- Thomas Holtzmann
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Thomas Holtzmann (* 1. April 1927 in München) ist ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Holtzmann studierte zunächst in München Theaterwissenschaft, hatte jedoch schon während des Studiums privaten Schauspielunterricht. Am Ateliertheater München spielte er in Jean Anouilhs Medea mit Jason seine erste große Rolle. Dies war die Grundlage für seine ersten Engagements in den Stadttheatern von Schleswig, Nürnberg, Saarbrücken und Köln.
Einen ersten Erfolg feierte Holtzmann 1959 am Berliner Schillertheater mit Edward Albees Zwei-Personenstück Die Zoogeschichte. 1961 gelang ihm der Durchbruch mit dem Prinzen von Homburg von Heinrich von Kleist unter der Regie des Intendanten Boleslaw Barlog. Im gleichen Jahr kehrte er in seine Heimatstadt München zurück und arbeitete fortan viel mit Fritz Kortner zusammen. Danach war er Mitglied des Wiener Burgtheaters und spielte dort u. a. in einer Sellner-Inszenierung den Orest in Die Fliegen von Jean Paul Sartre,[1] sowie Johann Wolfgang von Goethes Faust.
Während der Intendanz von Hans Lietzau war Holtzmann auch am Hamburger Schauspielhaus engagiert, wo er u. a. 1969 in einer Kortner-Inszenierung den Clavigo spielte [2] und 1970 in der deutschen Erstaufführung von Arthur Kopits Stück Indianer den Sitting Bull verkörperte.[3] In der Saison 1976/77 kehrte er noch einmal an das Schauspielhaus Hamburg zurück und spielte dort in Inszenierungen von Wilfried Minks den Prospero in Shakespeares Sturm,[4] sowie den Fernando in Goethes Stella.[5]
Von 1977 bis 2001 war Holtzmann Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. Große Erfolge dieser Zeit waren sein Malvolio in William Shakespeares Was ihr wollt unter der Regie von Dieter Dorn. Legendär ist die als Leseprobe inszenierte Ausführung von Samuel Becketts Warten auf Godot. Regie führte George Tabori, und Holtzmann spielte wie so oft an den Kammerspielen an der Seite von Peter Lühr.
2001 wechselte er gemeinsam mit Dieter Dorn und zahlreichen anderen Schauspielern der Kammerspiele an das Bayerische Staatsschauspiel. Hier inszenierte Dorn mit ihm als Antonio den Kaufmann von Venedig und Barbara Frey Becketts Endspiel.
Im Kino war Holtzmann nur selten zu sehen, häufiger dagegen im Fernsehen. In der deutsch-französischen Coproduktion Wer sind sie, Dr. Sorge? (1961) übernahm er eine Hauptrolle. Genau wie in dem Fernsehspiel Die Wölfe von Regisseur Falk Harnack im Jahre 1963. In der Kriminalserie Der Kommissar spielte er in der Folge Auf dem Stundenplan: Mord (1969) unter der Regie von Theodor Grädler den Hauptverdächtigen in einem Mordfall. Im Jahr 1989 spielte er im Kinofilm Fabrik der Offiziere die Rolle des Generalmajor Modersohn. Es handelte sich um die Neuverfilmung eines Romans von Hans Hellmut Kirst unter der Regie von Wolf Vollmar. Er trat auch in mehreren Folgen der Kriminalserien Derrick und Der Alte auf, die er durch seine subtile Schauspielkunst veredelte, sowie in einer Episode von Der Bulle von Tölz. Seinen bislang letzten Auftritt hatte er 2004 in der Verfilmung von Anton Tschechows Werk Onkel Wanja.
Er ist seit 1953 mit der Schauspielerin Gustl Halenke verheiratet. Gemeinsam pflegen sie ihre große Leidenschaft des Reisens.
Auszeichnungen
- 1989 Fritz-Kortner-Preis
- 1999 Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst
- 2003 Deutscher Kritikerpreis (Ehrenpreis) zusammen mit Rolf Boysen
- 2003 Goldene Ehrenmünze der Landeshauptstadt München
- 2009 Großes Bundesverdienstkreuz
Weblinks
- Thomas Holtzmann in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Thomas Holtzmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Theaterprogramm des Burgtheaters vom 12. März 1965
- ↑ Theaterprogramm Deutsches Schauspielhaus vom 23. November 1969.
- ↑ Theaterprogramm Deutsches Schauspielhaus vom 5. März 1970.
- ↑ Theaterprogramm Deutsches Schauspielhaus vom 1. September 1976.
- ↑ Theaterprogramm Deutsches Schauspielhaus vom 4. März 1977.
Kategorien:- Theaterschauspieler
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