- Walter Giller
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Walter Giller (* 23. August 1927 in Recklinghausen) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aufgewachsen als Sohn des Kinderarztes Walter Giller und seiner Ehefrau Edwine geb. Röver in Hamburg, wurde der Gymnasiast Anfang 1943 als Flakhelfer eingezogen. Nach seiner Kriegsgefangenschaft begann er zunächst ein Studium der Medizin.
Giller entschied sich dann jedoch, Schauspieler zu werden. Nach Volontariat und Regieassistenz an den Hamburger Kammerspielen bekam er 1947 seine erste Theaterrolle in Thornton Wilders Wir sind noch einmal davongekommen. Er nahm Schauspielunterricht bei Eduard Marks in Hamburg.
Ab 1948 erhielt Giller erste kleine Filmrollen. Seine erste Hauptrolle spielte er in dem Film Primanerinnen 1951. Giller wurde ein vertrautes Gesicht des deutschen Kinofilms der 1950er Jahre. Manchmal komisch, manchmal schüchtern, aber immer nett und nie ausfallend repräsentierte er in zahlreichen Produktionen den jungen Herrn von nebenan. Nur selten bot sich ihm die Gelegenheit, sein großes Potential als Charakterkomiker unter Beweis zu stellen. So spielte er neben Heinz Rühmann in "Der Hauptmann von Köpenick" (1956) neben Martin Held in "Spion für Deutschland" (1956) und "Rosen für den Staatsanwalt" (1959, Bundesfilmpreis) sowie mit Hardy Krüger in "Zwei unter Millionen" (1962, ebenfalls Bundesfilmpreis).
In den 1960er Jahren wirkte Giller hauptsächlich in einigen der damals gängigen Krimis, Abenteuer- und Paukerfilmen mit, während er sich in den 1970er Jahren ganz auf Fernsehrollen verlegte. Mit Peter Frankenfeld als Sketchpartner spielte er häufig als angetrunkener Kneipenbesucher. Er intensivierte auch wieder seine Theaterarbeit und trat vor allem in Tourneen auf. Auch trat er als Autor von zwei Kinderbüchern hervor: Lustige Geschichten von Natascha und Jan (1968) und Walter Giller erzählt Geschichten zur Guten Nacht (1969).
In dem preisgekrönten Fernsehspiel „Der geborgte Weihnachtsbaum“ (1966) spielte Walter Giller neben Michael Nowka und Wolfgang Völz unter der Regie von Dietrich Haugk eine Hauptrolle.
In den 1980er Jahren verlieh Giller in der 12teiligen Kinder-Hörspielserie Schubiduu..uh von Peter Riesenburg als Erzähler seine Stimme.
Walter Giller und Ehefrau Nadja Tiller, mit der er seit dem 5. Februar 1956 verheiratet ist, galten in den 1950er und 1960er Jahren als „Traumpaar“. Noch heute spielen sie oft gemeinsam. Zusammen erhielten sie in Stuttgart am 30. November 2006 einen Bambi für ihr Lebenswerk.
Aus der Ehe gingen eine Tochter (* 1959) und ein Sohn (* 1964) hervor.
Seit Mitte März 2008 lebt Walter Giller gemeinsam mit seiner Ehefrau im Seniorenstift Augustinum in Hamburg.
Filmografie
- 1949: Artistenblut (Regie: Wolfgang Wehrum)
- 1950: Insel ohne Moral (Regie: Volker von Collande)
- 1950: Mädchen aus der Südsee (Regie: Hans Müller)
- 1950: Wirbel um Irene (Regie: E. W. Emo)
- 1951: Die Frauen des Herrn S. (Regie: Paul Martin)
- 1951: Falschmünzer am Werk (Regie: Louis Agotay)
- 1951: Primanerinnen (Regie: Rolf Thiele)
- 1951: Sensation in San Remo (Regie: Georg Jacoby)
- 1951: Wildwest in Oberbayern (Regie: Ferdinand Dörfler)
- 1952: Der bunte Traum (Regie: Géza von Cziffra)
- 1952: Der Tag vor der Hochzeit (Regie: Rolf Thiele)
- 1952: Die Diebin von Bagdad (Regie: Carl Lamac)
- 1952: Liebe im Finanzamt (Regie: Kurt Hoffmann)
- 1953: Fräulein Casanova (Regie: E. W. Emo)
- 1953: Heimlich, still und leise (Regie: Hans Deppe)
- 1953: Schlagerparade (Regie: Erik Ode)
- 1953: Skandal im Mädchenpensionat (Regie: Erich Kobler)
- 1953: Südliche Nächte (Regie: Robert A. Stemmle)
- 1953: Wirbel um Irene (Regie: E. W. Emo)
- 1954: An jedem Finger zehn (Regie: Erik Ode)
- 1954: Die tolle Lola (Regie: Hans Deppe)
- 1954: Sie (Regie: Rolf Thiele)
- 1954: Mit und ohne Begleitung
- 1955: Die Drei von der Tankstelle (Regie: Hans Wolff)
- 1955: Musik, Musik und nur Musik (Regie: Ernst Matray)
- 1955: Schwedenmädel (Regie: Hakan Bergström, Thomas Engel)
- 1956: Charleys Tante (Regie: Hans Quest)
- 1956: Das Bad auf der Tenne (Regie: Paul Martin)
- 1956: Das Sonntagskind (Regie: Kurt Meisel)
- 1956: Der Hauptmann von Köpenick (Regie: Helmut Käutner)
- 1956: Ich und meine Schwiegersöhne (Regie: Georg Jacoby)
- 1956: Nichts als Ärger mit der Liebe (Regie: Thomas Engel)
- 1956: Schwarzwaldmelodie (Regie: Géza von Bolváry)
- 1956: Spion für Deutschland (Regie: Werner Klingler)
- 1956: Was die Schwalbe sang (Regie: Géza von Bolváry)
- 1956: Der schräge Otto (Regie: Géza von Cziffra)
- 1957: Blaue Jungs (Regie: Wolfgang Schleif)
- 1957: Das Glück liegt auf der Straße (Regie: Franz Antel)
- 1957: Die große Chance (Regie: Hans Quest)
- 1957: Drei Mann auf einem Pferd (Regie: Kurt Meisel)
- 1957: Frühling in Berlin (Regie: Arthur Maria Rabenalt)
- 1958: Italienreise – Liebe inbegriffen (Regie: Wolfgang Becker)
- 1958: Peter Voss, der Millionendieb (Regie: Wolfgang Becker)
- 1958: Zwei Herzen im Mai (Regie: Géza von Bolváry)
- 1959: Rosen für den Staatsanwalt (Regie: Wolfgang Staudte)
- 1959: Bobby Dodd greift ein (Regie: Géza von Cziffra)
- 1959: Geliebte Bestie (Regie: Arthur Maria Rabenalt)
- 1959: Liebe auf krummen Beinen (Regie: Thomas Engel)
- 1959: Peter Voss, der Held des Tages (Regie: Georg Marischka)
- 1959: So angelt man keinen Mann (Regie: Hans Deppe)
- 1960: Heldinnen (Regie: Dietrich Haugk)
- 1960: Ingeborg (Regie: Wolfgang Liebeneiner)
- 1960: Kein Engel ist so rein (Regie: Wolfgang Becker)
- 1961: Geliebte Hochstaplerin (Regie: Ákos von Ráthonyi
- 1961: Zwei unter Millionen (Regie: Victor Vicas)
- 1961: Affäre Nina B. (Regie: Robert Siodmak)
- 1961: Drei Mann in einem Boot (Regie: Helmut Weiss)
- 1962: Das brennende Gericht (Regie: Julien Duvivier)
- 1962: Liebling, ich muß Dich erschießen (Regie: Jürgen Goslar)
- 1962: Schneewittchen und die sieben Gaukler (Regie: Kurt Hoffmann)
- 1963: Begegnung in Salzburg (Regie: Max Friedmann)
- 1963: Das große Liebesspiel (Regie: Alfred Weidenmann)
- 1963: Der Würger von Schloß Blackmoor (Regie: Harald Reinl)
- 1963: Die Bienenkönigin (Regie: Marco Ferreri)
- 1963: Die Dreigroschenoper, (Regie: Wolfgang Staudte)
- 1963: Schloß Gripsholm (Regie: Kurt Hoffmann)
- 1963: Der letzte Ritt nach Santa Cruz (Regie: Rolf Olsen)
- 1964: Die Tote von Beverly Hills (Regie: Michael Pfleghar)
- 1964: Fanny Hill (Regie: Russ Meyer)
- 1964: Heiß weht der Wind (Regie: Rolf Olsen)
- 1964: Schüsse im Dreivierteltakt (Regie: Alfred Weidenmann)
- 1964: Tonio Kröger (Regie: Rolf Thiele)
- 1965: Das Vermächtnis des Inka (Regie: Georg Marischka)
- 1965: DM-Killer (Regie: Rolf Thiele)
- 1966: Gern hab ich die Frauen gekillt (Episodenfilm)
- 1966: Ich suche einen Mann (Regie: Alfred Weidenmann)
- 1966: Pfeifen, Betten, Turteltauben (Regie: Vojtěch Jasný)
- 1966: Der geborgte Weihnachtsbaum (Regie: Dietrich Haugk)
- 1968: Gold für Montevasall
- 1967: Action Man (Regie: Jean Delannoy)
- 1967: Jonny Banco: geliebter Taugenichts (Regie: Yves Allégret)
- 1967: Vergiß nicht, deine Frau zu küssen (Regie: Egil Kolstö)
- 1968: Flucht nach Ägypten
- 1969: Die Herren mit der weißen Weste (Regie: Wolfgang Staudte)
- 1969: Ein feines Pärchen (Regie: Francesco Maselli)
- 1969: Grimms Märchen von lüsternen Pärchen (Regie: Rolf Thiele)
- 1969: Klassenkeile (Regie Franz Josef Gottlieb)
- 1969: Am Ziel aller Träume
- 1970: Die Feuerzangenbowle (Regie: Helmut Käutner)
- 1970: Am Ziel aller Träume
- 1970: Jonas der künstler Bei der Arbeit
- 1973: Ein Käfer auf Extratour (Regie: Rudolf Zehetgruber)
- 1974: Das verrückteste Auto der Welt (Regie: Rudolf Zehetgruber)
- 1973: Wenn auch die Jahre einteilen
- 1975: Sturz aus Großer Höhe
- 1975: Herz mit Schnauze
- 1976: Omaruru
- 1977: Heiße Ware
- 1977: Nicht von gestern (Regie: Ludwig Cremer)
- 1978: Karschunke & Sohn (TV Serie)
- 1978: Lady Dracula (Regie: Franz Josef Gottlieb)
- 1979: Noch’ne Oper (Regie: Claus Peter Witt)
- 1980: Liebling ich lass mich scheiden
- 1981: Behaltet Mut
- 1982: Man müßte Klavier spielen können
- 1983: Das Traumschiff (TV Serie)
- 1989: Klefisch: Ein unbekannter Zeuge (Regie: Kaspar Heidelbach)
- 1991: Tod am Meer
- 1992: Geschichten aus der Heimat XX
- 1994: Cornelius hilft (TV Serie, Regie: Klaus Gendries)
- 1994: Die Gerichtsreporterin (TV Serie, Regie: Hartmut Griesmayr)
- 1994: Halali oder Der Schuß ins Brötchen (Regie: Joachim Roering)
- 1995: Sylter Geschichten (TV Serie, Regie: Karsten Wichniarz)
- 1997: Rosamunde Pilcher: Stunden der Entscheidung (Regie: Karola Zeisberg)
- 2000: Immer (Kurzfilm) (Regie: Jophi Ries)
- 2000: Meine Mutter, meine Rivalin (Regie: Peter F. Bringmann)
- 2001: Vorspiel mit Nachspiel (Regie: Uwe Janson)
- 2004: Das Bernsteinamulett (Regie: Gabi Kubach)
- 2005: Lauras Wunschzettel (Regie: Gabi Kubach)
- 2005: Wie am ersten Tag
- 2007: Liebling,wir haben geerbt
- 2008: Und ewig schweigen die Männer (Regie: Xaver Schwarzenberger)
- 2009: Es liegt mir auf der Zunge
- 2009: Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus (Regie: Leander Haußmann)
Hörspiele
- 1949: Du kannst mir viel erzählen (Kellner) – Regie: Ulrich Erfurth, mit Heinz Rühmann, Elfriede Kuzmany, Gisela Mattishent
- 1949: Paul Temple und die Affäre Gregory (von Francis Durbridge) (Ober) – Regie: Eduard Hermann, Fritz Schröder-Jahn, mit René Deltgen, Annemarie Cordes, Heinz von Cleve, Georg Eilert, Bernd M. Bausch
- 1951: Der Teufel fährt im D-Zug mit (Fahrstuhlführer) – Regie: Fritz Schröder-Jahn, mit Carl-Heinz Schroth, Jo Wegener, Franz Schafheitlin, Inge Meysel
- 1952: Die große Masche (Fußballspieler: Mannschaft der Rasenfreunde) – Regie: Fritz Schröder-Jahn, mit Wolfgang Wahl, Max Walter Sieg, Hardy Krüger
- 1977: Der Nachtigall fällt auch nichts Neues ein oder Gegen den Stillstand der Brandung – Regie: Klaus Mehrländer, mit Louise Martini
- 1979: Röntgenaugen (Martin) – Regie: Klaus Wirbitzky, mit Achim Strietzel, Jürgen Scheller, Michael Thomas
- 1982: Das Haus hinter der Kirche (Jean) – Regie: Klaus Wirbitzky, mit Heidelinde Weis, Doris Schade, Horst Johanning
- 2008: Begegnung am Nachmittag (nach Henning Mankell) (Mann) – Regie: Rainer Clute, mit Nadja Tiller, Julia Prigge
Auszeichnungen
- 1960: Bundesfilmpreis: Filmband in Silber für die Beste Hauptrolle in Rosen für den Staatsanwalt
- 1962: Bundesfilmpreis: Filmband in Gold für die Beste Nebenrolle in Zwei unter Millionen
- 1962: Preis der deutschen Filmkritik für Zwei unter Millionen
- 1975: Hersfeld-Preis
- 2000: Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
- 2005: DIVA-Award in der Kategorie Lifetime Achievement Award (Hall of Fame)
- 2006: Bambi in der Kategorie Lebenswerk
- 2009: Askania Award für sein cineastisches Lebenswerk[1]
Einzelnachweise
- ↑ Mathias Raabe: Uhren für Tiller und Giller. In: Berliner Zeitung vom 4. Februar 2009.
Weblinks
- Walter Giller in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Walter Giller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Walter Giller bei www.filmportal.de
Kategorien:- Schauspieler
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