Oskar-von-Miller-Gymnasium (München)

Oskar-von-Miller-Gymnasium (München)
Oskar-von-Miller-Gymnasium München
Schultyp Neusprachliches Gymnasium
Gründung 1864
Ort München
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 48° 9′ 52,6″ N, 11° 35′ 1,5″ O48.164611.5837444444447Koordinaten: 48° 9′ 52,6″ N, 11° 35′ 1,5″ O
Schüler etwa 920 (Stand: Schuljahr 09/10)
Website www.ovmg.de
Oskar-von-Miller-Gymnasium München

Das neusprachlich ausgerichtete Oskar-von-Miller-Gymnasium München liegt im Münchner Stadtteil Schwabing an der Münchner Freiheit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Schule wurde von König Ludwig II. am 4. Mai 1864 als erste des neuen Typs „Realgymnasium“ in Bayern gegründet. Sie sollte vor allem in den „Realien“, also den naturwissenschaftlichen und technischen Fächern sowie in modernen Fremdsprachen unterweisen. Zum 1. Oktober desselben Jahres wurde mit 37 Schülern, sechs Professoren und einem Rektor der Unterricht aufgenommen. Die Schüler müssen für die Aufnahme in das vierklassige Realgymnasium die Kenntnisse einer vierjährigen Lateinschule nachweisen. Der Abschluss berechtigt zwar zum Studium an einer technischen Hochschule oder Universität, allerdings ohne die Fächer Theologie, Jurisprudenz und Medizin. Erst ab 1901 können die Absolventen auch Medizin, ab 1911 auch Jura studieren. 1874/1875 wird die Schule sechsklassig, so dass ein Eintritt bereits nach drei Jahren Lateinschule möglich wird; 1914, im 50. Jahr seines Bestehens, wird das Realgymnasium neunklassige Vollanstalt und damit endgültig dem humanistischen Gymnasium gleichgestellt.

Anfangs ist die Schule im städtischen Schulgebäude an der Luisenstraße 3 untergebracht. 1866 zieht man in ein umgebautes Wohnhaus an der Ecke Luisen-/Elisenstraße (Elisenstraße 1), bereits 1871 folgt der nächste Umzug in das Damenstiftsgebäude an der Ludwigstraße 14 gegenüber der Bayerischen Staatsbibliothek. Im selben Bau ist zu dieser Zeit auch das Maximiliansgymnasium untergebracht, mit dem das Realgymnasium sich später auch sein Schwabinger Gebäude teilen wird.

Aus Raumnot werden ab dem Schuljahr 1905/1906 mehrere Klassen gastweise als Filiale in der Luitpoldkreisrealschule an der Alexandrastraße untergebracht. Diese Zweigstelle der Schule wird in den folgenden Jahren noch mehrmals verlegt, nämlich in die Baugewerbeschule an der Gabelsbergerstr. 23 und in den Nordflügel des Damenstiftsgebäudes. 1910–1911 entstand auf einem Grundstück am damaligen Stadtrand der Neubau, in den das Realgymnasium am 18. September 1912 mit 650 Schülern einziehen konnte. Dennoch blieb die Filiale bestehen und bezog 1913/1914 neue Räume im ehemaligen „Krüppelheim“ an der Klenzestraße; sie wird zum 10. September 1918 als eigenständiges „Neues Realgymnasium“ von der Mutterschule abgetrennt, die nun als „Altes Realgymnasium“ gilt.

Während des Ersten Weltkrieges sind bis zu 15 Lehrer und 301 Schüler zum Militärdienst eingezogen. Der Unterricht findet in Schichten statt, bis er sich schließlich nicht mehr ordnungsgemäß durchführen lässt. In der Zeit des Nationalsozialismus wird das Realgymnasium zu einer „Oberschule“ umgestaltet und verliert damit sein traditionelles Schulprofil, das die Bildungsinhalte Antike, moderne Fremdsprachen und Naturwissenschaften miteinander vereinbarte. Zahlreiche Schüler werden im Zweiten Weltkrieg zum Militärdienst einberufen, der Rest wird immer wieder als Erntehelfer oder zur Räumungsarbeiten eingesetzt. Die untersten vier Klassen werden zur Kinderlandverschickung nach Bernau am Chiemsee, Leoni, Reit im Winkl und Siegsdorf ausgelagert. Luftangriffe am 13. und 16. Juli 1944 sowie in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar 1945 beschädigen das Schulgebäude schwer; betroffen sind der Südtrakt mit der Turnhalle und vor allem der Nordtrakt mit den Fachsälen.

Mit dem Kriegsende 1945 bricht der Unterrichtsbetrieb völlig zusammen und kann erst am 12. Dezember wieder aufgenommen werden. Lehrer und Schüler beteiligen sich am Wiederaufbau, die Klassen sind schichtweise im Maximiliansgymnasium untergebracht. Durch Verordnung vom 22. September 1946 wird die „Oberschule für Jungen“ wieder abgeschafft und das Realgymnasium in seiner alten Form wiederhergestellt. 1958/1959 erreicht die Schülerzahl mit 1092 ihr Maximum.

Am 18. März 1966 wird das Alte Realgymnasium offiziell nach seinem ehemaligen Schüler Oskar von Miller benannt, der hier 1874 das Abitur abgelegt hatte. Ab dem Schuljahr 1975/1976 sind auch Mädchen zum Unterricht zugelassen.[1]

Projekte

"U02" Theater

Das "U02"-Theater (der Name bezieht sich auf die Raumnummer des Bühnenraums)ist ein im Wahlfachrahmen betriebenes, durch eine Lehrkraft betreutes Schultheater. Es zeigt mehrere Inszenierungen im Schuljahr, sowohl etablierter Autoren, als auch von Schülern selbst verfasster Theaterstücke. [2]

OskarTV

OskarTV ist eine Art multimediale Schülerzeitung am Oskar vom Miller Gymnasium. Es handelt sich hierbei um ein reines Schülerprojekt, das derzeit in zweiter Generation geleitet wird. Neben der Aufzeichnung von Theaterproduktionen des U02 wird monatlich im Rahmen einer Unterrichtspause eine Folge OskarTV gezeigt, die sich inhaltlich mit dem schulischen und städtischen Leben beschäftigt. Ferner organisieren die Leiter seit 2003 jährlich ein "Kurzfilmfestival" in dessen Zuge Schüler selbst Kurzfilme einreichen können. [3]

Prominente Absolventen

Literatur

  • Rainer Glas, Erika Spengelin-Rogger (Hrsg.): Festschrift 125 Jahre Oskar-von-Miller-Gymnasium München 1864–1989. München: Selbstverlag, 1989.
  • Karl Höpfel: Die Neubauten des Kgl. Maximilians- und Realgymnasiums. Erbaut 1911–1912. [München ca. 1913.]
  • Ernst Heimeran: Lehrer, die wir hatten. München: Heimeran, 1954.

Weblinks

Quellen

  1. Glas/Spengelin-Rogger, Festschrift, S. 10–16, 22 f.
  2. http://www.u02-theater.de
  3. http://www.oskar-tv.de/

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