Orthopädisches Spital Speising

Orthopädisches Spital Speising

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Orthopädisches Spital Speising
Trägerschaft Vinzenz Gruppe
Ort Hietzing
Bundesland Wien
Staat Österreich
Koordinaten 48° 9′ 49″ N, 16° 16′ 53″ O48.16361111111116.281388888889Koordinaten: 48° 9′ 49″ N, 16° 16′ 53″ O
Betten 280
Mitarbeiter 659
Fachgebiete 6
Gründung 3. Juni 1949
Website Orthopädisches Spital Speising

Das Orthopädische Spital Speising ist eines von der Vinzenz Gruppe privat geführtes geistliches Spital in der Speisinger Straße 109 im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing.

Inklusive eines Parks umfasst das Areal etwa 8 Hektar und liegt in der Katastralgemeinde Speising, in unmittelbarer Nachbarschaft des Neurologischen Krankenhauses Rosenhügel und des Bundesinstituts für Gehörlosenbildung am Rosenhügel.

Das Spital verfügt über 280 Betten und beschäftigt rund 660 Menschen. Im Jahr 2010 wurden 35.000 Menschen ambulant und 16.200 stationär behandelt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gebäude

Der Göteborg-Pavillon

Die 1910 erbaute Erziehungsanstalt der Schulbrüder in der Speisinger Straße 109 wurde bereits 1913 zu einem Waisenhaus umgestaltet. Diese Funktion hatte es bis 1938 inne, dann mussten die Schulbrüder ihre Tätigkeit einstellen. Die Nationalsozialisten übereigneten das Gebäude dem Land Niederösterreich und planten, hier eine Napola-Erziehungsanstalt einzurichten, doch während des Zweiten Weltkriegs wurde es als Lazarett verwendet. 1947 beschloss der niederösterreichische Landtag, es angesichts der Notzeit mit zwei Abteilungen (Tuberkulose- und Kinderkrankenhaus mit angeschlossener Pflegerinnenschule) wieder aufzubauen. Entscheidende Hilfe dazu kam aus Schweden. Die in Göteborg ansässige Europahilfe brachte die gesamte Einrichtung für das Kinderspital auf, weshalb es Göteborghaus genannt wurde. Die Eröffnung des Krankenhauses erfolgte am 3. Juni 1949.

Das in Mödling seit 1882 bestehende Gemeindekrankenhaus (später Bezirkskrankenhaus) wurde nach der während der NS-Diktatur erfolgten Eingemeindung Mödlings nach Groß-Wien ein städtisches Krankenhaus. Nach der Rückgliederung Mödlings nach Niederösterreich wurde das Spital von Mödling ein niederösterreichisches Landeskrankenhaus, dem man das Speisinger Institut aus wirtschaftlichen und organisatorischen Gründen anschloss. Untergebracht war vorerst die Infektionsabteilung. Mit dem schrittweise erfolgten Ausbau des Landeskrankenhauses Mödling wurden Abteilungen aus Speising abgezogen, bis 1969 die Übersiedlung abgeschlossen war [2].

Orthopädisches Spital

Das Orthopädische Spital wurde 1915 von Professor Doktor Hans Spitzy, einem der führenden Orthopäden der damaligen Zeit, als Klinik für die Versorgung und Wiedereingliederung von Kriegsversehrten in der Gassergasse 44–46 (einem von Ernst Lichtblau errichteten und heute als Schule genutztem Gebäude) im 5. Wiener Gemeindebezirk Margareten gegründet [3].

1917 übernahm die Ordenskongregation Dienerinnen des Heiligen Geistes zunächst die Pflegeleitung und 1933 die Leitung des gesamten Krankenhauses, das sich heute noch als geistliches Krankenhaus versteht. 1999 übernahm die Vinzenz Gruppe die Leitung [4].

Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Spitalsgebäude so schwer durch Fliegerbomben beschädigt, dass eine Übersiedlung notwendig wurde. Daher erfolgte 1945 die Verlegung in jenen Trakt der Hofburg, den heute die Österreichische Nationalbibliothek einnimmt. Die durch den Rückzug des Krankenhauses Mödling aus Speising frei werdenden Räumlichkeiten übernahm ab 1956 das Orthopädische Spital [5].

Von Primarius Doktor Johann Bösch wurde 1972 die Abteilung für Kinder- und Jugendorthopädie als einzige derartige Abteilung in Österreich gegründet [6].

Am 5. September 2003 wurde ein Zubau mit sechs neuen Operationssälen eröffnet [7], in denen zuletzt pro Jahr rund 7.000 Operationen [8] durchgeführt wurden.

Der Neubau zum "Steyler Pavillon" des Orthopädischen Spitals Speising

Im Jahr 2008 wurde ein 8000 Quadratmeter großer Zubau zum "Steyler Pavillon" (ehemals Pavillon 1) eröffnet. Dieser beherbergt das Gros aller Bettenstationen, einen zentralen Anmelde- und Ambulanzschalter, sowie ein neues tageschirurgisches Zentrum mit drei vernetzten und hochmodernen Eingriffsräumen für kleinere orthopädische Eingriffe. Ein Großteil der Kosten für den Neubau wurde aus dem Budget der Stadt Wien finanziert [9] .

Seit dem Wintersemester 2007/2008 fungiert das Spital als Lehrkrankenhaus für Medizinstudenten des dritten Studienabschnitts der Medizinischen Universität Wien [10].

Das Orthopädische Spital Speising veranstaltet auch regelmäßig nationale und internationale Kongresse im 300 Personen fassenden "Prof.-Spitzy-Auditorium", den Firmen und Gesellschaften für ihre Fachveranstaltungen anmieten können.

Ausstattung

Das Orthopädische Spital Speising verfügt über ungefähr 280 Betten. Etwa 40 orthopädische Fachärzte arbeiten hier. [11]

  • Abteilungen:
I. Orthopädische Abteilung
II. Orthopädische Abteilung
III. Orthopädische Abteilung (Wirbelsäulenchirurgie)
Kinder- und Jugendorthopädie
Orthopädische Schmerztherapie
Institut für Physikalische Medizin und Orthopädische Rehabilitation
Operationsbegleitung
Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin
  • Ambulanzen:
Ambulanz der I. Orthopädischen Abteilung
Ambulanz der II. Orthopädischen Abteilung
Ambulanz der III. Orthopädischen Abteilung
Ambulanz für orthopädische Schmerztherapie
Ambulanz des Institutes für Physikalische Medizin und Orthopädische Rehabilitation
Fußambulanz
Handambulanz
Sportambulanz
Neurogenetische Ambulanz
Neuroorthopädische Ambulanz
Ambulanz für Operationsvorbereitung
Osteoporose-Ambulanz
  • Spezialambulanzen für Kinder:
Allgemeine Kinderambulanz
Handambulanz für Kinder
Beinverlängerung, Deformitätenkorrektur, Rekonstruktionen
Skoliose- und Wirbelsäuleambulanz
Ultraschalluntersuchung der Säuglingshüfte
Klumpfuß-, Ponseti-, Gips-Klinik für Neugeborene
Neuroorthopädische Ambulanz
Neurogenetische Ambulanz
Osteogenetische Ambulanz
Ambulanz für Operationsvorbereitung
  • Labor für Gang- und Bewegungsanalyse
  • Zelllabor (Forschungseinrichtung)
  • Magnetresonanztomographie

Wiener Heilstättenschule

In dem vor allem für kriegsinvalide Soldaten gedachten Spital wurden auch Kinder aufgenommen und so regte Hans Spitzy 1917 an, diese Patienten zu unterrichten. Der kriegsversehrte Lehrer Hans Radl übernahm diese Aufgabe und so wurde das Orthopädische Spital zum Ausgangspunkt der Wiener Heilstättenschule.

C E O P S - Center of Excellence for Orthopaedic Painmanagement Speising

CEOPS ist ein Verein zur wissenschaftlichen Erforschung von Schmerzzuständen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates und des Stützsystems. Sitz des Vereins ist das Orthopädische Spital Speising.

CEOPS setzt sich zusammen aus dem

  • Verein zur wissenschaftlichen Erforschung von Schmerzzuständen und Funktionsstörungen des Bewegungs- und Stützsystems, dem
  • Stationären Bereich und dem
  • derzeit in Planung befindlichen Ambulanten Bereich.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vinzenz Gruppe (Hrsg.): Medizin mit Qualität und Seele. Orthopädisches Spital Speising. S. 9 (PDF 964kB, abgerufen am 29. Mai 2011).
  2. Weblink: http://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/geschichte-kultur/spital-speising.html
  3. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=343
  4. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=342
  5. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=343
  6. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=15
  7. Weblink: http://www.wien.gv.at/bezirke/hietzing/geschichte-kultur/spital-speising.html
  8. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=2
  9. Weblink: http://www.wien.gv.at/vtx/vtx-rk-xlink?SEITE=%2F2006%2F1011%2F012.html
  10. Weblink: http://www.oss.at/index_html?sc=808953194
  11. Weblink: http://www.ordensspitaeler.at/speising/speis_neu.htm

Weblinks

 Commons: Orthopädisches Spital Speising – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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