Ostfriesische Lufttransport

Ostfriesische Lufttransport
OLT Express
Ostfriesische Lufttransport GmbH
Das Logo der OLT
Eine Saab 2000 der OLT
IATA-Code: OL
ICAO-Code: OLT
Rufzeichen: OLTRA
Gründung: 1958
Sitz: Emden, DeutschlandDeutschland Deutschland
Drehkreuz:

Flughafen Bremen

Unternehmensform: GmbH
Leitung: Bernhard Brons, Gerd Weber
Flottenstärke: 14
Ziele: national und kontinental

Die Ostfriesische Lufttransport GmbH, im Außenauftritt OLT Express (zuvor OLT), ist eine deutsche Regionalfluggesellschaft mit Sitz in Emden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die OLT wurde 1958 in Emden (Ostfriesland) von Jan Jakobs Janssen und Martin Decker als Ostfriesische Lufttaxi – Dekker und Janssen OHG gegründet und ist damit eines der ältesten bestehenden Luftfahrtunternehmen in Deutschland. 1974 wurde der Seebäder- vom Regionalflugverkehr getrennt, und so die DLT – die heutige Lufthansa CityLine – abgespalten.

Sie ist eine Tochtergesellschaft der Reederei AG Ems in Emden. Die OLT war Jahrzehnte nur von Emden aus tätig und stellte als Ergänzung der Fähren der Mutterreederei eine schnelle Anbindung der Nordseeinseln Helgoland, Borkum, Juist und Norderney sicher. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands entwickelte sich in Bremen ein zweites Standbein mit regionalen Linien- und Charterflügen, zunächst deutschland-, dann europaweit. Seit November 2008 führt OLT auch Helikopter-Ambulanzflüge von Emden aus durch. Dabei wird ein Helikopter vom Typ Eurocopter AS 365 eingesetzt.

Die OLT unterhält eigene Stationen in Emden, Bremen, Bremerhaven, Heide (Holstein) auf Borkum und auf Helgoland. In Bremen wird die Wartung der größeren Flugzeuge wie beispielsweise der Saab 2000 durchgeführt.

Im August 2011 wurde bekannt gegeben, dass infolge des Verlusts des Werksflugverkehrs für Airbus 100 der 120 Mitarbeiter entlassen und ein Großteil der Flotte veräußert werden sollte. Lediglich der Inselflugverkehr hätte weiterhin aufrechterhalten werden sollen.[1] Zwischenzeitlich wurde jedoch ein neuer Investor gefunden, die polnische Amber Gold, in deren Besitz sich auch die polnische Regionalfluggesellschaft OLT Jetair befindet. Der Linienflugbetrieb soll nun erhalten bleiben, jedoch von Amber Gold verantwortet werden während OLT den Inselflugverkehr betreibt.[2] Anfang November 2011 erhielt OLT im Rahmen des Corporate Branding ihren neuen Markennamen OLT Express, während die neue Schwestergesellschaft seither den Namen OLT Jetair trägt.[3]

Ziele

Linienflugverkehr

Stammgeschäft der OLT ist der Flugebetrieb zu den Nordseeinseln Borkum (von Emden aus) sowie Helgoland (von Bremerhaven und Heide aus). Zudem hat die OLT sich seit Jahren im Linienverkehr von und nach Bremen etabliert. Es werden Strecken nach Nürnberg, Brüssel, Kopenhagen (im Codeshare mit SAS), Bristol, Toulouse und Zürich (im Codeshare mit Swiss) angeboten. Saisonal werden vom Flughafen Heringsdorf auf Usedom samstags mehrere deutschsprachige Ziele bedient.
Ziele:

  • Bremen–Bristol (von 25. Juli bis zum 19. August 2011 werden keine Flüge auf der Strecke angeboten)
  • Bremen–Kopenhagen
  • Bremen–Toulouse (von 25. Juli bis zum 15. August 2011 werden keine Flüge auf der Strecke angeboten)
  • Bremen–Zürich
  • Bremen–Usedom (7. bis 28. Mai / 18. Juni bis 27. August / 1. bis 29. Oktober 2011)
  • Frankfurt–Usedom (7. Mai bis 29. Oktober 2011)
  • Köln/Bonn–Usedom (7. Mai bis 29. Oktober 2011)
  • Zürich–Usedom (28. Mai / 18. Juni bis 27. August 2011)
  • Zürich–Usedom (4. bis 11. Juni / 3. bis 24. September 2011)

Charter- und Werksflugverkehr

Ab dem Jahre 1991 bot die OLT europaweite Charterflüge zunächst im innerdeutschen Regionalflugverkehr ab Bremen, u. a. nach Leipzig an. Später gab es Charterflüge von Bremen nach Neapel. Heute fliegt die OLT regelmäßig Fußballclubs wie Werder Bremen oder den Hamburger SV zu deren Auswärtsspielen. Zeitweilig verband die OLT durch regelmäßige Charterflüge für Besatzungen und Mitarbeiter der European Air Transport Leipzig GmbH und der DHL das DHL Europadrehkreuz am Flughafen Leipzig/Halle mit dem Flughafen Brüssel.

Für Airbus wickelt die OLT europaweit einen Teil des Werksverkehrs mit Verbindungen nach Bristol und Toulouse ab. Außerdem fliegt die OLT auch den Werksverkehr von Hamburg nach Toulouse. Dafür wurden eigens zwei Maschinen des Typs Fokker 100 gekauft. Diese Maschinen sind somit die ersten Jets in der OLT-Geschichte. In einer europaweiten Ausschreibung unterlag die OLT im Sommer 2011 der Fluggesellschaft Germania, die den Werksverkehr ab November mit zwei Airbus A319-100 betreibt.

Pauschalreiseverkehr

Im Juli 2008 stieg die OLT in den Pauschalreiseverkehr ein. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Reiseveranstaltern flog die OLT einmal in der Woche von Bremen nach Palma de Mallorca. Die Pläne für weitere Touristikpläne wurden nicht umgesetzt, auch die Mallorca-Flüge stellte OLT wieder ein.

Flotte

Eine Fokker 100 der OLT
Eine BN-2 Islander der OLT

(Stand: August 2011)

Regionalflug-Flotte [4]
aktiv Sitzplätze
Fokker 100[5] 2 100
Saab 2000[6] 3 50
Gesamt 5
Inselflug-Flotte [7] aktiv Sitzplätze
Cessna 208B[8] 1 10
Britten-Norman BN-2 Islander[9] 3 9
Gippsland GA-8 Airvan[10] 1 6
Cessna 172[11] 1 3
Gesamt 6
Helikopter-Flotte
aktiv Sitzplätze
Eurocopter EC 155 1 13
Eurocopter AS 365 Dauphin 1 13
Bell 206L 1 5
Gesamt 3

Zwischenfälle

  • 31. Juli 2008 „[…] schweren Vorfall (Fastkollision/AIRPROX) zwischen dem Luftfahrzeug Fairchild SA227AC Metroliner III, D-COLB betrieben durch OLT Ostfriesische Lufttransport GmbH unter Flugnummer OLT 212 und dem Luftfahrzeug Airbus A319, D-ABGC betrieben durch Air Berlin unter Flugnummer BER 966Z vom 31. Juli 2008, Zürich Flughafen, auf den Pisten 16 und 28.“ [12]

  • Am 8. Februar 2011 musste eine Britten Norman BN-II Islander (D-IOLO) der OLT mit Fahrwerksproblemen auf dem Flugplatz Emden notlanden. Bereits beim Start auf der Insel Borkum, waren dem Piloten Probleme bei der Spurtreue des Fahrwerks aufgefallen. Die Notlandung auf einem ausgebrachten Schaumteppich glückte. Sowohl der Pilot, als auch die acht Fluggäste blieben unverletzt.[13][14]

  • Am 8. Juni 2011 ging eine Britten Norman BN-II Islander bei starkem Wind und Regen bei der Landung auf Helgoland zu bruch. Sie schoss über die Landebahn hinaus und stoppte erst mehrere Meter hinter der Landebahn in der Vegetation. Bei der aus Bremerhaven kommenden Maschine knickte das Fahrwerk ab. Insgesamt entstand an der Maschine aber nur leichter Sachschaden, die 6 Passagiere und der Pilot wurden teilweise leicht verletzt.[15]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. airliners.de – OLT schrumpft zurück zum Inselhüpfer 4. August 2011
  2. airliners.de – OLT: Rettung aus Polen 24. August 2011
  3. airliners.de – Aus OLT wird "OLT Express" 11. November 2011
  4. https://www.olt.de/flightinfo/flotte/
  5. https://www.olt.de/flightinfo/flotte/fokker-100/
  6. https://www.olt.de/flightinfo/flotte/saab-2000/
  7. https://www.olt.de/inselverkehr/flotte/
  8. https://www.olt.de/inselverkehr/flotte/cessna-208/
  9. https://www.olt.de/inselverkehr/flotte/britten-norman-islander/
  10. https://www.olt.de/inselverkehr/flotte/ga-8-airvan/
  11. https://www.olt.de/inselverkehr/flotte/cessna-172/
  12. Bericht zur Unfalluntersuchung
  13. http://www.feuerwehrmagazin.de/magazin/nachrichten/einsatze/passagierflugzeug-muss-in-emden-notlanden-16049
  14. http://flugzeugbilder.de/show.php?id=1014092
  15. http://www.bild.de/news/leserreporter/flugzeugabsturz/flugzeug-auf-helgoland-abgestuerzt-18285036.bild.html

Weblinks

 Commons: OLT – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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