- Ombai
-
Alor (Ombai, Malua) ist mit etwa 2800 km² die größte Insel des Alorarchipels und Teil der Kleinen Sundainseln.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Weitere Inseln des Alorarchipels sind Pantar (die zweitgrößte Insel), Kepa, Buaya, Pura, Kangge und Tereweng (Treweng). Das Archipel bildet politisch einen der 14 Distrikte (Kabupaten) der indonesischen Provinz Nusa Tenggara. Er untergliedert sich in neun Subdistrikte und 158 Dörfer. Hauptstadt ist Kalabahi, die einzige Stadt auf der Insel Alor.
Östlich von Alor liegen jenseits der Straße von Ombai die Inseln Wetar und Atauro (zu Osttimor gehörend). Südlich, auf der anderen Seite der Straße von Alor, liegt Timor. Nördlich, über die Bandasee hinweg, liegen die Tukangbesiinseln. Im Westen liegt die Insel Pantar.
Alor ist vulkanischen Ursprungs und stark zerklüftet. Die Region um Kalabahi ist das einzige ebene Gebiet. Dies ist mit ein Grund, weshalb die niederländischen Kolonialherren die Inselhauptstadt und den Haupthafen von Alor-Kecil 1911 hierher verlegten.
Bevölkerung
Auf Alor leben mehr als 168.000 Menschen. 75 % sind Protestanten, der Rest der Bevölkerung besteht aus Muslimen und in einigen Dörfern gibt es eine katholische Minderheit. Animistische Riten und Traditionen sind aber immer noch stark verbreitet. In Kalabahi und ihrer Umgebung leben schätzungsweise 60.000 Menschen.
Geschichte
Die Portugiesen waren im 16. Jahrhundert die ersten Europäer in der Region. Alor galt damals als Heimat von Kannibalen. Die Einwohner lehnten es ab weder zum Christentum, noch zum Islam zu konvertieren. Als Handelswaren dienten Bienenwachs, Sklaven und Schildkrötenpanzer.
1851 verkaufte der portugiesische Gouverneur José Joaquim Lopes de Lima ohne Autorisation aus Lissabon Alor und andere Gebiete auf den Kleinen Sunda-Inseln, die unter portugiesischer Oberhoheit standen, für 200.000 Florins an die Niederlande. Lissabon erkannte den Verkauf nicht an und ließ Lopes verhaften. Er starb auf der Rückfahrt nach Europa. Ab 1854 wurden die Vereinbarungen neu verhandelt. Im Vertrag von Lissabon wurde der Verkauf schließlich bestätigt. Die Ratifizierung erfolgte 1859. Allerdings blieben noch lange die alten Verbindungen zum portugiesischen Timor bestehen. 1886 zahlten die Einheimischen noch einen jährlichen Tribut an den Liurai von Liquiçá in Form von Reis, Mais, Baumwolle und anderem.[1]
Wirtschaft
Die Infrastruktur ist nur schwach ausgebaut. Landwirtschaft zur Selbstversorgung bestimmt immer noch das Bild. Die Regierung versucht mit Hilfe internationaler Organisationen dies zu ändern. So wird beim Dorf Apui Vanille angebaut. Außerdem werden Tamarinde, Mandeln und weitere Nüsse angebaut. In den Wäldern wird Sandelholz gewonnen.
Jüngste Untersuchungen haben Bodenschätze, wie Gips, Kaolin, Erdöl und Erdgas, Zinn, Gold und Diamanten entdeckt.
Im Alorarchipel liegen einige der besten Schnorchel- und Tauchgebiete Indonesiens. Allerdings gibt es hier starke Strömungen, die es ratsam machen, nur mit ortskundiger Begleitung zu tauchen. Das Aufkommen exzessiver Fischerei hat aber einige Korallenriffe zerstört.
Sprachen
Auf Alor werden mindestens 14 verschiedene einheimische Sprachen gesprochen. Einige Schätzungen gehen sogar von 50 Sprachen aus. Außer den beiden austronesischen Sprachen Bahasa Alor [1](Aloresisch, Bahasa Lamaholot) und Kalabahi Malay sind alle anderen Sprachen Papua-Sprachen, in anderen Quellen nicht-austronesische Sprachen genannt. Alle diese Sprachen sind bedroht, einige haben weniger als 500 lebende Sprecher und viele Kinder lernen nicht mehr die lokalen Sprachen. Bahasa Alor wird auch auf einigen anderen Inseln des Archipels gesprochen. Bahasa Indonesia, die offizielle Amtssprache wird immer öfter als erste Sprache gelehrt.
Transport
Der IATA-Flughafencode von Alor ist ARD. Während der Trockenzeit wird Kalabahi fünfmal die Woche von Kupang, der Provinzhauptstadt, aus von einer Kasa der Merpati Airlines angeflogen. Seit Mitte 2003 wird eine Flugroute Kupang–Kalabahi–Kisar–Ambon mit Rückflug am nächsten Tag angeboten. Die zwei Passagierschiffe Serimau und Awu laufen Kalabahi jede Woche an.
Aufgrund der starken Winde und großen Wellen wird die Verbindung nach Alor während der Regenzeit oft unterbrochen.
Einzelnachweise
Weblinks
-8.25124.75Koordinaten: 8° 15′ S, 124° 45′ O
Wikimedia Foundation.