Oskar von Preußen (1888–1958)

Oskar von Preußen (1888–1958)
Prinz Oskar von Preußen als Offizier (Postkarte, 1. Weltkrieg)
Prinz Oskar von Preußen und Ina von Bassewitz, 1914
Prinz Oskar im Kindesalter
Einstellung in das 1. Garde-Regiment als Zehnjähriger, Potsdamer Stadtschloss

Oskar Prinz von Preußen (* 27. Juli 1888 im Marmorpalais in Potsdam; † 27. Januar 1958 in München, vollständiger Name Oskar Karl Gustav Adolf) war Generalmajor und 35. Herrenmeister des Johanniterordens.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der fünfte Sohn des preußischen Königs und Deutschen Kaisers Wilhelm II. verbrachte seine Schulzeit, wie auch seine Brüder, im Plöner Prinzenhaus. Am 31. Juli 1914 [1] heiratete er in Berlin Gräfin Ina Marie von Bassewitz (* 27. Januar 1888 in Bristow; † 17. September 1973 in München) in morganatischer Ehe.[2] Aus der Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor, die im Sinne des Hausgesetzes im Hause Preußen nicht nachfolgeberechtigt waren. Entsprechend führten Mutter und Kinder den Titel Gräfin, bzw. Graf von Ruppin, was sich erst nach dem Hausgesetz von 1920 änderte.

Er zog mit dem im schlesischen Liegnitz garnisonierenden Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7 in den Ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg war er im „Stahlhelm“ aktiv und versorgte ab 1932 mit seinem Bruder Prinz Eitel Friedrich den gemeinsamen Vater mit Informationen gegen die Nazis, deren scharfer Gegner er stets war. Seit 1932 gehörte er dem Vorstand der Deutschnationalen Volkspartei an.[3]

Oskar wurde 1927 als Nachfolger seines Bruders Eitel Friedrich (34. Herrenmeister; reg. 1907–1926) Herrenmeister des Johanniterordens und blieb dies bis an sein Lebensende. Unter seiner Ägide wurden die bis heute bestehenden Institutionen Johanniter-Hilfsgemeinschaft (1951) und Johanniter-Unfall-Hilfe (1952) gegründet. Versuche der Nationalsozialisten den Orden zu zerschlagen, konnte Prinz Oskar erfolgreich vereiteln.

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er wieder als Generalmajor aktiv, allerdings auf Druck Hitlers in die Führerreserve berufen, aus der er nie herausgerufen wurde. Sein ältester Sohn fiel bei Beginn des Polenfeldzugs.

Er engagierte sich im monarchistischen Verein Tradition und Leben. Er war Mitglied der Corps Borussia Bonn (1909) und Corpsschleifenträger der Saxo-Borussia (1952).[4]

Nachkommen

  • Oskar Wilhelm Karl Hans Cuno Prinz von Preußen, Oberleutnant d. R. (* 12. Juli 1915 in Potsdam; gefallen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges am 5. September 1939 an der Widawka in Polen. Nach der Wiedervereinigung wurde sein Sarg nach Potsdam überführt und auf dem Bornstedter Friedhof erneut beigesetzt.)
  • Burchard Friedrich Max Werner Georg Prinz von Preußen, Major a. D. (* 8. Januar 1917; † 12. August 1988 in Hof bei Salzburg)
  • Herzeleide Ina Marie Sophie Charlotte Else Prinzessin von Preußen (* 25. Dezember 1918; † 22. März 1989)
  • Wilhelm Karl Adalbert Erich Detloff Prinz von Preußen (* 30. Januar 1922; † 9. April 2007)

Literatur

  • Heinrich Frhr. v. Massenbach: Die Hohenzollern einst und jetzt
  • Wolfgang Stribrny: Der Johanniterorden zwischen den zwei Weltkriegen. In: Wolfgang Stribrny: Der Johanniter-Orden und das Haus Hohenzollern, Niederweisel 2004 (= Heft 24 der Schriftenreihe des Hess. Genossenschaft des Johanniterordens, i. A. der Hess. Genoss. hrsg. v. Prof. Dr. Dr. Otto Böcher)
  • Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen: Gott schütze unser Vaterland

Weblinks

 Commons: Oskar Prinz von Preußen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Oskar von Preußens Schwester einzige Schwester notierte: Oskar hatte bei Kriegsausbruch Ina Maria von Basswitz geheiratet. Die Trauung fand im Schloß Bellevue statt. Von Hochzeitsfeier war natürlich keine Rede. Adalbert ließ sich am 3. August mit Adelheid von Sachsen-Meiningen in Wilhelmshaven kriegstrauen. Wegen der Kriegsereignisse konnte niemand von unserer Familie zugegen sein; aus: Herzogin Viktoria Luise, 'Ein Leben als Tochter des Kaisers', Göttingen 1965, S. 141
  2. Die Schwester Oskar von Preußens schrieb in in ihren Lebenserinnerungen, dass sie sich bei der Taufe ihres Sohnes für ihren Bruder einsetzte: Ich selbst nutzte die Freude meines Vaters an unserem Familienglück, um bei ihm eine Bitte für meinen Bruder Oskar und meine Freundin Ina Maria von Bassewitz vorzubringen. Sie liebten sich seit Jahren, ohne daß meine Vater die Einwilligung zur Eheschließung gegeben hatte. Das Wort, das ich am Tage der Taufe meines Sohnes Ernst August bei ihm einlegte, stimmte ihn um. Wenige Tage später konnten die beiden sich verloben. Ich fuhr zur Verlogung nach Berlin und verlebte dort, an den Stätten meiner Kindheit, zwei wundervolle Tage.; aus: Herzogin Viktoria Luise, 'Ein Leben als Tochter des Kaisers', Göttingen 1965, S. 132
  3. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 466.
  4. Kösener Corpslisten 1960, 9, 910; 66, 1530


Vorgänger Amt Nachfolger
Eitel Friedrich von Preußen Herrenmeister der Balley Brandenburg des Johanniterordens
1927–1958
Wilhelm Karl von Preußen

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