Geographische Lage: 50° 16′ N, 19° 34′ O50.26666666666719.566666666667Koordinaten: 50° 16′ 0″ N, 19° 34′ 0″ O Einwohner: 36.869
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 32-300 bis 32-305 Telefonvorwahl: (+48) 32 Kfz-Kennzeichen: KOL Wirtschaft und Verkehr Straße: Krakau–Sosnowiec Nächster int. Flughafen: Kattowitz Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 25 Ortschaften 19 Schulzenämter Fläche: 150,7 km² Einwohner: 49.869
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 331 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 1212053 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Dariusz Rzepka Adresse: Rynek 2
32-300 OlkuszWebpräsenz: www.umig.olkusz.pl Olkusz (1941-45 Ilkenau) ist eine Stadt in Polen in der Wojewodschaft Kleinpolen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Olkusz liegt zwischen Krakau und Kattowitz an der Landesstraße 94.
Geschichte
Die ersten Hinweise auf eine feste Siedlung in der Gegend des heutigen Olkusz stammen aus dem 11. Jahrhundert. Der Name des Ortes war Elkusz, was sich aus dem phönizischen El für Gott oder Meister und Kusz für meißeln oder hämmern zusammensetzt. Grund für den Namen waren die Funde von Silber und anderen Erzen in der Gegend. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1257, als Boleslaw V. 400 Gramm Gold als Abgabe der Stadt für ein Kloster festlegte. Das genaue Datum der Vergabe des Stadtrechtes ist nicht bekannt, allerdings ist sicher, dass 1299 der Ort selbiges bereits besaß und daher wird dies als offizielles Datum angenommen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde das Rathaus errichtet, das Sitz der Stadtverwaltung der vorwiegend von Deutschen bewohnten Stadt wurde (siehe Walddeutsche). Das Erz der Umgebung der Stadt führte zu ihrem Wohlstand. So wurde die Stadt 1356 ein wichtiger Gerichtssitz. Ende des 17. Jahrhunderts hatte die Stadt ihren einstmaligen Glanz verloren. Hungersnöte, exzessive Erzgrabungen, Brände und nicht zuletzt der Krieg gegen die Schweden waren Ursachen dafür.
1795 kam der Ort unter österreichische Herrschaft. 1809 wurde er Teil des Großherzogtums Warschau und 1815 dann von Kongresspolen. 1830 nahmen die Einwohner am Novemberaufstand und 1863 am Januaraufstand teil. 1883 bis 1885 erfolgte der Anschluss an das Schienennetz, was die Entwicklung der Stadt förderte. 1918 wurde die Stadt Teil der Woiwodschaft Kielce und 1919 Sitz eines Powiat. 1938 hatte sich die Einwohnerzahl im Vergleich zu 1918 verdoppelt.
Im September 1939 wurde die Stadt von der Wehrmacht besetzt. Sie wurde in Ilkenau umbenannt und blieb Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Dritten Reich. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden vor allem jüdische, aber auch andere Einwohner des Ortes getötet. Im Juli 1940 fand eine Strafaktion statt. Als ein deutscher Gendarm von einem Einbrecher getötet wurde, mussten sich alle Juden wie auch Nichtjuden auf dem Marktplatz einen Tag gefesselt auf das Pflaster legen. Sie wurden mit Gewehrkolben geschlagen und Stiefeln getreten. Zwanzig wurden als Geiseln öffentlich hingerichtet. Später wird die Zahl auf 100 Geiseln für einen getöteten und 50 für einen verwundeten Deutschen erhöht. In die leergewordenen Häuser und Wohnungen wurden 1941/42 umgesiedelte sog. Volksdeutsche aus dem Buchenland/Bukowina eingewiesen. Im Juni und Juli 1942 wurden fast alle verbliebenen Juden des Ghettos ins KZ Auschwitz deportiert. Am 8. Januar 1945 erreichte die Rote Armee die Stadt.
Die Stadt wurde nun Teil der Wojewodschaft Krakau. 1975 verlor die Stadt ihren Sitz als Powiat auf Grund einer Verwaltungsreform und wurde Teil der Wojewodschaft Katowice, erhielt den Sitz aber 1999 wieder und wurde damit Teil der Wojewodschaft Kleinpolen.
Politik
Städtepartnerschaften
- Bruay-la-Buissière (Frankreich)
- Bjerringbro (Dänemark)
- Kyffhäuserkreis (Deutschland)
- Schwalbach am Taunus (Deutschland)
- Staffordshire Moorlands (Großbritannien und Nordirland)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- das Regionalmuseum „Antoni Minkiewicz“, das bereits 1911 errichtet wurde
- das Afrikamuseum „Bogdan Szczygiel“
- das Museum der Arbeiten von Wladyslaw Wolkowski
- das Feuerwehrmuseum
Bauwerke
- die Basilika des Heiligen Andreas aus dem 14. Jahrhundert wurde in der Folgezeit mehrfach umgebaut und besitzt eine Renaissance-Orgel von 1612-1623, die noch nahezu im Originalzustand erhalten ist
- rekonstruierte Teile der Stadtmauer, bestehend aus einem Wachturm und einem Wehrgang-Fragment
- ein Mahnmal für die Opfer des Krieges 1939–1945 auf dem Marktplatz/Rynek
Gemeinde
Die Stadt- und Landgemeinde Olkusz gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort, der Stadt Olkusz, in folgende 19 Ortsteile:
- Bogucin Mały
- Braciejówka
- Gorenice
- Kogutek Kosmołowski
- Kosmolów
- Niesułowice
- Olewin
- Pazurek
- Podlesie Rabsztyńskie
- Osiek
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Marcin Bylica (1433–1493), Astronom und Astrologe
- Henryk Mandelbaum (1922–2008), Überlebender des KZ Auschwitz-Birkenau
- Tadeusz Rydzyk (* 1945), Redemptoristen-Pater
- Andrzej Ryszka (* 1953), Politiker
- Paweł Blehm (* 1980), Schachgroßmeister
- Paweł Czarnota (* 1988), polnischer Schachmeister
Verweise
Weblinks
Commons: Olkusz – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Website der Stadt (polnisch, englisch)
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 4. Juli 2011.
- ↑ a b Wojciech Blajer: Bemerkungen zum Stand der Forschungen uber die Enklawen der mittelalterlichen deutschen Besiedlung zwischen Wisłoka und San. [in:] Późne średniowiecze w Karpatach polskich. red. Prof. Jan Gancarski. Krosno, 2007, ISBN 978-83-60545-57-7
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