Flughafen Heringsdorf

Flughafen Heringsdorf
Flughafen Heringsdorf
Flughafen Herginsdorf Logo.svg
Port lotniczy Heringsdorf.jpg
Kenndaten
IATA-Code HDF
ICAO-Code EDAH
Koordinaten
53° 52′ 43″ N, 14° 9′ 8″ O53.87870555555614.15234722222228Koordinaten: 53° 52′ 43″ N, 14° 9′ 8″ O 28 m ü. MSL
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 8 km südlich von Seebad Heringsdorf
Straße B 110
Basisdaten
Eröffnung 1925
Betreiber Flughafen Heringsdorf GmbH
Passagiere 30.754 (2005)
Start- und Landebahnen
10/28 2305 m × 35 m Asphalt
10R/28L 600 m × 30 m Gras

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Der Regionalflughafen Heringsdorf ist ein deutscher Flughafen auf der Insel Usedom. Er ist als Verkehrsflughafen klassifiziert. Der Flughafen liegt auf dem Gebiet der Gemeinden Garz und Zirchow. Zum Flugangebot zählen innerdeutsche Linienflüge, Charterflüge zu ausländischen Zielen für Urlauber und Geschäftsreisende sowie Rundflüge in der Region. Die Zahl der Fluggäste lag 2005 bei 30.754 und damit um rund 3.700 höher als im Vorjahr.

Inhaltsverzeichnis

Historische Informationen

Anflug von Süden

Der Heringsdorfer Regionalflughafen ist einer der ältesten deutschen Luftzielorte und galt neben dem im Linienverkehr bis 1972 betriebenen Flughafen Leipzig-Mockau als der zweitälteste Flughafen auf dem Territorium der Deutschen Demokratischen Republik (DDR).

Der damalige Exerzierplatz der Garnison Swinemünde wurde bereits 1911 durch die Rumpler Taube des kaiserlichen Heeres angeflogen. Im Jahr 1919 begann die Geschichte des Flughafens als „Landflugplatz Swinemünde“ der benachbarten Stadt. Der Platz wurde durch die Sablatnig-Flugzeugbau GmbH nach dem Ersten Weltkrieg ausgebaut. Die ersten Verkehrsmaschinen, die den heutigen Flughafen Heringsdorf anflogen, waren SAB P III für sechs Passagiere. In den 1930er Jahren trainierten hier auch Segelflieger.

Im Jahre 1935 übernahm die Luftwaffe der Wehrmacht den Flugplatz und ließ ihn in den folgenden Jahren zum Fliegerhorst Garz ausbauen. Ab 1936 wurde hier die Küstenjagdstaffel 3/136 stationiert. Diese war mit Flugzeugen vom Typ Heinkel He 51 ausgerüstet. In dieser Zeit wurde auch eine Kunstflugstaffel aufgebaut, die mit Maschinen vom Typ Bücker Jungmeister flog. 1937 erhielt die Einheit zunächst Jagdflugzeuge des Typs Bf 109 und kurze Zeit später auch Bf 110. Für die Ausbildung an der Bf 110 wurde östlich des Flugplatzes in Richtung Kamminke ein Schießplatz angelegt. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde das Rollfeld ausgebaut, um größere Maschinen wie die Langstreckenbomber He 177 aufnehmen zu können. Während die umliegenden Dörfer am 4. Mai 1945 Luftangriffen durch die Rote Armee ausgesetzt waren, blieb der bereits geräumte Flugplatz unbeschädigt und wurde am folgenden Tag durch sowjetische Truppen besetzt.

Nach dem Krieg wurden hier eine Fliegerstaffel und Panzertruppen der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) stationiert. Ab 1960 nutzte die Nationale Volksarmee (NVA) den westlichen Teil des Geländes. Der Flughafen diente als Ausweichflugplatz für verschiedene Verbände der Luftstreitkräfte der DDR. Bis Anfang der 1960er Jahre war die Start- und Landebahn eine Gliederrollbahn aus Patent-Stahlsegmenten. 1962 wurde ein Teil des Flugplatzes zur zivilen Nutzung durch die DDR-Fluggesellschaft Interflug umgebaut und der Fliegerhorst Garz erhielt seinen heutigen Namen: „Flughafen Heringsdorf“. Um schwereren Flugzeugen wie der Iljuschin Il-14 die Landung zu ermöglichen, musste eine neue Start- und Landebahn gebaut werden. 1973 wurde ein Abfertigungsgebäude für den Saisonflugverkehr der Interflug in Betrieb genommen. Flugverbindungen bestanden unter anderem nach Berlin, Dresden, Erfurt und Leipzig. Bereits sechs Jahre später stellte die Interflug den regulären Inlandsflugbetrieb von und nach Heringsdorf jedoch wieder ein. Ein Jahr danach wurden die Panzertruppen der GSSD abgezogen. Bis 1992 blieb noch eine Pionierabteilung stationiert. Nach der Auflösung der NVA 1990 endete die militärische Nutzung des Geländes. Im überwiegenden Teil der ehemaligen Kasernen sind heute soziale Einrichtungen der Diakonie Züssow untergebracht.

Von 1993 bis 1996 erfolgte die Grundsanierung der Flugbetriebsflächen, die Installation einer Instrumentenanflugbefeuerung und der Aufbau einer Wetterstation. Unter dem ehemaligen Flughafendirektor Ralf Giebener kam es in Jahren 1996 und 1997 zum Charterflugverkehr nach Istanbul und Antalya mit Maschinen der Typen A320 und MD 88, im Jahr 1998 zur Fortsetzung der Linienflüge und zum Charterflugverkehr nach Tunesien und 1999 zu einer Erweiterung des Linienflugverkehrs durch TEX-Air nach Köln, Berlin und Posen. 2009 flog OLT in der Sommersaison samstags jeweils einmal nach Bremen (S20), Köln/Bonn (S20), Dortmund (S20), Frankfurt (S20), Zürich (SF3), München (SF3) und jeden Sonntag nach Düsseldorf (SF3). Air Berlin nahm am 1. Mai 2010 neue Verbindungen nach Dortmund, Düsseldorf und Stuttgart auf. Die geplante Verbindung nach Nürnberg kam aufgrund zu geringer Nachfrage nicht zustande. Auf den Flügen nach Heringsdorf setzt das Unternehmen 76-sitzige Q 400-Turbopropmaschinen des Flugzeugherstellers Bombardier Aerospace ein.

Fluggesellschaften und Ziele

Heringsdorf wird nur saisonal bedient: Ab Mai 2012 fliegt Air Berlin von Usedom aus nach Köln/Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt und Stuttgart sowie die polnische OLT Jetair nach München und Breslau (Stand: November 2011).

Verkehrsanbindung

Der Flughafen Heringsdorf ist über die Bundesstraßen 110 und 111 an das Straßennetz angebunden und rund zehn Kilometer von Ahlbeck sowie rund 18 Kilometer von Bansin entfernt. Die Entfernung bis zu den nächsten größeren Städten der Region, Greifswald und Stralsund, beträgt rund 50 beziehungsweise 90 Kilometer, bis zum Anschluss an die A 20 etwa 60 Kilometer. Über den rund 9 Kilometer vom Flughafen entfernten Bahnhof Ahlbeck und die Verbindungen der Usedomer Bäderbahn (UBB), die den Bahnnahverkehr auf der Insel Usedom und bis zum Festlandbahnhof Züssow betreibt, besteht darüber hinaus eine Anbindung an das Regional- und Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Ein Busanschluss zum Bahnhof besteht ein bis zwei Mal täglich. Die Stammstrecke der Bahn soll darüber hinaus bis 2012 über Świnoujście bis zum Flughafen verlängert werden.[1][2]

Siehe auch

Literatur

  • Edmund Kracht: Von Gridiz bis Garz. Geschichte und Geschichten aus meiner Heimat. Hrsg: Heimatverein Garz e.V. Garz 2007

Weblinks

 Commons: Flughafen Heringsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Peter Neumann: Die Bahn will in zwei Stunden nach Usedom. Berliner Zeitung vom 14. Mai 2007
  2. Unternehmensgeschichte Ab 1995 - die Usedomer Bäderbahn GmbH

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