- Adalbert von Preußen (1884–1948)
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Adalbert Ferdinand Berengar Viktor von Preußen (* 14. Juli 1884 in Potsdam; † 22. September 1948 in La Tour-de-Peilz am Genfersee/Schweiz) war ein deutscher Prinz und Sohn Kaiser Wilhelms II.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Adalbert wurde als dritter Sohn Kaiser Wilhelms II. und seiner Gemahlin Kaiserin Auguste Viktoria geboren. Die besondere Vorliebe des Kaisers für die Marine gab den Anlass, dem neugeborenen Prinzen bereits mit dem Taufnamen eine berufliche Bestimmung zu geben: Ein Neffe Kaiser Wilhelms I. gleichen Namens hatte als Admiral maßgeblich Anteil am Aufbau der preußischen Flotte.
Nach seiner streng militärischen Erziehung, die er gemeinsam mit seinen Brüdern auf der Prinzeninsel und im Prinzenhaus am Plöner Schloss erhielt, trat Adalbert am 31. Mai 1894 in die Kaiserliche Marine ein und besuchte die Marineschule in Kiel, um dort als Marineoffizier ausgebildet zu werden. Nach abgeschlossener Ausbildung unternahm Adalbert einige Auslandsreisen, unter anderem nach Brasilien und vertrat Kaiser Wilhelm II. an den Höfen in Peking und Athen. Als Marineoffizier bewohnte er ein kleines Haus am Kieler Hafen, die Villa Seelust. Am 3. August 1914 heiratete Adalbert Prinzessin Adelheid von Sachsen-Meiningen (1891–1971), die Trauung wurde in Wilhelmshaven vollzogen. Die damals 22-jährige Prinzessin Adelheid war eine Enkelin des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen, des populären „Theaterherzogs“. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor. Der Onkel von Prinzessin Adelheid, der spätere Herzog Bernhard III., war verheiratet mit der Schwester Kaiser Wilhelm II., Prinzessin Charlotte.
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg war Adalbert als Korvettenkapitän (seit 22. März 1915) Kommandant des Kleinen Kreuzers SMS Danzig, anschließend übernahm er für drei Jahre das Kommando eines Torpedobootes und wurde kurz vor Ende des Krieges an die Front nach Flandern in Belgien versetzt. Im Kriege übertrug die Mutter Kaiserin Auguste Viktoria ihren Schwiegertöchtern sozial-karitative Aufgaben. Adelheid war maßgeblich an zwei Marinegenesungsheimen beteiligt. Im Juli 1918 konnten die Heime für die Angehörigen der Seekräfte und des Marinekorps in Berchtesgaden eröffnet werden.
Adalbert, der auch Major der Preußischen Armee war, stand à la suite des 1. Garde-Regiments zu Fuß, des Grenadier-Regiments „König Friedrich der Große“ (3. Ostpreußisches) Nr. 4 sowie des 1.Garde-Grenadier-Landwehr-Regiments.
Die Tatsache, dass ausgerechnet die Aufstände der Hochseeflotte im November 1918 schließlich zum Sturz der Monarchie führten, verletzte Adalbert tief.
Zurückgezogenes Leben
Im Sommer 1919 verließ Adalbert gemeinsam mit seiner Familie Kiel und bezog eine Villa in Bad Homburg. Sie gaben ihrem neuen Heim den Namen Adelheidswerd. Die kommenden Jahre lebten sie sehr zurückgezogen als Privatleute in Deutschland. Die schlechte gesundheitliche Verfassung Adelheids machte häufige Aufenthalte in der Schweiz notwendig. Schließlich siedelte die Familie 1928 dauerhaft in die Schweiz über, und die Eheleute nahmen für einige Jahre den Namen Graf und Gräfin von Lingen an. Adalbert lebte weiterhin sehr zurückgezogen und nahm keinen Anteil an der deutschen Politik. Er starb am Genfer See im Alter von nur 64 Jahren. Seine Witwe, die nach dem Tode ihres Mannes außer zur Kaisertochter Viktoria Luise (1892–1980) kaum noch Kontakte zum Haus Hohenzollern unterhielt, starb erst 1971.
Nachkommen
Prinz Adalbert war verheiratet mit Prinzessin Adelheid Erna Carolina Marie Elisabeth von Sachsen-Meiningen (1891–1971). Aus der Ehe stammen drei Kinder:
- Viktoria Marina (*/† 4. September 1915)
- Viktoria Marina (* 11. September 1917; † 22. Januar 1981)
- Wilhelm Victor (* 15. Februar 1919; † 7. Februar 1989)
Auszeichnungen
- Schwarzer Adlerorden mit der Kette [1]
- Großkreuz des Roten Adlerordens mit Krone [1]
- Kronenorden I. Klasse [1]
- Großkomtur des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern [1]
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [1]
- Ehrenkreuz I. Klasse des Fürstlichen Hausordens von Hohenzollern [1]
- Hausorden der Treue [1]
- Hanseatenkreuz Bremen [1]
- Großkreuz des Hessischen Ludwigsordens [1]
- Großkreuz mit der Krone in Erz des Hausordens der Wendischen Krone [1]
- Großkreuz mit der goldenen Krone des Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig [1]
- Friedrich-August-Kreuz I. Klasse [1]
- Hausorden der Rautenkrone [1]
- Großkreuz des Hausordens vom Weißen Falken [1]
- Großkreuz des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens [1]
- Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone mit Schwertern [1]
Weblinks
Commons: Prince Adalbert of Prussia (1884–1948) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Kategorien:- Prinz (Preußen)
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- Gestorben 1948
- Mann
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