Orthopädisches Spital

Orthopädisches Spital

Das Orthopädische Spital Speising ist ein von der Vinzenz-Gruppe privat geführtes geistliches Spital in der Speisinger Straße 109 im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Es ist das älteste Spezialkrankenhaus für Orthopädie in Mitteleuropa und auch auf Rehabilitation nach Gelenksoperationen und Unfälle spezialisiert.

Das Areal umfasst inklusive Park etwa 8 Hektar und liegt in der Katastralgemeinde Speising, in unmittelbarer Nachbarschaft des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel und des Taubstummen-Instituts am Rosenberg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das orthopädische Krankenhaus
Die Kirche im Krankenhausareal

Gebäude

Die 1910 erbaute Erziehungsanstalt der Schulbrüder in der Speisinger Straße 109 wurde bereits 1913 zu einem Waisenhaus umgestaltet. Diese Funktion hatte es bis 1938 inne, dann mussten die Schulbrüder ihre Tätigkeit einstellen. Die Nationalsozialisten übereigneten das Gebäude dem Land Niederösterreich und planten, hier eine Napola-Erziehungsanstalt einzurichten, doch während des Zweiten Weltkriegs wurde es als Lazarett verwendet. 1947 beschloss der niederösterreichische Landtag, es angesichts der Notzeit mit zwei Abteilungen (Tuberkulose- und Kinderkrankenhaus mit angeschlossener Pflegerinnenschule) wieder aufzubauen. Entscheidende Hilfe dazu kam aus Schweden. Die in Göteborg ansässige Europahilfe brachte die gesamte Einrichtung für das Kinderspital auf, weshalb es Göteborghaus genannt wurde. Die Eröffnung des Krankenhauses erfolgte am 3. Juni 1949.

Das in Mödling seit 1882 bestehende Gemeindekrankenhaus (später Bezirkskrankenhaus) wurde nach der während der NS-Diktatur erfolgten Eingemeindung Mödlings nach Groß-Wien ein städtisches Krankenhaus. Nach der Rückgliederung Mödlings nach Niederösterreich wurde das Spital von Mödling ein niederösterreichisches Landeskrankenhaus, dem man das Speisinger Institut aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen anschloss. Mit dem schrittweise erfolgten Ausbau des Landeskrankenhauses Mödling wurden Abteilungen aus Speising abgezogen, bis 1969 die Übersiedlung abgeschlossen war [1].

Orthopädisches Spital

Das Orthopädische Spital wurde 1915 von Professor Doktor Hans Spitzy, einem der führenden Orthopäden der damaligen Zeit, als Klinik für die Versorgung und Wiedereingliederung von Kriegsversehrten in der Gassergasse 44 – 46 (einem von Ernst Lichtblau errichteten und heute als Schule genutztem Gebäude) im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten gegründet [2].

1917 übernahm die Ordenskongregation Dienerinnen des Heiligen Geistes zunächst die Pflegeleitung und 1933 die Leitung des gesamten Krankenhauses, das sich heute noch als geistliches Krankenhaus versteht. 1999 übernahm die Vinzenz-Gruppe die Leitung [3].

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Spitalsgebäude so schwer durch Fliegerbomben beschädigt, dass eine Übersiedlung notwendig wurde. Daher erfolgte 1945 die Verlegung in jenen Trakt der Hofburg, den heute die Österreichische Nationalbibliothek einnimmt. Die durch den Rückzug des Krankenhauses Mödling aus Speising frei werdenden Räumlichkeiten übernahm ab 1956 das Orthopädische Spital [4].

Von Primarius Doktor Johann Bösch wurde 1972 die Abteilung für Kinder- und Jugendorthopädie als einzige derartige Abteilung in Österreich gegründet [5].

Am 5. September 2003 wurde ein Zubau mit sechs neuen Operationssälen eröffnet [6], in denen im Jahr 2006 rund 7.000 Operationen [7] durchgeführt wurden und im Oktober 2006 wurde der Spatenstich für die Errichtung eines rund 46 Millionen Euro teuren Zubaus, der im Jahr 2010 fertiggestellt sein soll, vorgenommen. Ein Großteil der Kosten wird aus dem Budget der Stadt Wien finanziert [8] .

Seit dem Wintersemester 2007/2008 fungiert das Spital als Lehrkrankenhaus für Medizinstudenten des dritten Studienabschnitts [9].

Am 8. November 2008 ist das Orthopädische Spital Speising Austragungsort des 3. CEOPS Schmerzkongresses zum Thema „Rückenschmerzen neu verstehen – aktiv ab 40“ [10]

Ausstattung

Das Orthopädische Spital Speising verfügt über ungefähr 280 Betten. Etwa 40 orthopädische Fachärzte arbeiten hier. [11]

  • Abteilungen:
1. Orthopädische Abteilung
2. Orthopädische Abteilung
3. Orthopädische Abteilung (Wirbelsäulenchirurgie)
Kinder- und Jugendorthopädie
Orthopädische Schmerztherapie
Institut für Physikalische Medizin und Orthopädische Rehabilitation
Operationsbegleitung
Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
  • Ambulanzen:
Ambulanz der I. Orthopädischen Abteilung
Ambulanz der II. Orthopädischen Abteilung
Ambulanz der III. Orthopädischen Abteilung
Ambulanz für orthopädische Schmerztherapie
Ambulanz des Institutes für Physikalische Medizin und Orthopädische Rehabilitation
Fußambulanz
Handambulanz
Sportambulanz
Neurogenetische Ambulanz
Neuroorthopädische Ambulanz
Ambulanz für Operationsvorbereitung
Osteoporose-Ambulanz
  • Spezialambulanzen für Kinder:
Allgemeine Kinderambulanz
Handambulanz für Kinder
Beinverlängerung, Deformitätenkorrektur, Rekonstruktionen
Skoliose- und Wirbelsäuleambulanz
Ultraschalluntersuchung der Säuglingshüfte
Klumpfuß-, Ponseti-, Gips-Klinik für Neugeborene
Neuroorthopädische Ambulanz
Neurogenetische Ambulanz
Osteogenetische Ambulanz
Ambulanz für Operationsvorbereitung
  • Labor für Gang- und Bewegungsanalyse

Wiener Heilstättenschule

In dem vor allem für kriegsinvalide Soldaten gedachten Spital wurden auch Kinder aufgenommen und so regte Hans Spitzy 1917 an, diese Patienten zu unterrichten. Der kriegsversehrte Lehrer Hans Radl übernahm diese Aufgabe und so wurde das Orthopädische Spital zum Ausgangspunkt der Wiener Heilstättenschule.

C E O P S - Center of Excellence for Orthopaedic Painmanagement Speising

CEOPS ist ein Verein zur wissenschaftlichen Erforschung von Schmerzzuständen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und des Stützsystems. Sitz des Vereins ist das Orthopädische Spital Speising.

CEOPS setzt sich zusammen aus dem

  • Verein zur wissenschaftlichen Erforschung von Schmerzzuständen und Funktionsstörungen des Bewegungs- und Stützsystems, dem
  • Stationären Bereich und dem
  • derzeit in Planung befindlichen Ambulanten Bereich.

Fußnoten

  1. Weblink: http://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/geschichte-kultur/spital-speising.html
  2. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=343
  3. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=342
  4. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=343
  5. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=15
  6. Weblink: http://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/geschichte-kultur/spital-speising.html
  7. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=2
  8. Weblink: http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F2006%2F1011%2F012.html
  9. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=808953194
  10. Weblink: http://www.ceops.at/index.php?mnu=veranstaltungen
  11. Weblink: http://www.ordensspitaeler.at/speising/speis_neu.htm

Weblinks

Literatur

  • N.Ö. Landeskrankenhaus Wien-Speising : eröffnet am 3. Juni 1949, herausgegeben vom Presseamt der N.Ö. Landesregierung, Wien 1949

48.16361111111116.2813888888897Koordinaten: 48° 9′ 49″ N, 16° 16′ 53″ O


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